Sonntag, 27. Oktober 2019

Mitten im Herd der Liebe

Die begreifliche Herkunft
der Sehnsucht lokalisiert
Mitten im Herd der Liebe
Eine wundervoll
wiederkehrende Gewohnheit
unstillbarer Aufregung gespürt
Mitten im Herd der Liebe
Mit großer Gewissheit
ohne Verirrung
überraschend für zauberhafte
Augenblicke gesorgt
Mitten im Herd der Liebe
Dieses Gespür füreinander
mit heftiger Plötzlichkeit
immerfort neu entdeckt
Mitten im Herd der Liebe
Ohne Umwege hineingelangt
lichterloh und herzensfroh gebrannt
Mitten im Herd der Liebe

Prachtvolle Blüten

Immer noch Kresse
in wunderschöner Anmut
Schmückende Farben



Neues zwischen Altem

Eiche und Buche
sind Frühjahrsneupflanzungen
und gut gewachsen.


Freitag, 25. Oktober 2019

Gedankensprünge

Nach Wörtern
muss ich nicht suchen
in meiner Verslandschaft
Und die Farbe bist du...


Gestern bin ich leicht
der Nacht ans Herz gesunken,
habe wohlig
an ihrer Brust geruht.
Nach solch
arbeitsreichem Tag
tat das so richtig gut..



Ach, könnte ich der Zeit
doch schöne Augen machen,
dass sie sogleich
ihren Rhythmus vergisst.
Ich würde sie viel schneller drehen,
weil du mich so sehr vermisst

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Herbst-Haiku


Der Herbst im Zimmer
riecht gut und strahlt Farben aus
Blätter wie gemalt

Stamm-Gucker


Fehlt mir der Durchblick?
Dann schau ich durch diesen Stamm
und werde fündig

Holzgeheimnisse

Im Stamm Gesichter
gespenstisch anzuschauen
Ein Blick genügt  nicht







Für G., die wie ich die Eichen liebt...

Früher, und heute heißt es wohl immer noch so, bahnt sich ein Gewitter an und man ist in Feld und Wald unterwegs:

Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen

Unsere Eichen,  im Hang zur Elbe, waren schon da, als wir kamen vor fast sechzig Jahren.
Sie hielten bisher allen Wetterunbilden stand. Und sie halten mich aus. Ich kann gar nicht
sagen wie oft ich sie umarme, unter ihnen sitze, an deren Stamm gelehnt träume....

Diese Eichen sind ein Teil von uns. Wir beobachten sie genau, denn sie sind lesbar, aus ihnen
gehen einige  Bauernregeln hervor, hier gleich noch welche -

Grünt die Eiche vor der Esche, gibts im Sommer große Wäsche, doch grünt die Esche vor der Eiche, gibts im Sommer große Bleiche. 

Viele Eicheln -  langer kalter Winter, Frost noch bis in den Frühling

Fallen die Eicheln vor Septemberende ab, so steigt der Sommer früh ins Grab.


Viel Eicheln um Michaelis, viel Schnee um Weihnachten.


Viele Eicheln, viele Frischlinge



Diese Fotos sind heute, am 24. Oktober 2019 aufgenommen. Das Dach der Eichen ist noch grün, sie halten ihre Blätter fest. Aber die Zeit des Blätterfalls kommt....


Mittwoch, 23. Oktober 2019

Erinnerung....


Genau heute vor achtundsechzig Jahren wurde dieses Foto von einem Fotografen geschossen.
Ich war  ein wenig sentimental, schaute mir die Fotoalben an und stieß auf dieses Foto.
Dieses Kleidchen, von meiner Mutter gestrickt, hatte ich lange aufgehoben, so nach und nach
zerfiel jedoch die Wolle....

Nebel-Haiku


Heute früh Nebel
Dick stieg er aus der Elbe
Keine weite Sicht

Meinem Mann und Freund

Meine Gedanken umlagern dich,
kreisen dich ein und dies an jedem Tag, in jeder Nacht.
Gedacht schon oft wie ich mich dereinst in dich versah.
Plötzlich warst du da und ich blieb
in deinem Zauber gefangen,
Lieder, mit Glück gefüllt, erklangen -
du hast mein Leben mit Frohsinn besonnt.
Nun schon gewohnt, dich so ab und zu
in meine Poesie zu schreiben
mit der Gewissheit - dort wirst du ewig bleiben!

Samstag, 19. Oktober 2019

Dieses Gefühl

Die Tür des Tages
wird bald schon geschlossen

Die Nacht deshalb
unbeantwortet bleibt

Und Stille endet selbst
in Telefonen

Mehr habe ich erwartet

Alles

Zu viel

Und es gärt das Gefühl
dieses Netz der gleichgültigen Vorläufigkeit
zu zerreißen
damit nicht zu viel von dem allen
verloren geht

Gewissheit

Keine Zwänge in den Worten, die für dich bestimmt.
Wie auf Wellen geschrieben, plätschern sie leicht dahin.
Uns winkt der gleiche Himmel zu.
In aller Ruh' malen wir ein Bild von unsrer Welt,
die für mich nur deinen Namen trägt, die sich bewegt,
gefüllt mit Glücklichsein in allen Dingen.
Es wird gelingen.

Herbstbitte

Herbst
lass dir noch
ein wenig Zeit
dem Spätsommer noch
die Türen offen
bis wir
die Früchte
des hellen Lichts der Sonne
die süße
verlockende Liebe
die noch zu denkenden
warmen
hoffnungsfrohen Gedanken
in uns
eingebracht haben

Herbstliches

Meine Sinne sind heut
noch nicht so recht erwacht,
die Nacht war hell
mein Blick schweift schnell
über fast entlaubte Sträucher
und Bäume,
über kahle Felder,
schwarz anmutende Wälder
und einem Rabenpaar,
das stolz die Wiese
gepachtet hat.
Nun beginnt ein neuer,
ein goldener Tag
im fallenden Jahr.

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Tanka

Schaut, die Wildgänse,
rufe ich fröhlich und laut.

Da fliegen sie auf.

Vielleicht nehmen sie mich mit
im Traum wohlgemerkt. Im Traum.


Tanka



Uns're Schwarzkiefer
mit uns seit fünfzig Jahren

Ein stattlicher, stolzer Baum
Er bekommt braune Spitzen

Wir bangen um sie