Dienstag, 28. Februar 2023

So kann es gehen ...*

Weißgrauer Dunst hüllt mich ein.
Mein keuchender Atem füttert den Nebel um mich.
Diese Steigung ist heftig.
In dieser Düsternis klingen meine Schritte laut im vereisten Schnee.
Mein Herz rast, als mich zwei Saatkrähen lautstark unwillkommen heißen.
Normalerweise erschreckt mich nichts im täglichen Spaziergang.
Doch, heute Nacht las ich genau solche Situation.
Da knackt es und hektisch schaue ich mich um....

(Kleiner Auszug aus kleiner  Prosa von mir...)

Montag, 27. Februar 2023

Tages Flüstern*

Heute bin ich noch einmal wunderschön anzuseh'n.
Morgen ganz sicher kein Weiß mehr hier überall.
Der Winter ist geübt im Überfall.
Irgendwann wird er ganz gehen....

Idylle*

Um mich ist es still.
Die Mittagssonne glänzt im Weiß.
Kein Duft entsteigt den Wiesen.
Die Wolken,  vom Wind flott bewegt, grüßen.
Der Wald birgt noch leise das Zwitschern überall.
Ein Vogelschwarm. Ein Überfall.
Sie finden schon im Liebesgeflüster ihre eigenen Lieder.
Waldharmonie legt sich auf mich nieder.
Die Moose grünen.
Baumknospen sprießen, stehen im Saft.
Die Natur erwacht mit ihrer ganzen Kraft.
Beruhigt gehe ich zurück -
im schwerelosen Gepäck das Ahnen vom Frühlingsglück.

Samstag, 25. Februar 2023

Meine Gedichte und ich*

 Es ist so, ich kann nicht jedermanns Lyrikerin sein. Manchmal spüre ich dies, manchmal bekomme ich es auch gesagt. Und darauf melde ich auch keinen Anspruch an. Es kann gar nicht allen gefallen, was ich schreibe, weil der Denkprozess jedes einzelnen Menschen ein anderer ist.
Die, die mir sagen oder schreiben, dass sie meine Gedichte mögen, haben vielleicht eine ähnliche Lebenshaltung, liegen vielleicht auf gleicher Wellenlänge wie ich.
Dazu eine Begebenheit: Als ich noch mit dem Zug unterwegs war, ließ ich oft Bücher auf dem Sitzplatz liegen. Und es waren auch einige kleine Geschenkebüchlein von mir dabei.
Ein Herr schrieb mir, dass er auf diese Weise zu meinem Geschenkebüchlein mit Elbegedichten kam.
Ihm gefielen diese und er plante mit seinen Freunden, auf dem Elberadwanderweg entlang zu fahren.
DAS war für  mich mehr als ein Geschenk!
Und deshalb - ich kann und will nicht anders schreiben, als ich schreibe. Selbst wenn ich keine LeserInnen hätte, ich würde meinen Stil nicht ändern.
Was ich schreibe, steigt aus meiner Lebenssituation, meiner Umgebung, meiner Passion heraus.
Ich schreibe aus mir heraus, rede von mir, lasse damit Distanz weg. Einfach bin ich und einfach schreibe ich auch in meinen Gedichten.
Eva Strittmatter formulierte das einmal so:
All mein Recht
Wird mir im Wort
Ob gut, ob schlecht
Das Wort hat MEINE Wirklichkeit.

So viel schon...*

Mit vorsichtigen Fingern blättere ich mich von Gedicht zu Gedicht.
Das 3979. wird es übrigens heute sein.
Zu finden ist gar nicht so  viel Unaussprechliches,
manches lese ich sogar heute noch flüsternd.
Viele sind von Vergangenem geprägt.
Tonlos lese ich sie.
Nie verlieren sie an Bedeutung.
Geschriebenes verblasst gedanklich nicht,
weiß ich gerade, als ich blättere durch eine lange Zeit.
Ein lebenslanges Gefühl - es bleibt....

