Freitag, 13. Oktober 2017

Elbe

Der Strom, nachtstill und schwarz sein Gesicht,
oberhalb der Stadt vereinzelt ein Licht
und der Regenvorhang dicht.
Dreimal schreit ein Boot, bevor die Elbe es weiter zieht
in ihre Dunkelheit.
Ein Käuzchen lockt.
Aufgewacht.
Ein Traum - gemacht aus Mondlicht und Wellenschlag ...

Einfach du

Du hast, was ich nicht habe
und bist, was ich nicht bin.
Mit welchem Sinn habe ich dich in die Ferne gedrückt,
die ich immer noch zu erreichen hoffe, 
was jedoch stets missglückt?
Wird es uns möglich,
unser Schweigen mit Worten noch zu erreichen?
Die meinen kann ich streichen,
sie sind so arm,
für dich mehr kalt als warm -
zu alltäglich, kläglich.
Und du bist darin auch nicht reich -
nur einem Seufzer gleich....

Dienstag, 10. Oktober 2017

Es tut gut, wenn es glückt

Ein Vogel der Nacht fliegt mit traurigem Flügelschlag
durch gelbes Mondland.
Ich fand mich auf der Traumstraße wieder,
Lider legen sich nieder und ich denke noch:
Was sich in meinem Traume nicht bis zum Letzten gibt,
wird vergeudet.
Der Traum verrinnt, nichts erbeutet, was ich mitnehmen könnte
für den Tag.
Doch ich mag denken, bin davon so plötzlich entzückt,
dass der kommende Tag alles Dunkle, alles nicht Erkennbare
bestimmt ins Helle rückt.
Es ist geglückt!

Montag, 2. Oktober 2017

Gewiss

Es regnete leise.
Die Nacht zeigte sich in ihrer Stille schwarz und mir ist,
als würde ich in ihr etwas verlieren,
konnte es fast körperlich erspüren,
wenn ich nur wüsste, was?
Es war der Traum.
Nur ein Traum.
Ich sagte dir, dass ich dich liebe!
Damit habe ich der Wahrheit Worte verliehen
und hoffe, dass du weißt - sie wiegen doppelt schwer,
wenngleich auch sanft und süß.
Auf jeden Fall gewiss.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Gestern war

Gestern hatte ich dich vergessen, 
vielleicht, weil die Helligkeit des Tages kühl daher kam,
obwohl die Sonne über mein Gesicht ging
als ich an diesem Gedicht fest hing.
Es war grausam.
Ich litt unter deiner Unerreichbarkeit,
denn du bist und bleibst doch immer meine Sicherheit.
Bin ich dunkel, bist du hell,
bin ich langsam, bist du schnell.
Warum nur habe ich dich gestern
einfach so in die Ferne gestellt,
so raus aus meiner kleinen Welt?
Ich war wohl schwach und arm.
Vielleicht waren auch alle Worte schon vertan
und ich selbst nicht ganz so aufgetan.
Ach, ich freue mich jetzt schon
auf eine deiner Gesten....

Für meinen Mann

Du, der Mann, mein Wunsch,
um den ich tausend Träume legte,
den ich mit Zärtlichkeiten regte,
an dem kein Wort vertan.
Nirgends hab ich dich zurück gelassen,
du gehst sogar als Schatten mit
durch alle Gassen,
aus jeder Nähe/Ferne
nehme ich dich mit und fühl',
dass du es bist - der Mann -
der mein Leben war und ist.

Montag, 18. September 2017

Dieser Ton schuf Musik

Die  Melodie, ich hörte sie.
Das Rätsel begann - kam es von der Kirche nebenan?
Übt irgendwo in der Nähe jemand diesen Klarinettenton?
Oder war es gar ein Saxophon?
Wir gingen darauf zu, der Singsang war ganz nah -
da sah mein Mann die Löcher im Brückengeländer - daaa -
die Mär vom Wolfsziegel kennt er, ihr auch?

