Donnerstag, 14. Dezember 2017

Für dich und mich

Du bist mein Mann, du bist mein Wunsch,
um den ich meine vielen Träume lege.
Immer wieder bewege ich mich auf dich zu.
Im Nu und ständig murmelt die Sehnsucht
durch Nächte und Tage.

Ich wage,  den vielen kleinen Zartheiten
großen Raum zu geben in unserem Leben,
denn ich, deine Frau will dir  immer neu
die Liebe nahe  bringen,
vergesse, dass ich doch Worte,
viele Worte dafür habe...

Nun,  auch schweigend wird mir
so manches mit Herz, Verstand 
und Seele gelingen.

Dienstag, 12. Dezember 2017

Ich tadle mein ICH

Es kommt schon mal vor, das ich mein ICH der gerade vergangenen Minute tadle, dann, wenn ich wieder einmal viel zu viel übertrieben habe. Aber, wer kann schon für seine Fantasien. Mit mir gehen sie eben manchmal ganz schön durch.
Keine Angst. Ich schade niemandem. Außer jenen vielleicht, die es glauben. Doch das lässt mich auch nicht mehr wachsen, nicht mehr in die Breite gehen, nicht mehr klüger werden.
Mit den rümpfenden Nasen und Blicken aus zusammengekniffenen Augen kann ich leben.
Im Gegenteil. Es muntert  auf. Und nicht nur mich. Jedenfalls freue ich mich über solche Reaktionen, die aus einem tiefschlafähnlichen Zustand zu kommen scheinen. Sie sagen mir, meine Gegenüber sind ja noch da.
Trotzdem. Ich sollte ernsthaft mit mir schimpfen und weniger fantasievoll übertreiben...

Sonntag, 10. Dezember 2017

Meinen Freundinnen und Freunden einen besinnlichen 2. Advent

Zwischen uns liegt tiefe, schwarze Nacht.
Nur ein Stern blüht.
Der Weihnachtsstern.
Der Wind macht sein großes Spiel.

Kahle Bäume bewegen sich,
werden zu Windflüchtern.
Die Nacht gibt sich schwer,
so, als ob sie sich verbergen will.
Wir stehen versunken still
und bauen die Brücke -
von Hand zu Hand.

Sonntag, 3. Dezember 2017

Bereit

Nichts läuft schief in diesen Tagen.
Nichts wird versäumt in adventlicher Zeit.
Fehlendes, was kurzfristig aufstößt,
lassen wir im Vergessen verschwinden
und sind für alles bereit.
Früher oder Näher wird sich alles richten.

1. Advent - Euch Lieben einen besinnlichen Gruß

Von Fenster zu Fenster sehen wir Lichter ohne Zahl.
Kerzen brennen, adventlich klingt's aus der Kirche und
dem Radio. 
Vorweihnachtszeit genau so!
Lasst uns das Licht täglich weitertragen
lasst uns zeigen, es ist mit Hoffnung geschmückt.
Lasst zu, dass das Licht der Kerzen alle Menschen
in allen Himmelsrichtungen beglückt.

Donnerstag, 30. November 2017

Zeit

Der Herbst ist vorbei. Der November auch. Bald steht der volle Mond und das Wetter kippt. 
Mit dem Fuß stoße ich die Tür auf, die bedeutungslos für den anbrechenden Abend bleibt, die nur signalisiert, ich bin Daheim.
Mein Atem reicht gerade noch bis durch den Flur, gleich zerreißen Beutel und Taschen meine Arme. Lesefutter wiegt.
Im Hinausschauen in den Garten verschärfen sich kleine Einzelheiten, die ich der sinkenden Sonne gutschreibe.
Gedanklich blättere ich den geplanten Abend durch und entschließe mich, dieses *geplant* zu streichen.
Die Vögel schweigen ja auch in den kommenden Stunden.
Ich harre auf die Plötzlichkeit des Augenblicks.
Und sie kommt, sobald ich mich in den Büchern verliere....

