Montag, 21. März 2022

Das Gänseblümchen

Bescheiden begnügt es sich mit jedem Boden. 
Es dankt mit steter Blühfreudigkeit, erwacht mit der Helligkeit des Tages,
öffnet äußere Zungenblätter und streckt sich der Sonne entgegen.
Abends deckt es sein gelbes Blütenauge zu, senkt sein Köpfchen zur Ruh.
Sein Blühen durchs ganze Jahr heißt Ameisen, Fliegen, Bienen und Schmetterlinge willkommen.

Über 300 Jahre trägt das Gänseblümchen seinen Namen, denn es schmückte jeden Gänseanger.
Vieler Ortes wird es Tausendschönchen genannt, weil es auf tausenden Wiesen beheimatet ist.
Auch Maßliebchen ist sein Name. Mit dem Spruch klein-groß-ausdauernd-über alle Maßen,
zupft man die Blütenblätter ab, um zu wissen, wie es um die Liebe bestellt ist.
Und Glücksbringer ist es ebenso, denn am Johannistag zwischen 12 und 13 Uhr gepflückt,
getrocknet und in die Geldbörse gelegt, verheißt Reichtum,der nie ausgeht.
Dies haben sich einige Leute zu Nutze gemacht, legten sich auf die faule Haut und wollten
ihren reichen Geldsegen den getrockneten Gänseblümchen überlassen. 
Genau deshalb wurde 1793 eine behördliche Verordnung erlassen, die besagte, dass alle Gänseblümchen
ausgerotten werden sollen. 
Gänseblümchen haben bis heute ihre Stärke bewiesen - sie blühen uns zur Freude immer, immer wieder.



 

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