Dienstag, 21. Februar 2023

Geschriebenes von mir*

Meine Gedichte,
sie ersetzen nichts,
zerreißen nichts,
halten nichts fest.
Sie lösen sich manchmal auf,
seufzen, weinen, lachen.
Ganz für sich sammeln sie Aufgaben,
ohne sie je zu erfüllen.
Doch, manchmal strahlen sie,
schenken Fantasie, Wahrheit,
Optimismus, Hoffnung.
Für mich ist das schon viel.

Meine Elbe

Ich Strom, Elbe, entspringe in Tschechien im Riesengebirge.
Ich bin gern aufgestiegen, aus der Erde,
denn ich wollte gleich nach meiner Geburt tief fallen – 40 m als Elbefall.
Auf meinem Weg bin ich einigen Völkern begegnet,
habe deren Launen zu spüren bekommen.
Im Leben fließt eben alles.
Doch ich blieb, bin immer noch da.
Des Menschen Hunger ist groß.
Sie kommen meinen Ufern zu nah mit ihren Häusern.
Meistens wollen sie immer nur das Beste für sich.
Und sie nutzen mich, um ihren Gewinn zu optimieren.
Schon viel Gift musste ich schlucken, doch ich sterbe nicht.
Abenteuerliches Leben stirbt nicht so schnell.
Noch bin ich dem Begradigen meiner Ufer entkommen.
Bäume, Buhnen halten mich ein wenig auf,
wenn ich Platz brauche, viel Platz.
Ich kann auch dünn sein, schnürsenkeldünn.
Gern verändere ich mich.
Doch das wisst ihr, mit jedem Tropfen von mir
wird mein Leben, mein Dasein weiter erzählt.
Jede Welle, die ans Ufer trifft, sieht anders aus,
wirkt anders, ist so einmalig.
Ich mochte lange Zeit Kurven und Längen,
bis ich mein Bett fand.
Ich habe mich mit einigen Flüssen vereint.
Sie stärken mich in meinem Fluss.
Dort treibt es mich noch immer
strebend anzukommen – Nordsee – mein Ziel,
jede Minute, Stunde – immer.
Meine Schönheit grüßt euch alle.
Genießt sie.

Montag, 20. Februar 2023

Erwachen*

Der Gong der Zeit schlägt leis und weckt beharrlich die Natur.
Bisheriges Träumen und Sehnen wird Wirklichkeit.
Der Wind, sehr emsig, dreht die Zeiger der Uhr,
und überhaupt zeigt sich die Zeit im wachsenden Licht...




Sonntag, 19. Februar 2023

Buchstabensalat*

Manchmal entspricht meine Schrift 
dem Bild meiner Seele.
Ich möchte mich eingraben in allen Buchstaben.
Doch die Satzzeichen erschweren es. -
Das Fragezeichen krümmt mich,
das Komma teilt mich, 
der Punkt drückt auf mein Herz.
Dann streckt sich endlich der Bindestrich
und bindet mich 
an das Wort
LIEBE...

Gefühltes

Ich bin, bin ich mit dir.
Da gilt kein Nah kein Fern.
Wir sind in uns.
Selbst in der Frage:
Bist du mir nah?
Ist die Antwort gleich weit JA.
Wir lächeln und wissen -
wir denken und leben von innen.

Freitag, 17. Februar 2023

Schweigen*

Vorhin steckte ich meinen Kopf aus der Nacht 
in den aufkommenden Tag.

Schweigend sitze ich in der Stille.

Mir tuts gut, das Leben einmal ohne ein Wort vorüberziehen zu lassen.

Und dann denke ich: die Erde vergisst sich zu drehen …

Mittwoch, 15. Februar 2023

Ganz zaghaft noch..

Frühling,wie gar zaghaft hold der Wald sich bald begrünt,
wenn leicht dein Finger schnippt und lustig Leben
sich an Haselzweigen wippt
wie sprudelnd frisch die Wellen über Kieselsteinchen fließen
wie blumenfreundlich uns die Gänseblumen schon begrüßen.
Ein leichtes Schnippen deines Fingers reicht
und Sonnenstrahlen treffen unser Herz.
Sie nehmen den Winterschmerz, lassen ihn zieh'n,
machen mit Meisenzwitschern Fröhlichkeiten reich
stupsen mich freundlich an,
mich Träumerin.

Montag, 13. Februar 2023

Ganz sicher vielmals

 VIELMALS
deinen Namen
den Lippen angepasst
VIELMALS
deine Gedanken
in Gefühle gefasst
VIELMALS
aus ganz Klein
ganz Groß gemacht
VIELMALS
nur mit dem Herzen gedacht
VIELMALS
dich in Liebe verehrt
VIELMALS
alles Trübe abgewehrt
VIELMALS
ist gleich OFT
plus IMMER

Sonntag, 12. Februar 2023

Träumerisch*

Kein Weg führt mich an mir vorbei
Kein Traum nimmt mir die Illusion
Was ich denke ist mir nicht einerlei
und was ich weiß bleibt ohne Spott und Hohn
Ich bin geübt ganz da zu sein
(dabei doch ganz woanders und dort so nah)
Entfernt vom eignen Schlag des Herzens weg
In Hoffnung das versteckt, was ich nur sehe,
immer sah

Samstag, 11. Februar 2023

Aus allem Liebe*

Worte trage ich  in mir,
gerade abgestreift  vom aufkommenden Tag.
Meine Stadt - noch in Stille  gehüllt.
Nichts stört.
Zwielichtiges spiegelt sich auf der Elbe.
Ihre Wellen spülen das Vergessen der Nacht ans Ufer.
Auf allem liegt noch die kleine Dämmerung.
Verlorene Buchstaben, ganze Sätze sammeln sich erneut.
Auch Ungebrauchte.
Nun formt sich ein Wort - etwas Allumfassendes -
LIEBE.

