Donnerstag, 25. Mai 2017

...mein Elternhaus

Ein letzte Mal die Treppe rauf gelaufen.
Vorm Verkaufen.
Oben geschaut, ob alles an Erinnerungen ausgeräumt,
noch einmal bis ins Kindsein dabei geträumt,
die Gardine gerichtet, als wäre es wichtig,
die Tür vom Herd geschlossen,
noch einmal den Duft des Hauses genossen.
Beim Runtergehen dem Knarzen einiger Stufen zugehört,
uns hat das nie gestört,
es gehörte einfach zum alten Haus.
Im Gärtchen nochmals die Rosen, Rhodedendren
und alle Blumen und Buchsbäume gegossen,
auch hier den Blick genossen, der unweigerlich
zum überdachten Hofraum führt,
dort berührt mich das Kopfbild, das meine Eltern dort sitzen sieht,
die in ihren Garten schauen, indem alles so herrlich blüht.

Nun ist es verkauft, in gute Hände gegeben,
das Haus wird gefüllt mit Leben, mit Kinderlachen,
die genau solche Dummheiten sicher machen,
die mir von meinen Mädels in Erinnerung sind.

Meine Eltern wären zufrieden, sie wären es nicht,
wäre ich auf dem Haus über Jahre sitzen geblieben.


Dies ist mein großer Trost!

2 Kommentare:

Edith hat gesagt…

Lieber Yannis,
du verstehst mich. Es tut sehr weh, ich habe viele gute Jahre mit meinen Eltern dort verlebt. Aber ich habe es in gute Hände verkauft,
das Haus wird mit Leben gefüllt und Kinderlachen... Das macht mich froh...

Bitte grüß auch deine Familie von mir, ich freue mich über deine Grüße von deinen Lieben

herzlichst, Rachel

isabella kramer - veredit hat gesagt…

Es ist ein Text, der mich über alle Maßen berührt und eigene Erinnerungen zurückbringt. Danke dir du Liebe dafür. Es ist gut, dass es sich so fein gefügt hat mit den neuen Besitzern deines Elternhauses. Ich bin glücklich mit dir.

Alles Liebe dir.
isabella