Samstag, 17. März 2018

Grün ist nicht gleich Grün

Niemals mehr
lasse ich mich von allein
rückwärts fallen.
Das hatte ich oft genug.

Es gibt Einsichten,
die manch Vergangenes
zu weit Entferntem machen
und alles unwirklich erscheinen lassen.
Im Vergessen ist dafür noch Platz genug.

Dann höre ich  ein Flüstern aus der Zukunft,
welches nur für mich zu sein scheint.

Und ich greife zu meinem Buch und lese den Satz:
*Die Felder sind grüner in der Beschreibung
als in ihrem Grün*.

Ich bin nah dran, diesen Satz richtig zu begreifen...

(Ich lehne mich an meinen Liebling Pessoa)

Freitag, 16. März 2018

Gedankenschwere

Keine Kraft in den Gedanken
und Null geladene Energie.
Schnee kam wieder mit den Wolken,
der Wind verlor gegen sie.

Ich schreibe schwer, gedankenschwer
und der Schnee fällt leis'.
Nur Wind verheißt eben Leben,
lässt Gardinen flattern
und Türen zuschlagen.

Nichts lässt mich wagen,
es mit dem Wind aufzunehmen.
Wir könnten uns ab jetzt
die Klinken in die Hände geben...
wäre nicht diese Gedankenschwere,
diese Weltenleere...

Donnerstag, 15. März 2018

Aus einer Lücke heraus

Irgendwo klafft doch immer eine Lücke.
Aus der ich gerade stieg, trug die Unruhe des Vergangenen.
Traumbilder, Wachbilder, blitzartig projiziert aus einer vergangenen Zeit.

Nein. Es besteht kein wirklicher Zwang, etwas schreiben zu müssen.
Was auch. Es ist alles längst gelebt.

Meine Sprache bleibt eh jenseits allen Geredes...

Sonntag, 11. März 2018

Auch noch dann...

Bald, sehr bald schon ist Ostern.
Mich plagt vorösterlicher Gedankenschmerz.
Es ist nicht die Zeit, leise Verse zu summen,
eher ein Staunen, Lämmer auf , 
güllegeschwängerten Wiesen stehen zu sehen.
Schatten sind lang, dehnen sich weltweit.
Wann wird der Mensch gescheit?
Richtige Antworten bleiben aus.
Wie auch und woher sollen sie kommen?
Nachtragend werden wir mehr und mehr.
Sogar noch danach....

Mittwoch, 14. Februar 2018

Wir setzen Zeichen


Wir umrunden mit Dichterstimmen,
den Erdball aus jeder Ecke.
Dass niemand von uns Worte verstecke,
werden wir nah zueinander gerollt
oder weit auseinander getrieben.
Egal wie. Worte sind immer geblieben.
Die, die wir eng erreichen,
senden Zeichen vom Verstandenwerden.
Dies setzt Hoffnung frei
für jedes Gedicht hier auf Erden.

Manchmal

Manchmal  täuscht  viel, wenn man verreist
und so viel Neues kennen lernt.
Man ist zwar dort für eine Zeit,
doch auch entfernt.
Manches wird mit Schummel  überzogen
bis die Wahrhaftigkeit sich zeigt - gelogen.

Suche

Ach, so laut schreist du nach billigem Leben,
willst streben nach Einfachheit.
Doch du wirst nicht gescheit,
trinkst weiter statt Wasser Wein,
atmest nie richtig durch,
ist die Luft mal rein,
tankst Sonne nur in diesem Gerät,
Unnatürlichkeit dich gleich verrät.
Auch strebst du stets die Liebe an,
suchst nach Herzlichkeit -
Wann bist du dafür
selbst in dir bereit?

Berechnend

Du bilanzierst dein Leben,
berechnest Tag für Tag alles,
was sich rechnen lässt.
Bei dir bleibt nie ein Rest.
Dann stürmt Friederike, steigen Flüsse,
bebt die Erde und spuckt ein Vulkan,
Dein Konto stimmt, denkst du,
was geht dich das an.
Versteh' endlich, dass man
mit allem rechnen muss,
doch niemals alles berechnen kann.

