Freitag, 1. September 2017

Der Baum

Der Baum steht lebensarm, fast tot
und ausgehöhlt ,
begrüßt des Spechtes Fleiß und
noch im Sterben ist's ihm recht.
Der Specht klopft rhythmisch dessen Stamm,
mit jedem Schnabelhieb lässt los er jede Todesgram.
Der Baum, so abgedorrt setzt noch im Tod
den Lebenswillen and'rer fort.


Mittwoch, 16. August 2017

Der Morgen

Ich schrieb schon vom Frühling, vom Sommer, vom Herbst und vom Winter.
Heut möchte ich den neuen Morgen begrüßen, der mich erfreut,
denn ich höre das Lachen der Kinder.
Er ist sonnendurchflutet und blumenbunt.
Er zeigt mir gleich in frühen Zeiten die vielen Möglichkeiten,
sich zu mühen.
Zielsicher schiebt er mich in den Tag hinein.
Morgen wird der Morgen wieder ganz anders sein.
Jetzt gehört uns die Stunde, in der wir leben,
die Zukunft kann uns für heut noch nichts geben.
Ich schätze stets neu die Einzigartigkeit
des Augenblicks und weiß, diesen Tag bringt mir niemand zurück.
(Angelehnt an diesen Spruch, der bei meinen Eltern im Hause hing: "Beklage nie den Morgen, der Müh und Arbeit gibt.
Es ist so schön zu sorgen, für Menschen, die man liebt.")

So nicht

Dieses Lächeln, welches schon lange die andere meinte
- nicht mich - traf meine Eitelkeit.
Die Tränen, die ich darum weinte,
sind längst Vergangenheit.
Schade um die Liebe, die wir zerstörten,
sie brachte dem Leben Verdruss.
Jetzt bleiben meine Türen zu.
Das an dich denken ist kein Muss.
Gefühle legen sich so nach und nach zur Ruh'.
Ich hatte sie im Überfluss.
Dieses Glühen füreinander - lange her.
So wird es mit uns nie mehr....

Leichtes

Heute, zum Sonntag, möchte ich dir das schenken,
was leicht an mir ist -
liebevolle Gedanken,
Worte ohne Schranken,
zügellose Fantasie,
dieses Lächeln gleich früh,
gleichmäßigen Herzschlag,
(diesen jeden Tag!)
dieses Schweben im Raum,
einen wundervollen Traum,
manchmal diese Weinseligkeit,
aus meinen Augen die Freud'
und Glück, wenn sich meine Hand
in deine schiebt,
du spüren kannst, du wirst geliebt.
Dann weißt du genau:
Leichtigkeit fängt immer ein klein wenig
über dem Boden an...

Ja, ja, lächel...

Manchmal möchte ich schon wissen,
was meine Mädels so über mich reden -
Unsere Mama ist wie sie ist,
ob sie hat, was sie will,
lebt sie wie sie sollte
mehr als sie wollte?
Für Beide bin ich und ich fließe in ihnen
und ich liebe sie und bin für sie da,
ich bin halt und bleibe - ihre Mama

Donnerstag, 10. August 2017

Kleinstadtidyll

Ich wohne in einer kleinen Stadt,
die mehr alte als junge Leute hat,
denn von hier aus
wird die Welt nicht gedreht.
Hier lebt man in Ruhe von der Rente,
besucht donnerstags Märkte und Marktstände,
um dann, nach einem Plausch wieder nach Haus zu gehen.
Wir sehen abends ja sowieso das Weltgeschehen in Bildern
und das Wetter von morgen.
Darum weiß ich, dass ich so ziemlich ohne Sorgen
hier leben kann.
Doch wäre ich ein Großstadtkind,
ich vermisste ganz sicher den grünen Duft im Wind,
würde mich bestimmt ganz anders kleiden,
die Menschenmassen verschreckt vermeiden
und davon schreiben, dass das Leben oft auch Makel hat.
Ich bleibe lieber hier in meiner kleinen Stadt

Mittwoch, 9. August 2017

Meinem Muddele zum 90.

Mein Muddele,
im Traum heute Nacht
warst du mir ganz nah.
Lange bist du vor mir her gegangen,
ich habe deinen Geruch eingefangen.

Heut wärst du 90 Jahre alt geworden,
dein Wunsch war immer,
mit allen Essen zu gehen.
Das fandest du immer schön.

Im Sonnenlicht stehen wir heute vor deinem Grab
mit einem Weh, das dich niemals vergisst.
Muddele, du wirst von uns so sehr vermisst.

Ich habe von dir viel an Leben erfahren,
bin dankbar dafür - auch heute und hier.

