Sonntag, 28. März 2021

Frühlings-Haiku's

 Zwischen den Felsen
glänzt ein dunkelblauer See.
Spiegelglatt.

Zu der Klettertour
eine Steilwand ausgesucht.
Kreide im Beutel.

Weidenkätzchen
silbrig glänzend und flauschig
schmücken den Waldrand.

Viele Wildschweine
querten vor uns den Waldweg.
Angst im Hinterkopf.

Montag, 22. März 2021

Drei Haiku's

  Kraniche  ziehen.
Laute  Trompetenklänge
"Vögel des Glücks".

Sagenhaft.
Roland steht am Rathauseck.
Sandsteinstatue.

Wetterkarte.
Heute nur zweifarbig.
Lichtblicke.

Sonntag, 21. März 2021

Haiku-Gedicht

Geflankt vom Waldrand
schnürt der Fuchs lautlos dahin
Plötzlich dann ein Sprung

Hunger birgt Tücke
Ausdauer List und Geduld
ahnend und hoffend


Samstag, 20. März 2021

Achtundzwanziger mit Haiku

 Mit Sonnenstrahlen unterwegs
Fröhlichkeit macht sich innerlich breit
Die Elbe schickt  kleine Wellen ans Ufer

Ein grandioses Wolkenspiel
Allein  Wind sorgt für die Bewegung
Und der Himmel strahlt darüber in hellblau.

Noch streikt der Frühling
Ich nicht, sagt's Osterglöckchen
und blinzelt ihr Gelb

Donnerstag, 18. März 2021

Frühling - ein Achtundzwanziger mit Haiku

 Der Frühling vor seinem Beginn
setzt sich noch ein Winterhütchen auf.
Seine blühenden Begleiter harren aus.

Das erste Grün lockt.
Wind treibt sein lustiges Spiel.
Dann, auf einmal, Schnee.

Sonntag, 14. März 2021

DU

DU hast mein Buch begonnen zu schreiben, als ich gemacht.

DU hast es längst zu Ende gebracht - nur noch nicht geschlossen.

DEINE Augen ruhen auf mir.

DU kennst jeden Gedanken, jeden Weg hin zu DIR.

DU bist so nah, gibst Schutz mir und DEINE Liebe -

darauf hoffend, dass sie bis in Ewigkeit mir bliebe.

(Angelehnt an Psalm 27)

Mittwoch, 10. März 2021

Schlafmangel

Es gibt Tage, da trage ich mit mir selbst
eine diplomatische Schlacht aus.
Mit mir nicht einverstanden, mir nicht genug,
bin ich wach im Selbstbetrug.
Mangelnder Schlaf schenkte mir überdeutliche  Reizbarkeit,
bin einfach für Nichts bereit.
Das und so bin ich nicht!
Nun bin ich in der Pflicht,
mich einzukriegen.
Bald werde ich mir wieder
selbst genügen.

Sonntag, 7. März 2021

Zeichen

Meine Augen bleiben auf einer Grabstelle liegen.
Der Grabstein total schon von Moos eingehüllt,
Buchstaben und Zahlen damit gefüllt,
die Ruhestätte wurde zur Rasenfläche.

Faszination!

Vergessen wirkt dieser Ruheplatz -
still wurde er von der Natur übernommen.

Ein Zeichen, dass das Leben weiter geht...

Samstag, 6. März 2021

Wie groß Weniges ist

Wir recken uns im Geist, um groß zu sein.
Wir dünken uns vergeblich als die  Besten.
Wie jämmerlich doch dies so ab und zu  erscheint,
selbst in ihrer Pracht der Käuflichkeit.

Wir wissen  wenig, glauben  viel
und werden  Vielem nicht gerecht.
Wie  wenig doch dies alles, wie klein, 
wie machtlos Denken, über  uns hinaus
und groß die Einsicht zu bleiben,
wer und wie wir sind.


Freitag, 19. Februar 2021

Der Schlaf

Schlaf - loben  möchte ich dich himmelhoch.
Es gibt wenig Besseres im Leben.
Schlafen, alles abstreifen von der Zeit,
den Menschen, den  Erinnerungen.
In dir findet sich nichts Vergangenes,
Gegenwärtiges, Zukünftiges.
Alles wird mit deinem  Eintritt gelöscht,
wie auf Knopfdruck gelöscht.
Und  manchmal finde ich mich im Schlaf
in einer Welt wieder, die mich sorgsam
in einem Traum wirklich sein lässt. 

Mittwoch, 10. Februar 2021

Hoch hinaus?

 Ach, was will ich  ganz da oben - 
das Hinauf wäre mir schon zuwider.
Ich müsste mir beim gedanklichen Wagen
schon alles versagen.
Mit jedem weiteren Schritt
müsste ich etwas zurück lassen,
könnte nichts Mögliches mehr fassen.

Und bin ich dann oben, wäre ich allein.
Dort ist kein Platz für zwei oder drei.
Ohne alles, ohne jede, jeden -
wo bliebe da der Sinn?

Ich bleibe bodenständig 
direkt auf dem Boden meiner Tatsachen,
kann lachen und weinen, wann immer mir danach ist.
Und dabei meine List?
Ich schreibe, schreibe, schreibe -
werde damit keinen Ruhm, keine Ehre erlangen.
Doch ich kann meine Zukunft schon jetzt genießen
in dem Wissen, dass mein Geschriebenes  bleibt.....

Dienstag, 9. Februar 2021

Holz.....

