Donnerstag, 4. April 2024

Haiku an Haiku - ein Gedicht*

Die Eingangstür fehlt
Alles Lohnenswerte raus
Plünderer fleißig

Rostige Nägel
halten den Zaun zusammen
Durchblick garantiert

Regen in Strömen
Verlassener Vorbau schützt
Wer wohl hier wohnte

Ein starker Wind heult
Der Zaun ächzt leise, doch hält
Fensterladen quietscht


 

4 Kommentare:

Quer hat gesagt…

Ein verlassener Hof.
Irgendwie rührt einen das an.
Da ist wohl eine Lebensgeschichte beendet worden...
Lieben Gruss,
Brigitte

Edith hat gesagt…

Viele, viele Kontakte, noch aus der Kinder-und Jugendzeit auch, habe ich gepflegt. Dann fiel mir auf, dass sich eine Grußfreundin nicht mehr meldete. Karten zu den Festtagen blieben unbeantwortet. Da fuhr ich hin und fand den Hof verlassen vor. Dank der Nachbarn wusste ich sie in einem Heim gut aufgehoben. Sie erkannte mich nicht, als ich bei ihr war, sie erkannte niemanden mehr...
Ich danke dir von Herzen
mit lieben Grüßen
Edith

Melusine hat gesagt…

Ich liebe solche Hinterhöfe, sie erscheinen mir oft so mystisch. Frage mich jedoch ebenso, wer dort seine Spuren hinterließ und was aus ihnen geworden ist. Der "Sterben der Dörfer" ist so schade und dient letztendlich der gewollten Zentralisierung und Kontrolle der Menschen....in den (angestrebten 15-Minuten-) Städten. Daher macht mir dieses Bild gleichermaßen das Herz schwer.......
Liebe Grüße
Rosi

Edith hat gesagt…

Liebe Rosi, es sind oft Dreiseitenhöfe, die verlassen ausharren. Da spürt man genau, dass die Zeiten sich gewandelt haben. Freudig, dass die Nachkommen doch irgendwo anders einer Arbeit nachgehen, traurig um alles Hinterlassene.
Dir wünsche ich einen guten Tag heute
mit lieben Grüßen von mir zu dir.