Mein Muddele, noch jeden Tag weine ich.....

Dienstag, 8. August 2017

Es ist wie es ist

Siebenundsechzig - was erschrecke ich?!!!
Kurzerhand gebe ich mir zwinkernd noch 30 Jahre Frist,
weil mein Paps auch 97 geworden ist.
Und, was mache ich ab jetzt, was stelle ich an?
Nochmal andere Wege beschreiten, ob ich das kann,
geht es dann rasant bergab oder flach atmend bergauf?
Ich pfeife drauf, mag ich doch nun eher das Gemächliche sehr,
hab so viel Gutes, greife nicht mehr nach Mehr,
will Kälte in Sonnen - oder Ofennähe genießen,
lasse Gedanken sowieso noch kräftig sprießen.
Im Herbst zu stehen, ist gar nicht so schlecht.
Mir ist einfach nun alles recht.

Sonntag, 6. August 2017

Es kann so laufen und so

Mein Gedicht läuft mir weg,
die Woche ist plötzlich am Ende, 
das Jahr schnellt voran,
bricht seine Farben,
sein Klang wird still.

Und, war nun der Traum von Bedeutung
oder warum sprichst du mit anderer Sprache,
sind wir wie es im Buche steht
oder ist alles so vorausschaubar zu spät?

Meine Worte stehen auf Abruf
und es macht mir gehörig Spaß,
gnadenlos gegen zu viel Gewohnheit zu sein.



Das Geschenk

So ist es - das Leben.
Fortschrittlich genannt.
Um es zu verändern
hilft kein Kaffeesatzlesen,
kein Ritt auf dem Besen.
Wir bezahlen das Leben mit Zeit,
weil es nicht stehen bleibt, das Leben.
Wir singen noch nicht das Ende vom Lied,
wir nehmen nicht alles einfach so hin.
Wenn wir alle verstehen,
das Leben als Geschenk zu sehen,
dann erst macht es richtig Sinn.

Samstag, 5. August 2017

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Ernst schau ich mein Spiegelbild.
Die Augen traumverhangen, die Haare wild
sehe ich tief in die unterste Schicht,
finde verborgene Sätze für dieses Gedicht.
Es ist mit alltäglichen Worten geschrieben,
ich selbst bin ja auch ganz einfach geblieben.
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Wissend, das Leben zu leben ist keine Kleinigkeit.
Ich bin froh, dass ich dich als DU habe,
denn wäre ich nur ICH - es wäre fürchterlich.
Zum Du allein, allein zum Ich - ein klares NEIN.
Wir sind und bleiben WIR für alle Zeit

Ruhe

In aller Stille betrachte ich 
wie sich das sommerliche Sonnenlicht
abends in die Weide legt und die Dinge des Tages
einfach fortbewegt.

Auch in mir legt sich die Ruhe nieder.
Wertlose Gedanken bläst der Wind ins Schwalbengefieder
und dieses falsche Wort (welches mich störte)
was ich im rechten Moment doch hörte,
ließ ich ganz einfach fallen.

Ich gehe der Nacht entgegen.
In kleinen Schrittchen.
Sichtbar als Schleifspur
im Gras.


Mein Tag

Schwalben fliegen am heutigen Morgen
wie die Gedanken hinter meiner Stirn.
Sie schweben leicht - Beide -
in den neuen Tag.
Noch lange werde ich mich
an diesen Morgen erinnern -
an den Flug der Schwalben,
an mein Gedachtes.
Und plötzlich weiß ich es wieder,
dass das, was endet,
oftmals ganz anders neu beginnt.
Der Tag ist mein,
ich gehe ihn an, in ihn hinein
und durch ihn durch.
Ich glaube, es wird
nicht alles gewesen sein.

Nicht zu schnell

Geneigt bin ich,
dem abdankenden Tag
schon ins Gestern zu schieben.
Doch mit dir glüht am Ende des Tages
das Heute nochmals so richtig auf!

Die Liebe

Wenn ich liebe, will ich nicht nur mit dem Herzen lieben.
Alle Sinne müssen in mir klingen,
will selbst die Lieder der Seele zum Singen bringen,
verausgaben will ich mich,
nur für dich leben -
kleine Gedanken - für eben...
Nach diesem Denkspektakel
wird mir das Leben mit einem Mal ganz leicht.
Tief drinnen wurden Zweifel zerrissen
und dieses gesunde *wir* erreicht.
Und bliebe nichts weiter in mir als die Liebe zu dir,
dann wird alles, wirklich alles ganz leicht...

