Sonntag, 3. September 2017

Die Schrift

Einst wie gestochen geschrieben,
wo ist die gute Schrift  über die Jahre geblieben?
Als Kind noch nach links, rechts oder gerade hoch
ausgerichtet den Stift geführt,
den Füller mit Zungenspitze zwischen den Lippen
zwischen Daumen und Fingern fast zart berührt,
damit das Schriftbild als Gemälde scheint.
Alle Buchstaben geordnet in Reih' und Glied
zeigten an, dass die Schreiberin (der Schreiber)
ordentlich schreiben kann.

Mit den Jahren ließ diese Kunst mehr und mehr nach.
An manchem Tag kann ich selbst oft nicht lesen,
was das Schriftliche am Abend noch gewesen.
Die Buchstaben verselbstständigen sich,
die Hand hört nicht auf das Hirn.
Dabei stimmt doch alles noch gut hinter der Stirn.
Doch aus Schreiben wird Schmieren,
die Schönschrift ist am verlieren.
Hoch lebe die Tastatur
die Schrift reicht als Unterschrift nur.

2 Kommentare:

ch-se.blogspot.com hat gesagt…

Ja, liebe Edith, sehr merkwürdig diese Übereinstimmung in unseren Blogs. Die Handschrift ist doch ein eher seltenes Thema.

Ich muss mal nachsehen, ob ich noch eine habe. ;-)

Alles liebe dir.
Malou

Edith hat gesagt…

Meine liebe Malou,
ja, ich hab sofort danach gesucht, als ich es bei dir las, denn ich habs immer wieder weg gelegt, weil ich dachte, was denken dann die LeserInnen, lach.. aber dann wusste ich, es geht mir nicht allein so!!!

Du hast recht, ein seltenes Thema, aber es beschäftigt mich ungemein!!! Gerade vorhin schrieb ich statt einem f ein g, so völlig bewusst und doch irgend wie total daneben, grins und dann dieses Geschmier, und ich hatte mal eine so wunderbare Schrift!!!
Dies ist wohl dem Alter geschuldet!!!

Ja, ich schau nachher sowieso bei dir wieder vorbei.

Alles Gute für dich,
Edith