Mittwoch, 2. April 2025

Beobachtet*

Träge der Tagesbeginn.
In der Luft flimmern Einbildungen,
von denen sich die Illusionen nähren.
Die Krähen sammeln weiter,
bauen und lassen sehen
wie immer mehr
neue Nester entstehen.
Jede Pappel
stellt hier wohl
ihre Fragen anders.
Beobachtend merke ich,
dass mein Zeitsaum zerreißt
und mein Tagtraum
nicht zu retten ist.
Der Frühling geht über
meinen Augenblick hinaus.
Und auch in nicht so leichten Zeiten
kommt es darauf an,
in den Gewohnheiten
genau das Aufregende
zu sehen.



6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die stimmung dieses Gedichts gefällt mir sehr.
"Jede Pappel // stellt hier wohl // ihre Fragen anders." - das ist meine Lieblingsstelle. :)
Liebe Grüße, Andrea

Quer hat gesagt…

Genau, Edith. Es liegt so viel an unserem Blick auf die Welt.
Und an der Helligkeit oder Dunkelheit unserer Gedanken.
Bleiben wir zuversichtlich und sehen wir auch das Gute und Schöne! :--)
Lieben Gruss, Brigitte

Edith hat gesagt…

Tatsächlich sind die Pappeln übervoll mit Krähennestern und ich dachte echt zuerst an die Pappeln, lächel, was sie wohl dazu sagen würden, zu dem Gerangel, zu dem Krach, dem Gezeter und dass genau sie als Heimstätte ausgesucht wurden von diesem großen Vogelschwarm.
Ganz lieben Dank, liebe Andrea.
Liebe Grüße von mir zu dir.

Edith hat gesagt…

Liebe Brigitte, herzlichst danke ich dir. Wir müssen optimistisch bleiben, alles um uns herum lebt es uns ja vor. Es geht immer weiter, also denken wir positiv.
Ich danke dir herzlich mit lieben Grüßen in deinen Tag,
Edith

Melusine hat gesagt…

Früher, als ich dachte, daß mir noch die Welt gehört, d.h., ich jünger und fitter war, suchte ich die Aufregung im Außen. Immer war etwas geboten. Partys Reisen mit der Band, Abenteuern nachjagen.
Heute weiß ich, daß die Welt im Inneren noch tausend Mal reicher und aufregender sein kann.
Und ja, im Alter nun, suche ich in jeder Ecke noch etwas für mich Zufriedenstellendes , was auch machbar ist. Es sind dann die kleinen Augenblicke, die ich immer so gern mit dem Duft einer Blume, einem Parfum oder einer Creme beschreibe. Oft auch, wenn die Möglichkeit gegeben und die Zeit es erlaubt, eine Erkenntnis, ein Aha-Erlebnis, daß mich im Herzen rührt und bewegt.
Sei lieb gegrüßt
Rosi

Edith hat gesagt…

Liebe Rosi, ich danke dir sehr und ja, diesem Drang der Jugend bin auch ich gefolgt, anders sicher als du, da ich ja schon ab meinem achten Lebensjahr chronisch krank war, aber für mich bedeutete es die Welt, lächel.
Heute hat sich der Radius verkleinert, doch, wenn ich so überlege, bin ich doch mit jedem Tag zufrieden, machmal mehr, manchmal weniger.
Dir einen guten Tag von Herzen wünsche ich ihn dir.