Samstag, 20. Juli 2024

Trugschlüsse*

Habt ihr auch das Empfinden,
dass der Kalender von allein seine Seiten verliert,
weil die Ohnmacht regiert?
Ich höre die Zukunft laut mit den Zähnen knirschen.
Fleckenwasser wird uns gereicht, damit wir nur das sehen,
was vorwärts geht.
Wir sind als Land anders geworden als andere Länder.
Wär's anders, wäre ihm noch geholfen -
Rat angenommen, Genugtuung gesät.
Doch mundtot bekommt man uns nicht.
Greifvögeln gleich orgeln sie wie trunken
unter dem wild wolkenfegenden Himmelszelt.
Sollen wir so behütet sein?
Nein. Es zehrt uns aus.
Doch unser Herz schlägt innig noch ganz.
Wir lassen es nicht zerteilen
vom Geröchel, das uns bestimmt.
Womit ließen wir uns einst wohl locken
vom Musterland?
Das gab es wohl nie!

Freitag, 19. Juli 2024

... fürs Herz*

Wär ich eine Künstlerin
würd ich meinen Träumen
Stimme geben,
in Farben singen,
Töne in Glas und Marmor
zum Schillern bringen.
Doch meine Seele findet
im Geschriebenen ihren Platz.
Mit jedem Wort
meißle ich Töne fürs Herz.

Donnerstag, 18. Juli 2024

... und hier bin ich Zuhaus*

Wir sollten die Fahrpläne der Welt neu schreiben -
Abstellgleise abeschaffen,
Überholspuren freigeben.
Wir selbst sollten wieder erkannt, anerkannt gehen,
nicht die Mimik des Gesichts zur Faust ballen,
singen statt schimpfen,
Geduld mehr noch üben,
Wut zurückstecken
und unsere Lungen einverstandene Macht atmen lassen,
Macht, die uns nicht verrät...
Tja, was bin und habe ich noch hier?
Macht es Sinn, Gutes zu suchen in diesem Schlaraffenland,
wo es tönend aufwärts geht, doch längst nicht vorwärts,
wo Menschen den Überfluss sehen und beißen ins Hungertuch?
Ja, die armen Reichen sind scherenweit von reichen Armen entfernt.
Hier ist fast kein Gutsein mehr.
Hände schlagen andere aus -
und hier: Hand aufs Herz - bin ich Zuhaus...

Mittwoch, 17. Juli 2024

Wenig Freudiges blüht uns ...*

Glaubt ihr immer noch daran,
das, was sie uns füttern sei genießbar?
Köder sinds, mit falscher Süße schmackhaft gemacht.
Wir werden uns wälzen in Bitternis,
dann, wenn die Süße verdaut und ausgeschieden.
Wie weit sind wir abgekommen, heruntergekommen?
Nichts rückt voran.
Kein Wunder, dass uns das Lachen vergeht.
Krieg ist Verlängerung von Machtgehabe,
ist Einmischung auf falschem Weg
und spielt dem Leben ein grausiges Ende in die Hände.
Wohin mit dem Ruhm, der keiner ist?
Und Wahrheit ist Mühsal,
die man scheut.

Aber so sind wir Menschen, wir nehmen gern die Süße des Lebens an und vergessen beim Kosten
und Genießen, dass so viele Ungerechtigkeiten daran hängen.
Nur gut, dass es immer wieder ein Erwachen gibt ...

Dienstag, 16. Juli 2024

Neues Erwachen*

Noch bevor die Sonne aufgeht,
umweht mich ein kühles Streicheln in dunklem Blau.
Der Mond strahlt, die Sterne schwimmen im Meer der Luft davon.
Ich schaue den Wolken zu und denke an den Himmel.
Meine Gedanken hüllen sich noch fest in eine Decke.
Heute vermesse ich meine Worte mit keinem Lineal.
Ich schweige dich an in deinem Kommen - Tag.

