Sonntag, 26. März 2017

Dann will ich

Manchmal habe ich dieses Bedauern in mir,
wenn ich an so vielen Dingen nur vorüber gehe,
wenn nur mein Lächeln bleibt für Menschen,
die ich im Vorübergehen sehe.

Dann will ich anders sein.
Dann will ich anders leben.

... es gab und gibt immer noch viele


Ich möchte sie nicht missen, die Dichter und Denker,
die die Welt umrundeten, umrunden,
die die Erde gedanklich und mit Worten erkundeten, erkunden,
die Zeichen setzen und Signale senden aus so vielen Zeiten,
die mich (von mir gewünscht und gewollt!) begleiten.

Gern greife ich auf sie zurück, denke zum Beispiel gerade an Goethe,
der keine Brillen mochte.
Und mit eigenem Willen sprach er vom WIR, sprach er von sich.

Und ich? Was habe ich aus meinem Leben gemacht?
Dies steht wohl noch auf anderen Seiten.
Irgendwann werde ich blättern darin.
Den Sinn dafür habe ich längst gefunden.

Samstag, 25. März 2017

Worte vermögen viel...

Manchmal ist es schon komisch.
Da bin ich nun einmal mit Worten verwachsen,
habe sie zu meinem lebendigen Inhalt gemacht,
und genau daraus erwächst mir oft große Angst.
Denn wie oft schon habe ich falsch verstandene Worte
zurecht rücken müssen, sie gerade gebügelt, weil sich
daraus totale Missverständnisse ergaben.
Dies geschieht viel mehr im Schreiben als im Reden.
Im Reden treffe ich vielleicht so ab und zu nicht den richtigen Ton.
Missklänge züngeln Disharmonie.
Doch schnell beigelegt, wird wieder in Dur erzählt.
So beweisen wir uns eben immer wieder
mit Worten das Leben - geschickt und ungeschickt,
verstanden und total daneben.

Freitag, 24. März 2017

...vom Älterwerden

Älter bin ich geworden, bequemer auch.
Doch das ist nichts Weltbewegendes. Es äußert sich vor allem darin, dass Bedürfnisse, die mir einst so wichtig waren, nicht mehr vordergründig sind.Ich verliere allgemein die Lust, mich an Menschen zu binden, die mir unwichtig sind, von denen nie etwas oder wenig ausging für mich. Ich lasse es einfach, denn der Antrieb dafür geriet ins Stottern, so, als wäre es mir zugedachte Rücksichtnahme, weil ich mich nicht sinnlos verschwenden soll. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr darin verausgabt.
Die Ruhe in mir ist tiefer geworden. Ich betrüge mich nicht mehr selbst.Doch keinesfalls ist mir die Menschenliebe verloren gegangen. Dafür ist meine Lebenslust noch viel zu groß. Es gibt sie, die Menschen, die ich sehr mag, die ich liebe....Dafür lohnt sich so viel... sogar alles...

Donnerstag, 23. März 2017

Schreiben

Lohnt es sich noch, Gedanken in Worten zu wiegen,
sie in den Ernst einer Sache rhythmisch zu biegen,
sie mit wahrem Sinn durch den Reim zu stoßen,
sie liebevoll zu liebkosen?

Alltägliches kennt so oft keine Klarheit,
vermischt sich mit Lüge und Wahrheit,
schwarz Gedachtes wird plötzlich weiß,
Angst um Frieden treibt Wörterschweiß.

Den Versuch, einen Weg mit guten Worten zu gehen,
sollten wir wagen.
Wir sollten die Hoffnung des Verstehens weit hinaus tragen.

Auch mir ist Nichts noch längst nicht Alles.
Im Falle des Falles schreibe ich.
Ich verspreche es.

Mittwoch, 8. März 2017

Haiku-Reihe

Der Buchfink singt laut.
Er wirbt um seine Liebe.
Frühlingsgefühle.

Die Weidenkätzchen
glitzern silbrig hell am Baum.
Ein Frühlingsahnen.

Noch läuten sie nicht.
Osterglocken im Garten.
Bald färbt sich das Beet.

Die Wiese erwacht.
Bunt die Kroküsschen leuchten.
Frühlingsfarbenpracht.

Das Taubenpärchen
gurrt mir laut Frühlingslieder.
Stille. Ein Kater.

Donnerstag, 2. März 2017

......

....geballtes Wolkenfeld 
füllt dekorativ den Himmel 
ab und zu lässt sich die Sonne blicken
Doch es riecht nach Abschied 
Deine Arme strecken sich
und ich falle hinein
Ich schenke dir
mit festem Druck
für Sekunden meinen Körper
und höre deinem Flüstern
noch lange nach:
Du wirst mir fehlen...

irgendwann

zauberer
wirf den motor
deiner lebensfreude an
strahle sie aus
und stecke mich an
lass die rosen blühen
schenke mir ihren duft
dass mich wieder
irgendwann
deine sehnsucht ruft

immer wieder...

Auf vielen Wegen
habe ich schon meine Spuren hinterlassen,
Felder, Wiesen, Wälder mit Gereimtem geschmückt.
Doch, doch. Ich will noch lange in Worte fassen,
was mein Blick  über das Leben erblickt.

