... wer kennt sie nicht.
Lichtblaue, manchmal hellrötliche oder auch ganz schneeweiße
Blümchen, die an vielen Wegrändern zu finden sind.
Auch um sie ragen sagenhafte Geschichten.
Ein Mädchen, dass hochmütig gegenüber einem Bettler war, wartete am Wegesrand auf ihren Bräutigam. Der Bettler, ein Zauberer, verwandelte sie in diese Blume, die seither noch immer auf ihren Zukünftigen wartet, damit er sie erlöse.
Und die Wegwarte verhalf dem Osterhasen zu Ruhm. Dieser fraß nach langem Winter gern diese Blüten, die auch an Zäunen, also nah den Menschen wuchsen. Ein Bauer ließ seine Hühner überall hin ihre Eier legen, so auch nah am Zaun, wo der Hase neben den Eiern saß und Wegwarte fraß. Ab da war klar, wer die Eier bringt.
Wegwarte wird auch Zichorie genannt. Aus ihr stellte erstmalig der Hofgärtner Timme aus Arnstadt einen Kaffee her - Zichorienkaffee. Ältere Menschen können sich an dieses Getränk noch gut erinnern.
Ich sammle ja auch diese Blüten, Blätter und Wurzeln und genieße diese als Tee.
Ihr fragt euch vielleicht, warum ich solche *Unkräuter* so hier reinsetze. Als Bibliothekarin habe ich mit diesen Geschichten den Kindern in Lesestunden viel Freude bereitet. Neulich sprach mich eine Frau an, die mit ihrer ganzen Familie in der Bibliothek angemeldet war, dass ihr Sohn jetzt seinem Söhnchen diese Geschichten erzählt. Ja, auch so kann man Natur nahe bringen, dass nichts in Vergessenheit gerät....
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