Dienstag, 3. März 2020

Zwei 28er


Der Weg gesäumt von frischem Grün
Sonne bricht sich morgens ihre Bahn
Noch bläst sich kalter Wind durch leeres Geäst

Schneeglöckchen und Kroküsschen blüh'n
Auch der Forsythia strahlt golden
Morgens weckt mich die Amsel mit ihrem Lied

Montag, 2. März 2020

Kurzes erlebt

Spartakus erwacht
aus Schildkrötenwinterschlaf
Nur Titus träumt noch

Häuschen im Garten
Drinnen kälter als Draußen
Kater schleicht sich raus.

Die Holzbank mit Herz
Verliebte ritzten Namen
Efeu rankt sich hoch

Die Krähe krächzt laut
Eichelhäher gibt Antwort
Freundschaft besteht nicht

Noch sind Zweige kahl
Darauf tummeln sich Meisen
Ein Kleiber am Stamm

Forsythia trägt
goldige kleine Blüten
Die Sonne freut sich

Der Apfelbaumstamm
stark belocht durch einen Specht
Daraus fließt kein Wein

Starke Sturmböen
brachen großen Tannenast
vom Johannes-Baum

Scheunenidylle
Maler skizziert altes Gut
Maus huscht durch das Tor

Kalter Märzregen
Schneeglöckchen läuten - Frühling
Wiese farbgestärkt

Enten am Ufer
Elbe zeigt sich geschwollen
Singsang der Amsel

Sonntag, 1. März 2020

Was nur...


Was weiß ich *eigentlich*?
Mehr als zuvor oder gar weniger als danach?
Erfrischend mir sind gebliebene Echos
und das Spiel, Täuschungen zu erkennen,
Musikvariationen, Wortkompositionen,
die sich zu Zweifel und Vermutung bekennen.
Gedanken, die Versäumtes mit Gewissheit verbinden,
um zu ergründen,
warum die Farbe der Vergangenheit verblasst.
Die Zeit hält mir den Rand der Möglichkeit bereit...

GedichtemacherInnen


Viele denken, Gedichte werden einfach so aus Worten gemacht.
Meine sind oftmals lang überlegte Lebensberichte,
die gereimt und rhythmisch gedacht.
Schreibe ich, dann nur mit Herz und Seele,
als würde ich für dies Gedicht nur leben,
Und weithin lasse ich Gedanken streben,
sie zu versenken dann in ihrem Ort, im Wort.

Gut zu wissen


Mein oft so rastloses Herz
wird immer wieder vom Pfeil der Liebe getroffen.
Ich weiß, dass nicht Amor, sondern du der Schütze bist.

Freitag, 28. Februar 2020

Glücklich

Immer
schenkst du mir
einen kleinen Moment
deiner Zeit
Oft sind uns nur
kurze Augenblicke vergönnt
Ein einziger Wimpernschlag genügt
und ein kurzer Atemzug
zwischen zwei Herzschlägen
lässt uns
glücklich sein

... die Liebe

..... und auf einmal
fasst dich die Liebe an.
Du fühlst dich nah,
bist doch entrückt,
eingeschlossen,
aufgehoben -
und von Herzen entzückt.
Und dann stößt du dich dauernd,
aber liebevoll an ihr.
Ob du dich drehst
oder wendest,
sie ist hier....

Haiku's

Taubenfedern
Vom Feld erhebt sich ein Greif
Fuchsspuren

Starker Regen
Kroküsschen knicken ein
Farbengrab

Früher Morgen
Die Amsel singt
Kündet ihr Revier

Nachbars Katze
hat Stammplatz auf dem Pfeiler
Lebendige Statue

Autostau
Quietschende Reifen
Windschweine

Von Ast zu Ast
zittert das Netz
Kreuzspinnenschmaus

Rosenmontag
Philipp-Elias ist da
Schweiz-Deutschland-Freuden

Mittwoch, 26. Februar 2020

Traumverloren


Diese vielen Bilder in mir.
Ich lasse sie nicht nach außen dringen.
Eingewickelt im Vergessen sind sie
nicht zu zwingen mit meinen sagbaren Worten.
Von irgendwoher treibt ein Sturm
durch meine Erinnerungen -
vor Zeiten frisch grün,
im Jetzt von wirbelndem Laub besungen,
von Geschehnissen bezwungen, bald Staub.
Dann holt mich eine Amsel aus meinem Traum.
Irgend etwas ist wohl passiert,
wenn man sich so in Gedanken verliert....

Beginn


Der Tag holt Anlauf
noch zeigt sich keine Sonne
in der Stadt
doch irgendwo weitab von hier
kriecht sie
aus ihrer Unterwelt
und wie bestellt
dämmert es in rosa
und klart auf
Der Tag
nimmt seinen Lauf

Richtig


Ich habe dich
zur richtigen
Zeit
kennen gelernt
und genau
die richtige
Erfahrung
erfahren
ich habe
Licht gesucht
und
Strahlen
gefunden

Glücklich


Ich gebe ja zu,
so oft schon strebte ich nach Glück.
Hatte es mich dann gefunden,
blieb ich stumm.
Langsam nur kommen die Worte zurück.
Dann schreibe ich vom Glück und drücke es aus.
Dann muss es raus!