Es waren einst Dachdecker, die ein Dach neu einzudecken hatten.
Sie arbeiteten fleißig. Der Tag  war sehr heiß. Vom Hausbesitzer
wurden keine Getränke zur Erfrischung gereicht, kein Kasten Bier
zum Feierabend hingestellt.
Genau dann fertigte man diese Wolfsziegel an. Sie hatten irgendwo
Löcher, die keiner sah. Und dieser Ziegel wurde mit aufs Dach gelegt,
bekam seinen Platz wie alle anderen auch. 
Doch, was dieser Ziegel konnte, konnten die anderen nicht - er konnte
heulen wie ein Wolf und zwar dann, wenn der Wind übers Dach fegte.
Der Ton war so lange zu hören, bis der Wind sich legte.

Ob das Brückengeländer auch unter durstigen Qualen gebaut?
Oder war es Absicht, war dem Erbauer von anderswoher  dieser Ton
so sehr vertraut?
Purer Zufall?
Na dann!
Egal, wir freuten und daran!
Was ein einfaches Brückengeländer doch  für Freude erzeugen kann!!!



Sonntag, 17. September 2017

Alles

Man lebt nicht am Wald mit dem Rücken zum Wald,
man senkt den Blick nicht unter solchem Himmel.
Man spürt die Wirkung von allem.
Sie übt sich an und in uns aus.

Es ist etwas, dass zu mir passt.
Schnell kommt der Tag auf.
Im Sonnenlicht leuchten die weißen Kühe
auf den grünen Wiesen noch weißer.
Das vor sich hin träumende Tal 
weckt meine Gedanken.

Alles findet sich an solch einem Tag.
Alles.


Lichtwechsel

Es war ein Erwachen. 
Der Grenzübertritt im frühmorgendlichen Wald
kam einem Lichtwechsel gleich.
Überall zögert der Sommer sein Gehen hinaus.
Ich lächle ins Licht hinauf,
es lässt sich flimmernd fallen - ähnlich einem Blatt.
Meine Unruhe übergab ich dem leisen Wind,
der auch bereit war, 
meine verbrauchten Gedanken mitzunehmen.


Im Schwarzwassertal

Wieder hier.
Wieder diese Bilder in mir - das Schwarzwassertal -
einer Skizze gleich aus einem längst ausgelesenen Buch.
Und ich weiß, dass ich nicht das Interesse verlor 
an den Dingen dieser ruhigen Welt, 
die mich wieder einnahm.
Ich passte in diese Lücken,
die mir immer noch den Atem nehmen.
Immer noch schwimme ich in den Empfindungen
und ich lasse mich treiben...




Stille

Vielleicht blieb diese Stille,
die wir ungern zurückließen
vor gar nicht all zu langer Zeit.
Sie blieb, denn wir fanden sie wieder,
jetzt, in allen Dingen -
auf diesen kleinen, ruhigen Wegen im Wald -
traumverhangen, echolos.
Vielleicht war einst etwas hier.
Vielleicht ist es verloren.
Aber es war schön.

Sturm

Sturmerprobt.
Er tobt 
für einen kurzen Augenblick,
nimmt sich von jetzt auf gleich zurück
aus diesem wundervollen Märchental.
Alles ist.
Und alles war einmal.


Sonntag, 10. September 2017

Sehnsucht nach diesem Fleck Erde

Die ferne Landschaft schon in mir
nicht nur als Foto - als harmonisches Gefühl.

In mir singen ferne Geigen.
Natürlich will sich's zeigen in tiefem Sinn.

Alles nahm mich ein. Nichts blieb mein.
Nur mein Traum behielt diese andere Welt.
Darum zieht's mich hin.

Ach, würden sich solche Tage doch nie verlöschen lassen.
So gern möcht' ich sie Allzeit gedanklich fassen....