Freitag, 24. Februar 2023

Ein Sehnen*

Mein Sehnen fühlt sich so gut an - in Worten, in Farben -
es schwimmt sich in dieser wohligen Wärme gut,
weil offen bleibt,
ist es Luft, ist es Himmel, ist es Wasser oder Licht?
Ein klares Sehnen, ein Gefühl,
selbst der Zauber der Schatten
wird darin eingeschlossen....

Donnerstag, 23. Februar 2023

Meine Unruhe*

Meinst du, die Stärke eines Felsens zu besitzen?
Ich keinesfalls.
Bin mehr die Kraft des Stromes, dieses arbeitende Wasser,
welches zum Ziel kommt.
Selbst als ich noch Quelle war,
oft verschüttet wurde,
fand ich doch immer einen Weg -
den Weg des Lebens, hin zur Poesie.
Ich will alles mit meinen Gedichten in Bewegung halten,
eindringen in die Menschen.
Eine aufregende Sache.
Noch bleibe ich Wasser, ströme, schlage meine Wellen ans Ufer.
Egal wann.
Egal wo.
Egal wie.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Gern erinnert...*

In "meinem" Museum war ich in einer historischen Welt 
und von Geschichte so richtig umstellt.
Alles hüllte mich ein.
Das Wispern  uralter Bücher drang zu mir.
Die Sprache der Stille ließ mich innehalten.
Und inne hielt da die Zeit.
Hier feierte ich oft meine Poesie,
war sie doch Liebeserklärung für die Menschen,
die mir gern folgten.
Schweigend erlebt und geschrieben gelesen,
so waren meine Gedichte für unvergessliche Augenblicke gemacht...

(Wenn ich schreibe "mein Museum", dann hat das irgendwie Berechtigung,
denn ich war neben der Leiterin der städtischen Bibliothek auch die Leiterin
des städtischen Museums. Diese Aufgaben waren mir Erfüllung für viele Jahre.)


Dienstag, 21. Februar 2023

Angeberei*

Ich bin glücklich mit mir.
Untugenden kann ich mir lässig nachsehen,
denn ich weiß um meine guten Tugenden ;)

Es ist an der Zeit*

Lasst die Eile. Lasst die Hast.
Seht euch nicht nur von Außen an.
Erforscht euer Innerstes.
Schüttelt viele Pflichten ab, 
vor allem die, die gar nicht die euren sind.
Lasst euch nicht einschnüren von Zwängen.
Befreit euch von Fesseln jedweder Art.
Ihr wisst, unser aller Leben ist begrenzt.

Geschriebenes von mir*

Meine Gedichte,
sie ersetzen nichts,
zerreißen nichts,
halten nichts fest.
Sie lösen sich manchmal auf,
seufzen, weinen, lachen.
Ganz für sich sammeln sie Aufgaben,
ohne sie je zu erfüllen.
Doch, manchmal strahlen sie,
schenken Fantasie, Wahrheit,
Optimismus, Hoffnung.
Für mich ist das schon viel.

Meine Elbe

Ich Strom, Elbe, entspringe in Tschechien im Riesengebirge.
Ich bin gern aufgestiegen, aus der Erde,
denn ich wollte gleich nach meiner Geburt tief fallen – 40 m als Elbefall.
Auf meinem Weg bin ich einigen Völkern begegnet,
habe deren Launen zu spüren bekommen.
Im Leben fließt eben alles.
Doch ich blieb, bin immer noch da.
Des Menschen Hunger ist groß.
Sie kommen meinen Ufern zu nah mit ihren Häusern.
Meistens wollen sie immer nur das Beste für sich.
Und sie nutzen mich, um ihren Gewinn zu optimieren.
Schon viel Gift musste ich schlucken, doch ich sterbe nicht.
Abenteuerliches Leben stirbt nicht so schnell.
Noch bin ich dem Begradigen meiner Ufer entkommen.
Bäume, Buhnen halten mich ein wenig auf,
wenn ich Platz brauche, viel Platz.
Ich kann auch dünn sein, schnürsenkeldünn.
Gern verändere ich mich.
Doch das wisst ihr, mit jedem Tropfen von mir
wird mein Leben, mein Dasein weiter erzählt.
Jede Welle, die ans Ufer trifft, sieht anders aus,
wirkt anders, ist so einmalig.
Ich mochte lange Zeit Kurven und Längen,
bis ich mein Bett fand.
Ich habe mich mit einigen Flüssen vereint.
Sie stärken mich in meinem Fluss.
Dort treibt es mich noch immer
strebend anzukommen – Nordsee – mein Ziel,
jede Minute, Stunde – immer.
Meine Schönheit grüßt euch alle.
Genießt sie.

