Donnerstag, 17. Januar 2019

Anstoß

Ich begreife es ja, ich verstehe euch doch -
es wird immer schwerer,
dem Volk zu dienen.
Es ist ja mittlerweile nicht nur eins.
Ich kann mir denken, dass ihr nicht zugebt,
dass auch eure Ängste wachsen, dass ihr versagt.
Ich verstehe euch doch -
wenn  ihr die alten Philosophen zitiert.
Auf deren Wissen aufzubauen, endlich zu handeln,
damit wäre geholfen. Schiebt nicht alles in die Warteschleife.
Schlimm, dass euch abgeht wie ihr ins Clownhafte rutscht,
ihr immer wieder noch ein Treffen braucht, ein neues Gesetz,
um die Zeit totzuschlagen, denn mehr ist es oftmals nicht.
Warum fehlt euch der Schneid,
endlich zuzugeben, was tatsächlich passiert?
Ist es euch recht, was euch gar nicht gefällt?
Wollt ihr drauf warten, dass andere alles
verbessern wollen, obwohl ihr wisst,
dass es nicht so ist und wenn, dann falsch?
Das AufderStelletreten kommt auch
einem Gleichschritt gleich.
Wurdet ihr längst überholt?
Kommt in die Socken, bewegt euch,
von uns kommt doch schon genug,
schade nur, dass ihr auch das nicht
annehmt, nicht  begreift.
Schaut doch einfach mal über
den Tellerrand hinaus, löffelt endlich
die selbst eingebrockte Suppe aus...

Schwärmerei

Viel zu selten sehe ich ihn, den,
der mich so gar nicht wahr nimmt,
der nicht mal meinen Namen spricht.
Und doch lese ich auf seinen Lippen
diese aufgestauten Zärtlichkeiten,
diese Bescheidenheiten in seinen Augen,
dieses Lächeln  in unverhofften Augenblicken,
welches anderen geschenkt.
Vielleicht ein wenig auch mir zugedacht?
Ach, ich habe darüber schon so oft,
so tränenreich gelacht...

Mittwoch, 16. Januar 2019

Mut und Kraft

Mich drängt,
dem kleinen Pflänzchen zuzusehen,
welches sich aus dem Zement zwängt,
dabei keinesfalls die Mauer sprengt.
Es zeigt mir
wie wenig man zum Leben braucht,
um meine Rührseligkeit zu erreichen.
Ein Pflänzchen im Mauerspalt,
(dabei ist es doch noch  viel zu kalt... )

So ist es

In dieses Umfeld bin ich hinein geboren,
habe mich gänzlich darin verloren und, lächel,
behaupte manchmal sogar mein Recht.
Ich lebe, wenn auch nicht üppig,
doch gar nicht schlecht.
Ist mir mal nicht so (und das ist selten),
dann begehre ich auf
und sprenge,
was mich engt und zwängt.

... ich weiß,
ein etwas verrückter,
doch mir völlig normaler
Lebenslauf.

Dienstag, 15. Januar 2019

Wie das Jahr so beginnt

Das Jahr ist dabei
seine Bühnen neu
zu gestalten, zu streichen -
Schicht um Schicht
Jahrtausende schon
immer im gleichen Ton.

Ganz von mir abgesehen
bin ich schon froh,
über die Erde zu gehen,
auf ihr zu leben,
die mir zugedachte Zeit
zu genießen, auszukosten
was mir möglich ist
in dieser Frist.

Oh ja.
Ich bin da.
Und alles ist.

Zwei über die Jahre hinaus

So gern antworte ich deinen Gedanken,
die ich nicht höre,  aber verstehe.
Durch dickstes Dickicht gehe ich
in jedem Gedicht.
Es war ab da,
als wir uns in einem Frühling trafen,
gemeinsam durch viele Sommer gingen,
versonnen in guten Zeiten hingen.
Nun sind wir im Herbst angekommen,
haben von uns sicherlich schon
in hunderten Gedichten gelebt.
Unsere Gedanken bleiben weiterhin offen,
sind wir doch verwoben, verwebt.
Was du schreibst,
ist meinem ähnlich.
Wir sind uns schon so lange
nahe dran....

Montag, 14. Januar 2019

Schreib-Lust

Dichten ist Lieben.
Oft kommt die Lust unbewusst
mit Herz und  Verstand.
Bin ich in Wortes Orgasmus
unterwegs im Reim,
fällt mir ganz plötzlich
dann ein:
Durfte ich jetzt so sein?

Sonntag, 13. Januar 2019

Vom Schreiben

Eine Dichterin.
Ohne Bedeutung.
Die bin ich.
Im Gedicht häute ich mich -
ziemlich ramponiert.