Montag, 15. Juli 2024

49 Jahre Freundschaft*

49 Jahre, eine lange Zeit.
Keine Stunde hat uns je gereut.
Nicht alles war Friede, Freude, Eierkuchen,
Gemeinsames mussten wir erst suchen -
dies manchmal auch im kleinen Streit.
Doch wir waren klug genug zu erkennen,
dass nicht nur eine allein Schuld daran trug.
Ich weiß, manchmal redeten wir uns heiß,
doch wir redeten und es tat gut.
Wir haben beizeiten erkannt, dass wir uns
wichtig waren, uns heute noch wichtig sind,
dass man zusammen mehr gewinnt.
Für unsere Eltern zählte die Freundin
zum eigenen Kind.
Wir verwuchsen zusammen -
der letzte Streit? wir müssten danach lange suchen.
Wir verbuchen mit unserer Freundschaft
Vertrauen, Freude, Verständnis Glück.
Wir wissen, alles kommt zu uns selbst zurück.
Ich danke meiner Freundin für diese vielen Jahre
solch fester Freundschaft!!!
Schon lang sind wir mit unseren Familien
fest verbunden, unumwunden sage ich:
Mich macht dies stolz und gibt mir selbst viel Sicherheit.
Nein, kein einziger Tag hat mich je gereut!!!

Sonntag, 14. Juli 2024

Freude über Regen*

Vorgestern habe ich den Regenfrauen zugesehen
wie ihre Mähnen wehen über Wiese und Feld.
Vom offenen Fenster aus sah ich ihnen hinterher
bis in ihr Nebelmeer.
Plötzlich, mit einem Pfiff, holte der Pirol
mich aus meinen Traumgedanken zurück.
Auch das ist Glück.


Samstag, 13. Juli 2024

Jeder Tag ist dafür gut*

Auch mit diesem Tag
werde ich mich anfreunden,
mich in das Leben
der Blütenpracht mischen,
aus der Quelle
des Glücks trinken
und mich
mit Kraft füllen,
die ich anderen gebe ...

Donnerstag, 11. Juli 2024

Die Zeit hat es in sich*

Oh ja, noch liege ich der Zeit total am Herzen.
Sie trägt mich nicht immer auf ihren Händen,
aber sie lässt mich nicht los.
Sie wird nicht müde, wenn ich es bin,
sie hält nicht inne, wenn ich ruh'.
Ich bin in ihr gefangen,
mit gehangen, nie ohne sie, immer zu.
Doch, irgendwann einmal,
ich kenne die Stunde nicht,
lässt sie mich los....

...und noch ein Gedicht dazu...

Die Zeit hängt schwer
zwischen allen geschriebenen Seiten
zu Jahren zusammengeballt
Erlebtes, Gedachtes.
Und alles in dem mir eigenen Rhythmus,
mit dem die Zeit zufrieden war.
Sie schenkte sich mir
und ich nahm sie gern an.
Nun muss ich nicht mehr mit ihr feilschen.
Sie gibt mir,
so viel ich brauche für alle Gedanken -
für dich,
für das Leben.
Und überhaupt.

Mittwoch, 10. Juli 2024

Warten - Erwarten*

Es schafft einen, seien es Hitze oder Nachrichten -
eben alles, was uns umgibt und ausmacht.
Wir alle geschehen und wissen genau,
dass wir niemals ganz die Wissenden sind.
So manches, was grad ist, ist unfasslich.
Und wir, wir stecken im Warten fest,
bleiben doch erwartungsvoll.
Doch bald schon werden Worte aus längst Gedachtem brechen,
denn jeder Grund sich seinen Ausgang sucht ...

Dienstag, 9. Juli 2024

Das Zugehörigkeitsgefühl*

Meine Gedichte sind keine großen Werke.
Ich möchte nur, dass meine Gedanken sich erheben zu Dingen,
die jenseits von allem Denken sind.
Klingen möchte ich sie lassen,
dass sie wie Glocken zusammen schlagen,
möchte Köpfe öffnen
und Erkenntnis erlangen.
Ich will nur schreiben,
mit euch tänzeln auf schmalem Grad,
will an Worten nicht fallen,
will zu euch treten,
eine mitten unter euch sein.