Und trotzdem frage ich mich manchmal ganz still,
was ich jetzt noch mag, noch will.
Leben. Atmen. Mich ganz frei bewegen in Gedichten,
die gedanklich  morgens schon  in mir anklingen.

Ich lasse sie weiterhin singen und sagen
und täglich wagen....

Samstag, 25. Februar 2017

gedankenverloren

Diese vielen Bilder in  mir.
Ich lasse sie nicht nach außen dringen.
Eingewickelt im Vergessen sind sie
nicht zu zwingen mit meinen sagbaren Worten.

Von irgendwoher treibt ein Sturm
durch meine Erinnerungen -
vor Zeiten frisch grün,
im Jetzt von wirbelndem Laub besungen,
von Geschehnissen bezwungen, bald Staub.

Dann holt mich eine Amsel aus meinem Traum.

Irgend etwas ist wohl passiert,
wenn man sich so in Gedanken verliert....

Freitag, 24. Februar 2017

Bescheidenheit

Keine Heldin auf dem Siegertreppchen
auch kein Typ als Weltverbesserin.
Weniger ist so viel mehr.
Und da gehör' ich hin.

Augenblickliches

Noch arbeitet der Abend.
Er zersägt, zerschlägt den Tag.
Und der war genug gedankenschwer.
Der Himmel wird dunkel, wirkt leer.
Schattenartiges steigt auf.
Wind treibt den Schummer die Nacht hinauf
und endlich fällt Ruhe ein....

Zusammenhalt

Tapfer, wie manche Stunden es verlangen
Eingesenkt in Erinnerung
Lebendig genug, um der Seele die Freiheit zu geben
Kälte legt ihre Hände auf die, die leben
Und so lässt Zeitliches enger zusammen rücken...

Freitag, 17. Februar 2017

... meiner Mutter

Dein Gärtchen liegt still im Sonnenschein
und kennt dich nicht mehr.
Nichts wirkt lieblos, doch so sehr leer.
Der Frühling erweißt und erblaut
ohne dein Sonnenwangenrot.
Alles ist so traurig und still.
Du bist tot...

Freitag, 10. Februar 2017

Du hast IHM immer vertraut...

So gern würde ich die Zeit anhalten,
für die kleine Dauer von ein paar Worten nur.
Still stand deine Lebensuhr.
Du bist auf dem Weg hin zum Licht.
Du gehst mit IHM.
Mit IHM verläufst du dich nicht...

Meiner Mutter

Am Morgen war alles anders
als es man Nachmittag war.
Grau gefärbter Himmel,
Gedanken so leer, so sehr rar.
Der Abend wurde vom Nebel
des Schmerzes angehaucht.
Die Luft wurde von der Trauer
schwer und bitter.
Du hattest einfach so
dein Leben ausgehaucht....

Die Mutter war's, es braucht kein Wort mehr....

Für mein Muddele - Unvergessen!
Meine Gefühle sterben nicht.
Ich sehe dich in SEINEM Licht Stunde um Stunde 
neben mir stehen,
spüre sanftes Lösen, Gehenlassen,
kann dich in der Erinnerung gut behalten, gut fassen.
Es war gut. Es war schwer. Es war schön.
Lange hat es dich für uns gegeben.
Mir wird wieder klar - alles bleibt - vor allem du.
Es verging hier nur dein Leben....

Freitag, 3. Februar 2017

...die Zeit

Nicht oft, aber manchmal
möchte ich Uhr sein.
Vorbereitet. Auf die Sekunde genau.
Und stets aktuell.
Sie ahnt immer, wann ich auf sie
schaue. Sie geht. Liegt still an
meinem Arm. Tickt unschuldig im
Kreis. Dabei tickt sie im Gleichklang
mit meiner inneren Uhr.
Irgendwie sind sie sich ähnlich.
Passen zusammen. Ergänzen sich
sicherlich.Wissen genau, wann
ich mal nicht so will wie sie.
Sie sind sich einig.
Passen genau auf.
Lassen sich nicht überraschen.
Meine Uhren denken mit der Zeit
an die Zeit.
Und ich füge mich....

Montag, 30. Januar 2017

Sehnsucht nach Sonne

Hier laufen dem Winter die Farben aus.
Achtlos umgestoßen hat er sie in seinem Schlaf.
Das Weiß vertrocknet.
Alles andere vermischt zu Grau. 
Und Nächte bleiben in Schwarz getaucht...

Donnerstag, 5. Januar 2017

Ich kann so bleiben wie ich bin

Bei euch
muss ich nicht immer nur funktionieren,
nicht immer nur sein.
Ihr freut euch
an meinem Meinen und Deuten,
darf behalten,
auch vergeuden.

Ihr sagt,
ich sei Zentrum für euch
und der *goldene Herd* und -
als Frau, Mutter, Tochter, Oma, Freundin
so viel
mehr wert.
Ich bin in euch aufgeteilt
und immer da.
Ob fern, ob nah,
ich bin präsent:
- im Aufgang der Sonne,
in einem Gedicht voller Wonne,
in gemeinsamer Essenszeit,
im Lied der Lerche
gar nicht weit -

eben für jeden so
wie er mich kennt...