Sonntag, 4. Februar 2018

Meinem Muddele

Niemand anderem.
Nur dir.
Alles von dir
vermissen wir.
Am meisten dich.
Du füllst Räume. Noch heute.
Deine Liebe hüllt uns immer ein.
Dein Bild schenkt uns Sehnsucht, Träume.
Wir lassen selbst im Tod nichts ruh'n.
Wir laufen ins Leben und sammeln es für uns
in deinem Willen.
Im Stillen.

Ein Gedicht für mein Muddele, die heute vor einem Jahr von uns ging. Leider hat *Friederike* unseren Friedhof so zerstört, dass er gesperrt werden musste.
Aber wir sind überall verbunden mit ihr.....


Samstag, 3. Februar 2018

Samstag

Schrankenlos
der Ort
fünf Minuten
vor der Zeit im
Zwielicht jener
Stunde dieses
samstags
Kalt
im Strahl der Sonne
rückt
der Zeiger der Uhr
Reglos
Erstarrt
Gefesselt
Vom schneefreien Winter

Nicht für alles gibt es Worte

Sprachloser werde ich.
Alles ist so schnell gesagt,
wenn man Worte für alles hat.
Tief in mir regnet es
und Tropfen stechen Eisnadeln gleich.
Kein Wissen, wohin alles noch führt,
vermissend den Sinn,
nicht hoffend, dass alle Welt ins Koma stürzt.
Alles kommt aufgebläht und unecht an.
Mich schnürt die Angst zu vergessen,
dass alles doch auch ganz anders sein kann.
Wie oft schon zeigte sich, dass wir Menschen
die Schwachen des Universums sind,
stärken wir uns doch an so viel Falschem,
verändern uns ins Gegenteil
und driften an so nahe gelegenen Lösungen
blind vorbei.
Ich will nicht, dass Dunkelheit zunimmt, uns einnimmt....

Sonntag, 28. Januar 2018

*Friederike*




Friederike, eine Sturmfrau mit äußerster Kraft. Auch am Haus spielte sie mit den Dachziegeln. Und auf unserer Ranch tobte sie sich aus. Viele Fichten riss sie spielerisch heraus, Fichten, die wir vor etwa 50 Jahren selbst als Winzlinge setzten, sie hegten und pflegten. Mitten im Chaos stand ich und habe geweint um jeden Baum. Doch wir lassen uns von Friederike nicht in die Knie zwingen, wir haben Gott sei Dank im Herbst schon wieder 37 Neupflanzungen vorgenommen. Und es kommen noch welche dazu! Selbst Obstgehölze wurden geschädigt, auch dort forsten wir wieder auf. 
Nadelbäume sind Flachwurzler, ein Sturm hat da leichtes Spiel.
In  Sachsens Wäldern sieht es verheerend aus!
Wir dürfen die  Wälder nicht betreten, nicht die Wege befahren, der Baumbruch ist riesig, die Gefahren zu groß.
Der Mensch muss in sich gehen, nachdenken und handeln.
Wir wissen das!

Dienstag, 9. Januar 2018

Uralte Eiche

Mir ist, als schaut mich meine uralte Eiche
aus wimpernlosen, noch fest geschlossenen Augenlidern an.
Augenlider, die sie bald wieder ganz öffnen wird,
dann, wenn die Sonne sich flüchtig
von ihrem Blattgrün in den Schatten verirrt.
Mir ist, als warten in jedem Ast meine Worte
sprungbereit, winterflüchtig,frühlingssüchtig.
Nein. Sie werden dich, Baum, nicht zu früh verlassen,
der Winter wird deine ersten Triebe
hoffentlich nicht mit Frostfingern fassen.
Schließ die Augen, lass sie noch zu.
So finden meine Frühjahrsworte
in dir noch nötige Ruh'.

Mittwoch, 3. Januar 2018

Wunsch

Die Sonne strahlt in den Tag,
der Falke sitzt auf der Lehne
des Gartenstuhls und
schmachtet die Spatzen an.
Ich lache zu seinem Mut,
packe das Paket
der Zufriedenheit aus
und hoffe,
dass das Heute auch noch 
Morgen geschieht.