 ... ist nicht nur eben mal ein Bau- ein Brennstoff.
Aus Holz sind Krippe und Kreuz gebaut.
Sie ist nah, die  Zeit, in der sich die Krippe
zum Kreuz umwandelt.

Und wir alle spüren dieses Kreuz.
Auf unseren Schultern abgelegt, 
tragen wir momentan recht schwer daran.

Es wird ein Erinnern,
dass  es Erlösung gibt.
Uns wird das Kreuz von den Schultern genommen -
weil ER uns liebt...

Montag, 8. Februar 2021

Träumen

Geträumt  habe ich schon viel - mein ganzes Leben lang.
Und auch jetzt möchte ich das Träumen nicht missen,
des Träumens nie müde werden.

In  den Träumen ist einfach alles erreichbar - der Traum - ein Schlaf im Wachsein.

Wenn ich dann ganz wach bin, und alles  ist nichts, ist es mir egal,
denn im Traum war alle Erfüllung da..... 

Wintergedanken

 Heute schneit es viel, weht und schneit weiter ohne Unterlass. Ich stehe mittendrin und erinnere mich gut, dass es solche Tage schon gab. War ich an diesen Tagen auch so drauf wie ich heute bin? Glücklich, zufrieden war ich, dies kann ich mit Bestimmtheit sagen. Das Weiß damals blieb weiß. Heute deckt es für wenige Augenblicke die Pandemie zu. Im Vergangenen war es eine glückliche, heute ist es eine traurige Zeit. Wie wohl werde ich darüber im kommenden Jahr denken, wenn das Heute zur Vergangenheit zählt? Ich hoffe darauf, dass die Vergangenheit dann keine Gegenwart mehr ist.

Sonntag, 7. Februar 2021

Was weiß ich schon von mir

Bin ich mir sicher, dass ich die bin, die ich  bin?
Oder glaube ich nur, die zu sein?

Ich erlebe  mich fehlerhaft, ohne Wissen,
wie viele Fehler überhaupt in mir gelagert sind.

Gerade jetzt lebe ich das Leben verworren,
weil ich nicht  erfahre, was wirklich wichtig, richtig ist.

Deshalb nehme ich mich nicht all zu wichtig,
weil  ich weiß, alles, alles geht  auch ohne mich.

Doch - immer noch bleibt mir, geschickt zu leben.

Samstag, 6. Februar 2021

Zukunft

 Habe ich dich, als ich noch jung war, 
mit der Zeit aus den Augen verloren?
Du warst damals so weit weg, so unerreichbar.
Du hast in mir Gedanken wachsen lassen, Ideen geboren,
was in dir so alles möglich ist. 

Nun bist du nah am mich heran gerückt,
lässt mich erkennen,
dass von deinem  Viel nun viel zu wenig 
noch für mich vorhanden ist.
Viele Plätze sind von dir durch Jugend besetzt.
Was mir bleibt ist mehr noch als genug,
um zu leben im Jetzt.

Montag, 4. Januar 2021

Schneefall

Welch beständiges Treiben,
die Flocken ihre flüchtige Vergänglichkeit schon in sich tragen.
Ich laufe auf deren sich bildende, weiche Decke
und lausche dem Klang meiner Schritte.
Dieses Geräusch hatte ich fast vergessen.
Viel zu lange ist die Freude über Schnee schon her..
Ich atme tief ein und lasse meinen Blick zu den
Baumwipfeln wandern. Sie zeigen sich schwer beladen
und schweigen mich an.
Kein Lüftchen weht, nur Schneefall, dicht und leise.
Erinnerungen fallen ins Nostalgische und lösen in mir
eine stille Zufriedenheit aus. Klare Luft atme ich ein,
halte im Laufen inne, breite die Arme weit aus, um
die Landschaft buchstäblich zu umarmen,
die langsam ihr Grau verliert.
Ein befreiendes Gefühl wärmt mich sanft.
Genau in dem Augenblick bin ich aus der Zeit gefallen...

Sonntag, 3. Januar 2021

Ein Sternen-Flirt

Der Stern dort droben ist meiner,
hell blinkt er wie sonst keiner.
Er ist ja einer von vielen,
ganz hell strahlt er, so wie der Mond
und er will mit mir spielen.
Als leuchtendes Auge blinzelt er munter
vom Himmel herunter.
Die Nacht lässt ihn ganz sacht liebevoll strahlen.
Und still ist es.
Das Dunkel erlischt und damit der Stern.
Ein einziges Mal noch streift er mein Gesicht
und spricht: Ich mag dich so gern!

Donnerstag, 31. Dezember 2020

Noch einmal für dich, lieber Jörg, du gingst mit dem Jahr

 Und wieder ist einer gegangen,
und einmal mehr sind wir weniger ohne ihn.
Erinnerung hat sich als sein Schatten
in uns gefangen,
viel mehr ist nicht mehr zu erlangen,
das Jetzt, so schmerzlich bar.
Wir summen in vielen Stimmen von ihm
und was mit ihm war....

Nun geh...

 Dein Abschied bleibt leise und kalt.
365 Tage bist  du heute alt.
Gehst ohne Wiederkehr.
Glaub's, wir wollen dich nicht mehr.
Hast hoch gepokert,
dein Einsatz war Leben,
warst unfair,
hast wenige Chancen vergeben. 

Das Neue ist nah, es wird kommen.
Was sein wird, bleibt ungewiss. 
Wir bangen, wir hoffen,
die Zeit lässt es noch offen,
ob wir Zuversicht erlangen.
Der Wille ist da im JA - 
ein Hoch auf dich
du Neues Jahr.