Mittwoch, 26. Juli 2017

Todestag meines Vaters


„Sei immer wie ein Strom, der vorwärts drängt. Fürs Zurückblicken hast du die Erinnerungen.
Fließe. Der Staudamm kommt früh genug, der dich dann wechseln lässt auf die andere Seite.“

Oh, ja, ich erinnere mich deiner Worte! Und du sagtest auch: „ Denk daran, die Wirklichkeit
kennt viele Möglichkeiten. Nutze sie!“

Ach, mein Paps, durch dich habe ich viele Möglichkeiten begriffen und genutzt. 
Du lenktest meine Sinne früh, belebtest meine Gedanken dazu, sorgtest dafür, 
das ich so viel es nur ging, aufnahm.

Mit dir manches Chaos von mir zu ordnen, ging ganz leicht. Alles hat nie vieler  Worte gebraucht.
Meine Erinnerungen sind noch so lebendig, so nah. Ich vermisse unsere Gespräche..


Jeden Tag sage ich dir DANKE und jeden Tag: DU FEHLST!!!

Freitag, 21. Juli 2017

Bodenständig

Noch vor gar nicht all zu langer Zeit,
saß ich zu jeder Gelegenheit,
gern auf dem Boden.
Mir wurde immer wieder einmal klar
wie schwer das Leben niederdrücken kann.
Ich stelle mich zu vielen Dingen
gar nicht mal so (dämlich) an,
doch es ist was dran,
sich auf dem Boden der Tatsachen zu finden.
Nun will ich nicht weiter dazu etwas begründen,
gut ist, es lässt sich immer etwas Positives daraus machen,
weil man weiß, dass es im Leben kaum noch tiefer geht.

Wir werden uns auch weiterhin am Leben reiben,
doch immer bodenständig bleiben!

Für festen Boden unter den Füßen ist es nie zu spät!

Mittwoch, 19. Juli 2017

Meiner Freundin Tina

42 Jahre, eine lange Zeit.
Keine Stunde hat uns je gereut.
Nicht alles war Friede, Freude, Eierkuchen,
Gemeinsames mussten wir erst suchen -
dies manchmal auch im Streit.
Doch wir waren klug genug zu erkennen,
dass nicht nur eine allein Schuld daran trug.
Ich weiß, manchmal redeten wir uns heiß,
doch wir redeten und es tat gut.
Wir haben beizeiten erkannt, dass wir uns
wichtig waren, uns heute noch wichtig sind,
dass man zusammen mehr gewinnt.
Für unsere Eltern zählte die Freundin
zum eigenen Kind.
Wir verwuchsen zusammen -
der letzte Streit? wir müssten danach lange suchen.
Wir verbuchen mit unserer Freundschaft
Vertrauen, Freude, Verständnis Glück.
Wir wissen, alles kommt zu uns selbst zurück.
Ich danke meiner Freundin für diese vielen Jahre
solch fester Freundschaft!!!
Schon lang sind wir mit unseren Familien
fest verbunden, unumwunden sage ich:
Mich macht dies stolz und gibt mir selbst viel Sicherheit.
Nein, kein einziger Tag hat mich je gereut!!!

Handy

Das Smartphone in der Hand,
so stehen sie am Straßenrand,
laufen durch die Grünanlagen,
nein, der Kopf stellt keine Fragen.
Sie sehen weder die uralten Bäume
(ich verbinde damit viele Träume),
noch die Blumenpracht,
abgestumpft sogar gegen Vogelgesang.
Ich glaub, die Dinger machen krank!!!
Es sind ja nicht nur Jugendliche, Kinder,
die ihre Finger darauf um die Wette laufen lassen,
es ist kaum zu fassen, auch die Erwachsenen
sind ohne nervös, zu nichts Anderem bereit.
Für mich steht fest, diese Technik raubt sehr viel Lebenszeit!

Insektensterben

Noch vor wenigen Jahren
klebten beim Autofahren
die Insekten auf der Scheibe.
Jetzt, nicht dass ich untertreibe,
fehlen sie.
Nie hätte ich gedacht, dass es so weit
einmal kommen wird -
ich hoffe immer noch, dass die Statistik
hierbei irrt - 80% weniger Insekten als bisher.
Mehr geht nicht an erschreckenden Gedanken,
drum gibt es auch( u. a.) keine Vogelschwärme mehr.
Was sollen sie füttern und fressen noch?
Doch wird gesagt, das Gift ist schuld!
Reißt einem doch hierbei nun langsam
aber sicher die Geduld.
Ich will hier nicht allgemein von Menschen sprechen,
die die natürlichen Gesetze brechen,
mir reicht schon, bürdet man den Verantwortlichen
eine straffe, strenge Verantwortung auf!!!
Nichts mehr überlassen wir
solchem wahnwitzigen Selbstlauf!!!