Wurzeln. Alle haben ihre eigenen.
Auch ich habe Wurzeln geschlagen, in einem Land, einer Stadt,
einem Haus.
Das Land habe ich sehr wenig verlassen,
auch die Stadt nicht, nicht unser Haus.
Meine Wurzeln haben sich tief gegraben.
Sie stehen fest, nur manchmal wird an ihnen geschabt, genagt.
Das halte ich aus.
Ich habe mich zu einem starken Baum entwickelt,
bin stadtbekannt und Daheim die, die alles zusammen hält.
An mich kann man sich anlehnen, mich umfassen, Schutz suchen, Halt finden.
Nur mit dem Land hadere ich immer wieder einmal,
derzeit sehr oft.
Gut, dass dies nicht auf meine Stadt zutrifft.
Gut, dass Familie und Freunde ein Herz und ein Sinn sind.
Dies stärkt meine Wurzeln.
Sie bleiben unerschütterlich.
Bleiben tief.
Bleiben.
Wenn ich jetzt mein Gedicht lese, dann hinterfrage ich mich. Hinterfrage mich selbst.
Warum bin ich nicht, wenigstens einmal nur, aus dem Leben heraus getreten?
Warum hatte ich so wenig Mut?
Vieleicht, weil wir alle früher (DDR-Zeit) gar nicht weit gekommen wären, weil wir
solch eine Freiheit gar nicht in Betracht zogen.
Heute weiß ich, ich brauche gar nicht viel, komme mit wenig zurecht, könnte mich
auf die Socken machen, um dorthin zu gelangen, wo ich schon immer mal sein wollte.
Gut, ich müsste erst einmal ein Ziel in die engste Auswahl stellen, denn Traumziele
gibt es genug. Und dann einfach loslaufen, losfahren, entdecken, staunen, genießen...
Doch nun bin ich zu alt dafür. Meine Traumziele bleiben auf ewig nur Träume.
Was heißt nur, sie bleiben wunderbare Träume!
Und vielleicht war es auch ein Fehler, dass wir unsere Kinder so erzogen haben, dass
sie sich in der Heimat verankern. Das steckt einfach noch drin in uns, und wir gaben
es weiter.
Aber, diejenigen, die den Mut aufbringen, sich für einige Zeit auf Neues einlassen wollen,
denen nicke ich zu, bestärke sie und wünsche ihnen Glück.
Kostet die Freiheit aus, egal wo, egal wie. Bleibt nicht in euerem kleinen Leben hängen.
Das Leben bietet so viel mehr, mehr als was die Vorstellung erlaubt!!!!
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