Freitag, 10. Februar 2023

Manchmal...*

In die Zwischenräume meiner Verse legst du mir
 Aufmerksamkeiten, dein eben Unverkennbares.
Und manchmal ist mir, als klingt von dort
deine Stimme an mein Ohr....

Donnerstag, 9. Februar 2023

Unausgeschöpft*

Manchmal erschöpfen sich die Möglichkeiten.
Sie werden als unverrichtete Dinge abgehakt.
Sei deshalb nicht verzagt-
Die Zeit hat dafür einfach nicht gereicht,
ist um gewesen, abgelaufen.
Ich weiß, manchmal ist dies echt zum Haare raufen.
Lach darüber.
Morgen beginnst du eben wieder.

Mittwoch, 8. Februar 2023

Kälte*

Durchfroren, nicht nur alles, was lebt.
Winterwunden schreien im Asphalt.
Starr steht der Wald.
Der Wind durchbebt alle Wolken.
In verlassenen Häusern
werden die Fensterscheiben
mit Eisblumen bewebt.
Erste Glöckchen schieben sich
durch eisig harte Erde
Unertrüglich, dass bald Frühling werde.

Dienstag, 7. Februar 2023

Solche Sehnsucht....*

 


Ein Freund von mir hat mein Gedicht in sein Foto gesetzt - eine Sehnsucht nach Odessa, eine Sehnsucht nach der Heimat..... 

Samstag, 4. Februar 2023

Wärme?*

Wärmende Gefühle stemmen sich gegen die Kälte alles Äußeren.
Gedanken verstummen wie Vögel, die vor allem Übel fliehen.
Der Mond wirft sein kaltes Licht über den Himmel.
Doch Sterne frieren nicht.

Freitag, 3. Februar 2023

Heute mal Kafka*

 Mit 40 Jahren schlenderte Franz Kafka (1883-1924), der nie geheiratet und keine Kinder hatte, durch den Berliner Steglitz-Park, als er ein junges Mädchen traf, das sich die Augen ausweinte, weil es seine Lieblingspuppe verloren hatte. Sie und Kafka suchten erfolglos nach der Puppe. Kafka sagte ihr, sie solle ihn am nächsten Tag dort treffen und sie würden wieder suchen.
Am nächsten Tag, als sie die Puppe immer noch nicht gefunden hatten, gab Kafka dem Mädchen einen von der Puppe "geschriebenen" Brief, in dem stand: "Bitte nicht weinen. Ich bin auf eine Reise gegangen, um die Welt zu sehen. Ich werde dir von meinen Abenteuern schreiben."
So begann eine Geschichte, die bis zum Ende von Kafkas Leben weiterging.
Als sie sich trafen, las Kafka seine sorgfältig verfassten Briefe mit Abenteuern und Gesprächen über die geliebte Puppe vor, die das Mädchen bezaubernd fand. Schließlich las Kafka ihr einen Brief mit der Geschichte vor, die die Puppe nach Berlin zurückbrachte, und er schenkte ihr dann eine Puppe, die er gekauft hatte.
"Die sieht meiner Puppe überhaupt nicht ähnlich", sagte sie. Kafka übergab ihr einen weiteren Brief, in dem er erklärte: "Meine Reisen, sie haben mich verändert." Das Mädchen umarmte die neue Puppe und nahm sie mit nach Hause. Ein Jahr später starb Kafka.
Viele Jahre später fand das nun erwachsene Mädchen einen Brief in einer unbemerkten Spalte der Puppe. In dem winzigen, von Kafka unterschriebenen Brief stand: "Alles, was du liebst, geht wahrscheinlich verloren, aber am Ende wird die Liebe auf eine andere Art zurückkehren."

Kafka, einer meiner Lieblingsautoren. So war er. Dies liest man auch aus seinen Gedichten heraus - großmütig, sensibel, freundlich, mitfühlend - ,verbunden - es gäbe noch so viel mehr aufzuzählen....

Donnerstag, 2. Februar 2023

Zum Ziel*

Davon kommen.
Die Kurve kriegen.
Siegen.
Hinter tiefen Tälern,
mächtigen Höhen
spürbar leicht
das Ziel geahnt.
Der Druck der Straße nur
ist hart.

Mittwoch, 1. Februar 2023

Eine Wand*

Manchmal stehen wir alle doch irgendwann vor einer Wand oder?
Wir kommen einfach nicht weiter. 
Manche wollen gleich mit dem Kopf durch, andere gehen in sich,
und wieder welche treten wenige Schritte zurück, drehen sich um
und suchen eine neue Richtung.
Rückwärts zu gehen ist keine Schande.
Das Leben ist wie ein Labyrinth.
Irgendwo geht es immer weiter, wenn es oft dann auch nur kurze Wege sind.
Ja. Vielleicht dauert es.
Doch das Ankommen lohnt auf jeden Fall.

Dienstag, 31. Januar 2023

Genau*

Jedes Jahr im Frühjahr werde ich älter,
dann, wenn die Sonne sich höher plaziert
und jeden Winkel füllt,
wenn alles neu und frisch treibt,
dann bin ich jedesmal
um ein Jahr reifer.

Montag, 30. Januar 2023

Momente*

Kein Zerreden dieses tiefen Augenblicks.
Nur dem Lied der Stille lauschen.
Getragen werden von den Schwingen der Zeit.
Genießend.
Bereit.