Ich schreibe am Kochtopf,
im Garten,
sozusagen überall.

Gedanken wie ein Überfall
zersprengen meine Ruh'.
Ich schreibe sie raus,
finde in allen Worten Halt.

Und lege den Stift weg.
Atme tief und denke -
bis bald.

Samstag, 12. Januar 2019

... ein Lyriker-Freund ist gestorben - Bernd Pol

Wege zwischen Leben und Tod,
auf denen wir alle gehen.
Du bist abgebogen. 
Gedanken lege ich dir hin.
Einen Strauß
trauriger
Gedanken....


Lieber Bernd, ich bin an dir gewachsen, deine Gedanken 
zu meinen Gedichten waren mir stets wichtig. Dankbar
habe ich von dir gelernt. Du hast dein Leid überwunden,
nur dies ist Trost in untröstlicher Zeit... Hab es gut,
dort, wo du bist....Danke für so viele Jahre der Freundschaft,
du bleibst mir unvergessen.


Schenken

Täglich will ich euch gern schenken -
immer noch noch mehr Liebe,
immer noch noch mehr  Glück,
immer noch noch mehr Hoffnung,
immer noch noch mehr Sehnsucht,
immer noch noch mehr Frieden,
immer noch noch mehr Gefühl -
immer  noch noch mehr von allem,
weil ich es gern so für euch will.

Freitag, 11. Januar 2019

Winter-Haiku's

Weiß. Überall. Weiß.
Schneeflocken tanzen im Tag.
Kein rot. Kein grün - weiß.

Stundenlang Schneefall.
Prachtvolle, dichte Decke
weiß glänzend und still.

Donnerstag, 10. Januar 2019

Aufwachen!

So viele Elemente dieser Erde
beginnen vehement zu hassen.
Das schönste Blau des Himmels
kann das Erdenparadies
nicht länger so umfassen.

Wüste Wetter nun
aus heiter'm Himmel fallen,
treffen unser menschlich Handeln
hoffentlich erkennbar überlegt.

Die Spuren, des sich Wehrens
sieht man krass fast wohl zu spät.
Nichts ohne Handeln
einfach so vergeht!

Mittwoch, 9. Januar 2019

Egal?

Mich streift ein gedanklicher Blitz -
Ist das schon alles,
gelebt zu haben,
egal wo -
geliebt zu haben,
egal wen?
Am Ende ist dies
doch alles egal,
wenn DER kommt,
dem alles entspringt.

Dienstag, 8. Januar 2019

Der Weg ist das Ziel

Oft könnten wir denken,
der Weg zum Frieden
führt über ein Seil.

Darum haltet die  Augen offen,
breitet die Arme aus
und denkt in Liebe
an das Ziel.

Fragen und Antworten

Sollte ich sagen, was ich in mir hören will?
Wie spräche ich es aus?
Bin ich sorgfältig genug dafür?

Wohin soll ich mich noch lenken,
meinem Leben welche Richtung schenken?
Ich will mich in keinem Winkel verlieren,
wenn ich mich nicht bei mir habe.

Ach, es ist leicht, mich zu finden,
bin ich mir doch selbst
die Schmiedin für's Glück
und bleibe deshalb da,
wo ich hergekommen bin.

Freitag, 4. Januar 2019

Ideenreich

Ab und zu
habe ich eine verrückte Idee.
Gerade wünsche ich mir,
dass du meine Gedichte
mit deinen Augen streichelst.
In dieser Idee
fühle ich mich wohl.
So empfinde ich deine Wärme
in mir.

Wir sind

Als Gestalten im Märchen
wären wir unvergänglich.
Doch mit der Wärme und Fülle
unseres Ich's
leben wir.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Zielsicher

Kein Zögern in der Stimme
Keine Verwirrung im Blick
Beflügelt von so manchem
Die Kraft des Willens gestärkt

Der Weg
ein holprig gerader
in alle Ordnung der  Dinge.

So laufe ich los.

Jeden Tag.

Ein Klang

Manches geschriebene Wort
spreche ich flüsternd aus.
Mit gefällt dessen Klang,
die damit verbundene Tiefe.

Dazu gehört dein Name.
Er klingt so ahnungsvoll,
so vielversprechend,
so erfüllt.

Dieser Klang
macht mein Sehnen glaubhaft
ein Leben lang.

Mittwoch, 2. Januar 2019

Falsches Ego

Manche Menschen verzichten
auf den Blick in den Spiegel.
Das Hinwegwelken ihres Lebens
mit zerknitterter Oberfläche
kratzt am Ego.
Traurig.
Sie bringen es nicht fertig,
tief genug in sich selbst einzudringen,
verdrängen und haben vergessen,
was sich unter den Falten
alles verbirgt.