So hat es hier geMERKELt

Wochen vorher  strahlten Sie, Frau Merkel, von den Plakaten.
Sie wurden angekündigt - eine Station Ihrer  Wahlreise wird Torgau.
Viele wollten Sie hören, doch, halt mal, Stop!!! Diese Vielen
standen vor  hohen, undurchsichtigen Gittern!!
Die Menschen erfuhren dort, dass dieses Spektakel zwar auf
dem Marktplatz, aber nur für geladene Gäste statt findet.
Dass dann die Empörung wuchs, war genau in dem Moment Tatsache.
Das Pfeifkonzert haben Sie sich verdient, denn als eine vom und für dasVolk
haben Sie sich nicht gezeigt. Dabei hatten Sie es uns doch mit
zu verdanken, dass wir es, gerade wir es aus dieser Gegend waren, die
 friedlich die Mauer mit  niederrissen und somit Ihr Weg zum Kanzleramt
beginnen konnte.
Frau Merkel, ich hoffe, Sie vergessen Torgau nicht, damit Sie oft
daran erinnert werden, dass es auch noch das einfache Volk gibt.
Und dieses Volk, aus Ihrem Land, Ihre Leute,  haben Sie ausgeschlossen.
Das spricht für sich!!!!

Samstag, 9. September 2017

Zeitnah

Meine Fantasie braucht gerade heute nichts,
sie aufzuwecken.
Ich lass mich durch die Wirklichkeit erschrecken-
dort ein Hurrikan, Beben, Hochwasser, Brände,
Terror und Wahlen -
nichts als Qualen...

...im Traum

Du lächelst so lieblich im Traum vor dich hin.
Wonach steht dir wohl gerade der Sinn?
Ich hoffe nach Liebe
und dass es kein Traum nur bliebe...

Beobachtung

Mir gab sich der Morgen schon als Tagesrest.
An die Fensterscheiben drückte sich der Abend fest,
ließ  langsam fallen sich  in  Stille.

Wolkendruck.

Der forsche Wille besteht, sich zu ergießen.

Und langsam klopfen Tropfen...

Donnerstag, 7. September 2017

Du und ich

Und ich bot ihm einen Wein,
mengte Sehnsucht, Liebe mit hinein,
mischte einen Zaubertrank, gewissermaßen,
ich kann es nämlich einfach gar nicht lassen,
uns glücklich zu wissen,
denn von deinen Küssen
krieg' ich nie genug.
Welch sündig, lustvoller Betrug.

Montag, 4. September 2017

Mein Traum


Ich spürte nicht, dass er ganz lose nur an meinen Wimpern hing.
Der Blick war es, der alle Süße fing und bis ins Herz hin zog.
Die Liebe log, sie flog herbei und dann davon.
Manchmal verwandelt sich ein Traum zum Schluss in einen Tränenfluss.

Ausgeträumt.

Das Herz, fast gänzlich aufgeräumt, bis auf das Warten noch...
Und doch.
Das, was ich habe von mir dort gelassen, es wird verblassen
denn, ich komme nie mehr ganz zurück.
Mir zum Glück.

Sonntag, 3. September 2017

Die Schrift

Einst wie gestochen geschrieben,
wo ist die gute Schrift  über die Jahre geblieben?
Als Kind noch nach links, rechts oder gerade hoch
ausgerichtet den Stift geführt,
den Füller mit Zungenspitze zwischen den Lippen
zwischen Daumen und Fingern fast zart berührt,
damit das Schriftbild als Gemälde scheint.
Alle Buchstaben geordnet in Reih' und Glied
zeigten an, dass die Schreiberin (der Schreiber)
ordentlich schreiben kann.

Mit den Jahren ließ diese Kunst mehr und mehr nach.
An manchem Tag kann ich selbst oft nicht lesen,
was das Schriftliche am Abend noch gewesen.
Die Buchstaben verselbstständigen sich,
die Hand hört nicht auf das Hirn.
Dabei stimmt doch alles noch gut hinter der Stirn.
Doch aus Schreiben wird Schmieren,
die Schönschrift ist am verlieren.
Hoch lebe die Tastatur
die Schrift reicht als Unterschrift nur.