Mittwoch, 29. November 2017

Unser Land

Unser Land.
Noch immer verbrauchen wir es.
Leichtsinnig.
Widersinnig.
Oberflächlich.
Zerstörerisch.

Ich hoffe, es werden Reste bleiben.
Dereinst.

Noch können wir ein Lied davon singen,
denn wir verteidigen unser Land, die Reste.
weit über den Rand hinaus.

Allein mit Worten gelingt nicht sehr viel.

Und doch bereite ich noch manche Stunde vor.
Diese werde ich ziehen und Worte darin dehnen
fürs Augenblickliche.

Es geschieht immer etwas!

Dienstag, 28. November 2017

Wo nur

Komm, lass uns flüchten,
in das Bild, das du uns gemalt.
Dorthin, wo der Himmel rot glüht
und sich im azurblauen Wasser bricht.
Lass uns fliegen, fliehen aus unserer Zeit.
Nur, wo werden wir stranden -
hoffend dort, wo wir nicht hilflos,
nur glücklich sind....

Mittwoch, 15. November 2017

Herbstabfolge

Alles Grau in Grau, die  Umgebung hat nichts zu erzählen, der Horizont verschmilzt, das vorhanden Reale zeigt sich im Nebel als Muster, welches undefinierbar bleibt.
Bilder der Versuchung,  Herbst zu bleiben oder zu vergehen.
Über der Wiese steht ein Drachen, der kurzzeitig alles buntet. Es scheint,  auch ihm fehlt es an Lust,
er stürzt. Dem Wind missfiel seine fröhliche Balance.
Es ist soweit. Die kürzeren Tage rücken unaufhaltsam näher. Alles beginnt zeitig und hört zeitiger auf.
Sei es drum, wir versäumen nichts.

Dienstag, 14. November 2017

Ach, herjee....

Und auf einmal strömt feuchte, kalte Luft in diesen Morgen.
Sofort frage ich, was hatte Bach gegen einen DonnersTag,
warum komponierte er dafür keine Kantate?
Es wär' so schön, könnte ich mich in ihr verlieren,
auf Zwänge verzichten,
meine Sinne auf Schönes richten,
Neues dichten.
So bleiben meine Gedanken einfach am Gartenzaun hängen,
meine Tagträume drängen sich hinaus und daran vorbei.
Mir ist das einerlei,  ich lasse sie gerne fliegen,
bereite mir eigenes Vergnügen
und - das wäre Bach - es ist ja auch noch nicht DonnersTag ;)

Samstag, 11. November 2017

Lebenswichtig

Bin schon weit ins Leben vorgedrungen und vorangekommen.
Doch ich verlor mich nie.
Die Unternehmungslust wurde weniger, Neugier blieb.
Erfahrungen überholten sich, stießen oft aneinander,
trieben sich weiter an.
Alles häufte sich innen, Zeit, mich selber zu speichern.
Ab jetzt lege ich vom Besten von mir einen Vorrat an.

Freitag, 10. November 2017

Gern erinnere ich mich

In diesem Jahr hatte ich die Ruhe, einige Zeit im Erzgebirge zu verbringen.
Das Bedürfnis nach Stille wurde auf gute, neue Art und Weise traumhaft erfüllt.

An der Rückseite des Gasthauses, kaum einsehbar, stand eine wind- und
sonnengeschützte Bank. Gern saß ich am späten Nachmittag dort.
Die Schildkröten fühlten sich auf der Wiese wohl, auch hatten sie für sich
einen Sonnenplatz gefunden, den sie nach dem Fressen ausgiebig zum
Schlafen nutzten.
Und ich ließ meine Seele baumeln, in dem ich den herrlichen Wald in mich
saugte, tief atmete und so diese zauberhafte Abendstille wieder neu für mich
entdeckte.
Das einbrechende Licht dazu war Balsam.
In der aufkommenden Müdigkeit fand sich kein Schlafgefühl,
nur dieses Abtauchen in sichtliches Wohlgefallen....