Montag, 20. Februar 2023

Erwachen*

Der Gong der Zeit schlägt leis und weckt beharrlich die Natur.
Bisheriges Träumen und Sehnen wird Wirklichkeit.
Der Wind, sehr emsig, dreht die Zeiger der Uhr,
und überhaupt zeigt sich die Zeit im wachsenden Licht...




Sonntag, 19. Februar 2023

Buchstabensalat*

Manchmal entspricht meine Schrift 
dem Bild meiner Seele.
Ich möchte mich eingraben in allen Buchstaben.
Doch die Satzzeichen erschweren es. -
Das Fragezeichen krümmt mich,
das Komma teilt mich, 
der Punkt drückt auf mein Herz.
Dann streckt sich endlich der Bindestrich
und bindet mich 
an das Wort
LIEBE...

Gefühltes

Ich bin, bin ich mit dir.
Da gilt kein Nah kein Fern.
Wir sind in uns.
Selbst in der Frage:
Bist du mir nah?
Ist die Antwort gleich weit JA.
Wir lächeln und wissen -
wir denken und leben von innen.

Freitag, 17. Februar 2023

Schweigen*

Vorhin steckte ich meinen Kopf aus der Nacht 
in den aufkommenden Tag.

Schweigend sitze ich in der Stille.

Mir tuts gut, das Leben einmal ohne ein Wort vorüberziehen zu lassen.

Und dann denke ich: die Erde vergisst sich zu drehen …

Mittwoch, 15. Februar 2023

Ganz zaghaft noch..

Frühling,wie gar zaghaft hold der Wald sich bald begrünt,
wenn leicht dein Finger schnippt und lustig Leben
sich an Haselzweigen wippt
wie sprudelnd frisch die Wellen über Kieselsteinchen fließen
wie blumenfreundlich uns die Gänseblumen schon begrüßen.
Ein leichtes Schnippen deines Fingers reicht
und Sonnenstrahlen treffen unser Herz.
Sie nehmen den Winterschmerz, lassen ihn zieh'n,
machen mit Meisenzwitschern Fröhlichkeiten reich
stupsen mich freundlich an,
mich Träumerin.

Montag, 13. Februar 2023

Ganz sicher vielmals

 VIELMALS
deinen Namen
den Lippen angepasst
VIELMALS
deine Gedanken
in Gefühle gefasst
VIELMALS
aus ganz Klein
ganz Groß gemacht
VIELMALS
nur mit dem Herzen gedacht
VIELMALS
dich in Liebe verehrt
VIELMALS
alles Trübe abgewehrt
VIELMALS
ist gleich OFT
plus IMMER

Sonntag, 12. Februar 2023

Träumerisch*

Kein Weg führt mich an mir vorbei
Kein Traum nimmt mir die Illusion
Was ich denke ist mir nicht einerlei
und was ich weiß bleibt ohne Spott und Hohn
Ich bin geübt ganz da zu sein
(dabei doch ganz woanders und dort so nah)
Entfernt vom eignen Schlag des Herzens weg
In Hoffnung das versteckt, was ich nur sehe,
immer sah

Samstag, 11. Februar 2023

Aus allem Liebe*

Worte trage ich  in mir,
gerade abgestreift  vom aufkommenden Tag.
Meine Stadt - noch in Stille  gehüllt.
Nichts stört.
Zwielichtiges spiegelt sich auf der Elbe.
Ihre Wellen spülen das Vergessen der Nacht ans Ufer.
Auf allem liegt noch die kleine Dämmerung.
Verlorene Buchstaben, ganze Sätze sammeln sich erneut.
Auch Ungebrauchte.
Nun formt sich ein Wort - etwas Allumfassendes -
LIEBE.