Montag, 8. Juli 2024

Im Jetzt und Hier*

Kleine, weiße Wölkchen schmücken den Himmel an diesem Morgen.
Sie warten auf die süßen, heißen Zungen der Sonne.
Urwüchsig steht der Wald. Aus ihm steigt leichter Dunst auf.
Der Wind weht diesen schwingend nach oben.
Kiefern neigen ihre Wipfel zum Gruß
und ein Vogel-Chor zwitschert lustig den aufkommenden Tag herbei.
Dieser Gesang täuscht das Jetzt nicht hinweg.
Das Danach kommt immer ...






Sonntag, 7. Juli 2024

Zeit für Kurzes*

Schmetterlinge bunt
auf den Schmetterlingssträuchern.
Lustiger Anblick.
Katergeschnurre
Betteln nach Leckerbissen
Er weiß, er gewinnt.
Sommersonnenzeit
Radler kämpfen arg mit Kraft
Japsen und Schnaufen
Goldammerpärchen
Tagesbegleitung ihr Lied
Sie zeigen Schönheit
Strohballen in Gold
Tage der Mäher sind lang
Sommerhochsaison
Der Mähdrescher pfeift
Voll seine Gerstekammer
Die Ernte ist gut
Fröhlich singe ich.
Paul Gerhardt wäre sehr stolz.
Das Herz sucht Freude.

Samstag, 6. Juli 2024

Lasst uns alles gut aufnehmen*

Bei vielen Menschen sind die ganz natürlichen Sinne unzulänglich ausgeprägt.
Sie hören weder das Lied der Bäche und Flüsse,
welches an die Ufer schlägt,
noch sehen sie das Lächeln der Blüten der Blumen und Bäume,
wenn sich auf ihnen die Bienen, Schmetterlinge und Hummeln tummeln.
Auch mir geht, trotz Aufmerksamkeit, noch so viel verloren,
was die Natur für uns auserkoren.
Behutsamsein, selbst im Fühlen, Spüren, Riechen, Hören und Sehen -
dann werden wir alle, mehr als üblich, besser verstehen.

Freitag, 5. Juli 2024

Sonne braucht die Welt*

Mir schmeckt der Tag, wenn er durchsonnt beginnt.
Meine Lebensfreude an Zuwachs gewinnt.
Sätze öffnen sich und Worte blühen wieder.
Auf diesen lassen sich Hummeln, Bienen und Schmetterlinge nieder.
Tragen sie fort.
Bereiten Süße.
Mir zum Genuss.



Donnerstag, 4. Juli 2024

Grüße mit guten Wünschen*

All meinen Leserinnen und Lesern hier wünsche ich wieder einmal eine frohe, glückliche Zeit, genießt dieses herrliche Wetter, welches nun kommen soll, spannt aus und lasst euch verwöhnen, gönnt euch eine Auszeit mit Sonne. Wer weiß wie lange der Sommer dauert! Viel Lebensfreude - innen wie außen -. ❤



Diesen Baum haben wir zur Geburt unseres ersten Enkels gepflanzt.




Unsere Esskastanie zieht viele Blicke an, sie steht am Eingang unseres Grundstücks.





Mittwoch, 3. Juli 2024

Aufsaugende Blicke*

Um mich herum verstummt die Welt (nur still ist sie nicht).
Immer abends, wenn der Wind mich leicht streichelt,
entgleitet der Tag.
Mein Blick auf den Garten,
wenn die Gedanken warten
auf Sätze, aufs Gedicht -
fällt das Gewicht der Erdenschwere.
Dann fühle ich gedachte Leere in Schönheit,
die weit und breit sichtbar ist...









Dienstag, 2. Juli 2024

Sommer*

Der Sommer weint.
Regen.
Ich gehe dem Tag trotzdem froh entgegen.
Und siehe da, die Sonne scheint.
Nun dampft's aus tagesmüdem Hain
das letzte Rot am Himmel funkelt.
Der Wind hat sich zur Ruh gelegt,
kein Halm sich regt, der Kaffee mundet.
Bäume, Sträucher, Gräser, Blumen
stehen erholt und frisch jetzt da.
Alle lassen ihre Düfte los.
Oh ja, meine Sehnsucht auf den Sommer
ist und bleibt ganz groß.