Unabsehbar

So ab und zu
hebt nur ein einziges Wort
den gewohnten Gang
vieler Dinge auf
Und doch nimmt das Leben
weiter seinen gewohnten Lauf

Du kennst mich so gut

Ganz in Sehnsucht gehüllt, habe ich dir einen Liebesbrief geschrieben.
Ich werde ihn zur Post bringen und mich freuen, wenn du dann
verwunderst den Umschlag  am anderen Tag in den Händen hin und her drehst,
vergeblich einen Absender suchst und ihn schließlich öffnest...

Und genau so war es. Du hieltest die Seiten in deinen Händen.
Eng aneinander liegende Worte, für die ich Stunden brauchte,
geben dir meine Liebe kund.

Dann sagtest du mit bekanntem Frosch im Hals:

Wir sollten unser Leben für ein paar Stunden unterbrechen...

Donnerstag, 9. November 2017

Schreiben ist gar nicht so einfach

Ach, wäre ich doch im Schreiben nicht so wie ich bin!
Da brüte ich vor mich hin, um Worte zu finden!

Habe ich sie gefunden - was mache ich?
Ich muss sie ergründen, auswählen, richtig setzen
und gliedern, um zu sagen, was ich überhaupt will.

Mein Kopf mauert, die  Gedanken fahren Achterbahn,
die Fantasie bleibt gänzlich still.

Doch ich bleibe dran, sortiere, verschiebe
und übe den Klang mit dem Drang
diesmal perfekt zu sein.....

Dunkeltage

Diese Dunkelheit im Tag lähmt mich.
Ich stehe mit verschränkten Armen am Fenster, beobachte die Vögel, die an solchen Dunkeltagen wohl auch nicht so den großen Hunger haben, und warte auf wenigstens einen Sonnenstrahl.
Doch der Tag hält zäh an diesem fahlen Lichte fest.
Ich wende mich rückwärts und mir ist, als rücken die Wände näher, drückt die Decke tiefer.
Alles wirkt dürftig und matt.
Ich muss Gedanken des Antriebs finden....

DER Fall - 9. November 1989


In der Kirche
blieb kein Platz unbesetzt.
Montagsdemo's.
Wir waren dabei.
Die Mauer fiel.
Ohne Schuss.
Was für ein Gefühl?
Mein Herz stolperte.
Meine Seele machte einen Satz...
(noch heute zittere ich innerlich, wenn die Zeit daran erinnert... Wir hatten Angst, so mittendrin in der Masse von Menschen... schweigend...und nicht wissend, was kommt...Und heute lässt es sich schwer beschreiben, dies ist eigenartig, da bin ich wie in einer Blase gefangen... vielleicht, weil die Emotionen kochten damals... )

Liebe

Behaltet immer
die Liebe im Blick.
Die Zeit dafür verkürzt sich
mit jedem Tag.

Samstag, 4. November 2017

Bei Vollmond


Ein Tag ohne Ende. 
Am Abend zieht dichter Nebel auf.
Aus meiner Hand entgleitet Vergangenes.
Auflösen möchte ich mich und mitnehmen,
was von kurzer Dauer war.
Ich versperre mich und gebe mich zu.
Der volle Mond drückt sich durch
am Tag ohne Ende...


Donnerstag, 2. November 2017

Der Blick

Mein Blick läuft mir davon,
hinaus ins kahle Geäst des Nussbaumes.
Unversehens bin ich da hinein geraten,
so, als würde es mir diesen Tag näher bringen,
als ob es DIE eine Sache des Tages überhaupt wäre.

Ich lege dieses so plötzliche Ereignis
des frühen Morgens beiseite und genieße
diesen Augenblick des Lebens.

Mein Blick hängt noch immer
im kahlen Geäst des Nussbaumes...