Mittwoch, 7. September 2022

Nicht von Dauer

Der Himmel wird nicht müde in seinem Blau.
Wenn er sich auch ab und zu
auf den dahinziehenden Wolken
ausruht - was ihm sicher gut tut -
mir verklärt er den schwindenden Sommer.
Ja. Der Sommer. Noch dauert er.
Ich habe in ihm viel erlebt.
Meine Gedichte sind durch ihn hindurch geflossen,
ich habe ihn mit jedem Sonnenstrahl genossen.
Und ich habe nichts verloren.
Meine Hände wollten schreiben, was mein Mund
nicht sagen wollte.
Und alles in mir vermisst noch so viel Gefühl...

Manchmal laufen mir die klaren Gedanken davon.
Eine Leere - ohne Anfang, ohne Ende, leicht,
ohne Schwere.
Die Gegenwart kennt ihre Gewohnheit nicht mehr.
Alles steht nebelverhangen und still.
Wo ist die Zeit, die ich mag, die ich will?
Ich verfehle die Wolke, auf der ich zuletzt tanzte.

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