Donnerstag, 13. Dezember 2018

Meine Freundin und ich

Ruft mich meine Freundin an,
nimmt das Telefon zu,
wird zum Ohr.
Sie erzählt, erzählt viel
vom guten Stand des Tages
oder wie er kippte.

Auch ich werfe Tagesfetzen
durch die Leitung.
Nach einer halben Stunde
reden wir uns noch
eine halbe Stunde aus.

Das Telefon glüht noch lange nach,
mein Ohr leuchtet rot
und meine Freundin bleibt stimmlich,
eindringlich präsent in mir.

4 Kommentare:

Tanza Erlambang - Every Day Issues hat gesagt…

well written poem.
have a great day

Edith hat gesagt…

Danke, ich freue mich, wenn es dir gefällt.

Gesegnete Tage im Advent

Helmut Maier hat gesagt…

Das kenne ich kaum. Ich bin ein schlechter Telefonierer. Ich brauche auch ein wenig Zeit, bevor ich mich auf Worte festlege. Da fühle ich mich beim Telefonieren gehetzt.

Liebe Grüße
Helmut

Edith hat gesagt…

Lieber Helmut,
ich kenne einige Menschen, denen es so geht wie dir. Aber das ist nicht schlimm, werden die Telefonate halt kürzer und das Wichtigste ist dann eh gesagt.
Mit meiner Freundin verbindet sich eine Vertrautheit, die über Jahre gewachsen ist, sich vor allem gefestigt hat. Es gibt tatsächlich nichts, was wir uns nicht sagen können. Und wir wohnen auch nicht gar so eng beieinander, deshalb sind die Telefonate dann lang, lächel...

Dir eine feine Zeit, eine ruhige, gelassene
mit herzlichsten Grüßen von mir zu dir.