Freitag, 25. April 2025

Kurze Gedanken-Spuren*

In mir ruhen gegenstandslose Gedanken.
Sie ranken verwässert in Gelb, Blau, Weiß und Grün.
Ihr Bemüh'n ist nicht groß.
Eben gegenstandslos.


Der Speicher der Sonne ist heute geschlossen.
Verdrossen mühe ich mich, aus ihm Worte herauszuzieh'n.
Keine Chance.
Meine kleine Welt lässt sich heute nicht belichten,
nicht bedichten.


Meine Freude gedeiht im Überfluss.
Und ich weiß, ich kann, ja ich muss diesen Überschuss
einfach weiter geben ins Leben.
Andere freuen sich vielleicht,
dass mein Rest an Freude bis zu ihnen  reicht.

Donnerstag, 24. April 2025

Einen Traum ausgeträumt*

Eines Tages nahm ich die Violine
und den Bogen in die Hand,
spielte vor, mit sehr gutem Gehör
und wurde im Spiel meisterlich geschult.
Mozart, Beethoven, Bach
wurden auch hier meine Freunde.
Ich verstand jeden Ton.
Doch manchmal passiert etwas im Leben.
Die Richtung muss sich ändern.
Still legte ich meine Geige in ihren Kasten,
deckte sie zu, verschloss den Deckel
und warf den Schlüssel fort.
Ich ging meinen Weg.
Doch oft überkam mich
diese Sehnsucht des Jubels,
des Schluchzens meiner Geige.
Ich habe nie wieder gespielt.

Ein guter Maler*

Kein Staub tanzt in der Sonne.
Schattenkalt das Frühjahr ist.
Ist's dessen List, den Frühblühern
längere Schönheitsfrist zu bewahren?
In klaren Stunden sehe ich den Maler
am Waldrand stehen.
Er lässt's geschehen, dass unsere kleine Welt
um ein gutes Bild reicher wird.
Ich hab mich nicht geirrt.
Er lässt mich noch immer Farbenfrohes sehen.

Die Hoffnung spielt mit uns*

Überall zwischen den Fronten dieser Flächenbrand.
Und niemandem zu Gunsten gereicht.
Es reicht, denn es geht auf die Kosten der Zukunft.
Wo nur versteckt sich die Vernunft?
Und scheint für eine kurze Zeit alles besser zu werden,
dann wurde nur die Verpackung bezahlt.
Innern war luftleerer Raum, nur außen herrlich verziert, bemalt.
Wind wurde längst zum Sturm aller Skrupel,
der nach und nach alles vernichtet,
worauf unser Augenmerk gerichtet.
Lasst uns die dünn gewordenen Fäden unserer Werte
fester halten und zu dicken Seilen spinnen.
Glauben wir an das Gelingen!
Sonst wird die stumme Gestalt des Abwartens größer.
Und böser!

Mittwoch, 23. April 2025

Abendspaziergang im Regen*

Fremd wirkt der Abend, wenn kein Stern am Himmel blinkt.
Zaudernd laufe ich mit einsetzendem Regen der Nacht entgegen.
Kein Traum mir winkt.
Der Frühling weint.
Die Tulpenköpfchen sind geschlossen,
die Hyazinthen lassen selbst im Nass noch ihre Düfte frei.
Dem Wind ist alles einerlei, er fegt ganz unverdrossen
mir die Gedanken aus dem Kopf, die ich gereimt.
Ach. Endlos solche Stunden, in denen ich mich oftmals
selbst vergesse.
Auf Nachbars Fensterbank wächst zaghaft aus dem Pflanzgefäß die Kresse.

Respekt vor den Dingen oder schrullige Eigenart ...*

Auch Eigenheiten prägen mein Leben. Sie zeigen mich wie ich bin.
An eine wurde ich neulich erinnert. Ich riss das feine Papier einfach so von dem Buch von Moers: Insel der Tausend Leuchttürme, um es endlich in meinen Händen zu halten.
Sonst trenne ich vorsichtig das Klebe- oder Schleifenband vom Geschenkpapier, lege alles fein säuberlich, ja gebrauchsfähig zusammen.
Es widerstrebt mir, alles zu zerstören. Bei diesem Buch war es eine große Ausnahme.
Meine Freundin meinte mal zu mir, dass ich solche Dinge genau so respektiere wie die Menschen ....

Dienstag, 22. April 2025

Haiku mit Foto*

 



Immerhin*



Das Sonnenlicht brach sich zwar nicht
für mich das Genick. Zum Glück.
Es wärmt den Tag und lässt in ihm
herrliche Blüten wachsen
hinauf bis in die Kronen der Bäume.
Tagträume. Wundermühen sprießt.
Und Sonnenlicht fließt.



Montag, 21. April 2025

Kreativität*

 Ich liebe diesen Bilderrahmen, den man ganz individuell gestalten kann ....



Senryu-Gedicht*



Wieder schreibe ich
Die Notizzettel rascheln
Tragen das Leben
Die Seite vergilbt
Schon ein verblasstes Schriftbild
Brüchiges Papier


Haiku mit Foto*


                                                    Alter, toter Baum
                                                    Ein Spross treibt in die Zukunft
                                                    Drei Lebensblüten

Gedankliches*

Nie kam mir in den Sinn, meine Lebenssegel ohne Wind zu setzen.
Flauten gab es genug.
Auch habe ich beizeiten mein Leben in die Sonne gerückt.
Im Schatten habe ich oft genug gehockt.
Gedanken begeben sich oft von allein auf die Reise,
die sich zuvor holprig hinter der Stirn hin und her bewegt haben.
Dies war immer eine gute Voraussetzung, Worte, die raus wollten,
schon auf der Zunge lagen, leicht nach draußen abrollen zu lassen.
Doch nicht alle lassen sich in Gedichte bringen,
sie fliegen, tanzen davon oder fallen erloschen herab.
Doch es wird neue Gedanken, Worte geben.
Nichts lasse ich eingesperrt....



Haiku mit Foto*

 

                                        Oh, Vorsicht, Herr Mond,
                                        fall mir nicht in den Schornstein.
                                        Der bliebe verstopft 🙂



Ist das normal?*

Wie soll ichs sagen, 
ich mag kein Geld für viel Kleidung verschwenden,
ich muss mit Glitzer und Rüschchen nicht blenden.
Mich dauert die Zeit, in der ich nach solchen Klamotten hetze.
Mich störts keineswegs, wenn ich damit die Mode verletze.
Dieses Jagen nach passenden Schuhen zum Kleid -
auch dies kostet Zeit.
Für mich macht Sinn:
Ich bleibe 'einfach' wie ich bin.

Sonntag, 20. April 2025

Lichtsymbol der Ewigkeit*







Seit Gründonnerstag brennt meine Osterkerze - für uns und für die, die nicht mehr unter uns sind ...