Sehsuchtsvolles


Wir sind uns nicht immer nah.
Manchmal scheint mir,
liegen Welten dazwischen.
Dann schenken wir sie uns,
diese Stunden, ohne Ufer,
schwebend, einem Rätsel gleich,
welches alles verspricht.
Bald schon sage ich,
dass ich Morgen komme, und
lege heute heute schon meine Sehnsucht
in unser Glücklichsein.

Sonntag, 23. Februar 2020

...und wieder Haiku's

Musikgeschäft
Trompeter spielt
am Computer

Kreisverkehr
Der Busfahrer fährt
Rundreise

Stadtführung
Der "Roland" schaut
Gruppe staunt

Weißwürste dampfen
Chor singt sich trunken
Weinlaune

Friedensstraße
Nachbar streitet
Frau hört "Bach"

Luthereiche
Rund um sie Bänke
Bibellesung

Nachtigallenabend
Gedichte vom Frühling
Stilles Lauschen

Sturmböen
jaulen vorm Haus
Regentrommel

Klosterhofkonzert
An starken Mauern
armdicker Efeu

Elbufer
Wellen spülen
Wollhandkrabben

Vollmondnacht
Kater schreit
Sehnsucht


Samstag, 22. Februar 2020

Worte, die ich mag


Worte mag ich, die als Regentropfen
ans Fenster klopfen,
die Wildes auf die Wasseroberfläche der Elbe malen,
die sich auf Wegen im Sand hinterlassen,
die einfach in all meine Fantasien passen,
sich zusammenfassen lassen
zu einem Gedicht,
in denen ich denke,
dass ich mehr fühle und ahne
als ich mitteilen kann.

Manchmal, sehr oft sogar


Und manchmal
zermürbt mich der Bildschirm.
Ich schaue ins Leben aus zweiter Hand,
schwimme mit im Endlosstrom vieler Vorstellungen
und suche den Anker....

Umgang


Wie geht ihr da draußen damit um,
mit dem, was von mir von ganz tief drinnen kommt,
wie es heraus fließt aus mir
beherzt für euch gemacht?
Wie kommt ihr mit dem zurecht,
was ich aus mir auf und vor euch werfe?
Seht ihr darin die Chance,
mich von innen zu sehen,
dem Innen, welches ich
mit jedem Wort weit öffne?

Wunschlos glücklich


Wunschlos glücklich?
Es klingt so, ach ich weiß nicht,
falsch, irgendwie, denn
ich bin es nicht.
Ein Wunsch ist es und ich
weiß nicht, ob er überhaupt
erfüllbar ist.
Ich wünsche mir mein Land
wieder als Heimatland -
ohne den Wahnsinn des Terrors,
ohne die Gier nach Macht,
ohne den Raubbau an der Natur.
Ich wünsche mir doch für alle nur
Frieden, Solidarität, Toleranz,
eben ein angstloses, gesundes Land,
in dem wir heimatlich, friedlich leben.

Freitag, 21. Februar 2020

Ich Strom, Elbe,
entspringe in Tschechien
im Riesengebirge.
Ich bin gern aufgestiegen, aus der Erde,
denn ich wollte gleich nach meiner Geburt
tief fallen – 40 m als Elbefall.
Auf meinem Weg bin ich
einigen Völkern begegnet,
habe deren Launen zu spüren bekommen.
Im Leben fließt eben alles.
Doch ich blieb, bin immer noch da.
Des Menschen Hunger ist groß.
Sie kommen meinen Ufern zu nah
mit ihren Häusern.
Meistens wollen sie
immer nur das Beste für sich.
Und sie nutzen mich,
um ihren Gewinn zu optimieren.
Schon viel Gift musste ich schlucken,
doch ich sterbe nicht.
Abenteuerliches Leben stirbt nicht so schnell.
Noch bin ich dem Begradigen meiner Ufer entkommen.
Bäume, Buhnen halten mich ein wenig auf,
wenn ich Platz brauche, viel Platz.
Ich kann auch dünn sein, schnürsenkeldünn.
Gern verändere ich mich.
Doch das wisst ihr,
mit jedem Tropfen von mir
wird mein Leben, mein Dasein weiter erzählt.
Jede Welle, die ans Ufer trifft, sieht anders aus,
wirkt anders, ist so einmalig.
Ich mochte lange Zeit Kurven und Längen,
bis ich mein Bett fand.
Ich habe mich mit einigen Flüssen vereint.
Sie stärken mich in meinem Fluss.
Dort treibt es mich noch immer
strebend anzukommen – Nordsee – mein Ziel,
jede Minute, Stunde – immer.
Meine Schönheit grüßt euch alle.
Genießt sie.


Donnerstag, 20. Februar 2020

Natürlichkeit


Jung will sie scheinen, jugendlich wirken.
Doch sie hat das Alter mit jedem Atemzug inhaliert,
nahm den Mund zu voll.
Nun trocknet sie aus, welkt dahin,
auch Haare zu färben macht keinen Sinn.
Sie sollte so bleiben wie ich bin.