Dienstag, 2. Januar 2018

Ich darf vom Winter träumen

Viele Gedanken hatte ich im Herbst ausgesät
im Garten  hinter dem Haus.
Sie sind Träume geblieben,
Träume der vierten Jahreszeit -
denn die Saat ging  nicht auf,
der Boden zu hart,
die Temperaturen zu lau.

Die Uhr des Winters steht.
Die Zeit lässt es geschehen,
lässt zu, dass nur Gedanken
dem Schnee gehören,
Gedanken in klirrender Luft.

All dieses schwärmerische Denken
gehört einer Zeit, die die Zeit aufhebt,
die alles anders erscheinen lässt,
in der ein besonderer Zauber inne wohnt,
die sich im Licht bricht
und rote Nasen formt.

Mein Blick nach oben vermisst
das fallende Weiß,
das wirbelnde, tanzende,
geräuschlos schwebende Weiß -
einem Etwas aus fast nichts.

Montag, 1. Januar 2018

Zu guter Letzt

Zu guter Letzt
bleibt von Neujahr
auch nur ein Rest, der,
der von Silvester blieb.

In mir  noch ein Lied,
mit dem das Neue begann,
es schloss mich ein
in seinen Rhythmus
als das Alte zerrann.

Ich erdenke, was ich schreibe neu,
dauere manchmal einfach so vor mich hin,
und spüre, das Jahr ist im Lauf.

Ich werde so alt sein wie ich mich fühle,
auch so alt wie ich bin.

Beginn des Neuen

...noch jung ist's
Noch ganz jung ist's.
Und doch stehen wir- schon
wieder mitten drin.
Ich halte nicht viel
von Fragen:
Wie wird es werden?
Was wird es bringen?
Für mich ist das Jahr
ähnlich einem Gedicht.
Es kommt wie es kommt,
oft einfach so, dann überraschend,
leicht, auch schwer.
Annehmen muss ich alles,
ob gewollt oder ungewollt.
Das Ungewollte
wird mich stärken.
Das Gewollte lässt mich
glücklich sein.
Kommt mit, beschreiten wir es,
alle nach eigenem Willen,
gemeinsam im Wollen..

Sonntag, 31. Dezember 2017

... was es noch zu sagen gibt...

Ein Rückblick auf das Jahr lässt vieles zu.
Manchmal war mir, als ginge ein Riss durch alle Zeiten.
Selbst beide Teile in meinen Händen
zerbröckelten zu Staub.
Vielleicht waren es dann gerade die leeren Hände,
die erneut kraftvoll zupacken konnten.
Manchmal war mir, als zöge sich der Boden weg
unter meinen Füßen, den ich dann umgrub
und eine neue Richtung fand.
Und manchmal war ich losgelöst vom Leben,
in dem ich gerade lebte.
Doch immer wieder wusste ich:
der Glauben, das Vertrauen in mich und in das Leben
sind der Weg.

Samstag, 30. Dezember 2017

Jahreswechsel mit freundlichen Grüßen zu Euch Lieben und ein gutes neues Jahr

Du altes Jahr, nun leg dich langsam schlafen
deck alles Schöne, Gute, Liebe zu,
nähre es an deiner Brust bewusst
und schenke allem Schönen, Guten, Lieben dann
in letzter Nacht deine noch verblieb’ne Kraft fürs neue Jahr,
damit es schön und gut und lieb beginnt in uns an allen Tagen. 

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Nachhall

Aus den Tagen habe ich ein Gedicht gemacht,
darauf hoffend, ich habe alles richtig bedacht, 
bringe ich es aufs Papier.
Tage, alle voller Fest, klingen leise aus,
lassen mir die Zeit, meinen Kindern
ein stilles Lächeln nachzusenden, mit dem Wunsch,
alle Tage sollten so enden.
Die Kinder ziehen ins eigene Leben zurück.
Ich weiß sie gut aufgehoben und fühle wie immer
dieses frohe Mutterglück.