Donnerstag, 13. Februar 2025

Wenn das mal gut geht*

Schnell gepackt,
geschultert die Tasche.
Der Fahrplan ist bekannt
für die Reise.
Der Zug rast
die Tage fliegen
und brechen sich los
vom Gestern.

Bodenständig*

Hoch hinaus?
Ach, was will ich ganz da oben -
das Hinauf wäre mir schon zuwider.
Ich würde mir beim gedanklichen Wagen
schon alles versagen.
Mit jedem weiteren Schritt
müsste ich etwas zurück lassen,
könnte nichts Mögliches mehr fassen.
Und bin ich dann oben, wäre ich allein.
Dort ist kein Platz für zwei oder drei.
Ohne alles, ohne jede, jeden -
wo bliebe da der Sinn?
Ich bleibe bodenständig
direkt auf dem Boden meiner Tatsachen,
kann lachen und weinen, wann immer mir danach ist.
Und dabei meine List?
Ich schreibe, schreibe, schreibe -
werde damit keinen Ruhm, keine Ehre erlangen.
Doch ich kann meine Zukunft schon jetzt genießen
in dem Wissen, dass mein Geschriebenes bleibt.....

Haiku mit Foto*

Frühling gemogelt
Ranunkel vorgetrieben
Freudenreiches Blüh'n



Mittwoch, 12. Februar 2025

Gedachtes*

Kein Weg
führt mich
an mir vorbei
Kein Traum
nimmt mir
die Illusion
Nicht was ich denke
ist mir einerlei
und was ich weiß bleibt
ohne Spott und Hohn
Ich bin geübt
ganz da zu sein
(dabei doch ganz woanders
und dort so nah)
Entfernt
vom eignen Schlag des Herzens weg
In Hoffnung
das versteckt
was ich nur sehe,
sah

Man kann ja hoffen*

Ein Leben lang
ist schon ein langer Weg.
Auf ihm hab ich bewegt und Bewegung gesucht.
Prinzipiell geht auch alles ohne mich.
Als ICH präsentiere ich, was millionenfach schon da.
Meine Entscheidungen sind vor mir längst getroffen worden.
Doch ich bin hier und ganz schön nah am Hebel dieser Zeit.
Der Griff dafür wohl abhanden gekommen
oder wissend mutwillig versteckt.
Der Weg zum kraftvoll Ausschreiten
ist stellenweise total verdreckt.
Mir scheint,
für eine gute Zukunft wird es für mich
wohl zu weit...

Dienstag, 11. Februar 2025

Haiku mit Foto*


Sonnendurchleuchtet
zeigen sich Haselblüten
Frühlingszeit ganz nah

Hin wie her*

Früher war alles besser!
Nein!
War es nicht!
Ich bin keine Frau, die in der Vergangenheit lebt.
Aber ich möchte auch nicht in dieser Gegenwart untergeh'n.

Montag, 10. Februar 2025

Alles Liebe*

..... und auf einmal fasst dich die Liebe an.
Du fühlst dich nah, bist doch entrückt,
eingeschlossen, aufgehoben -
und von Herzen entzückt.
Und dann stößt du dich dauernd,
aber liebevoll an ihr.
Ob du dich drehst
oder wendest,
sie ist hier....

*Das Heute*

Trotz Sonne, diese Tage vor dem Knall bleiben trügerisch, bedrohlich und dunkel umwölkt.
Es ist, als würde allein schon die Luft einen tragischen Ausgang voraussehen.
Noch begehren wir dagegen auf, zerreißen die schwarzen Wolken und dringen unerbittlich auf Kommendes zu.
Lasst uns Schneeglöckchen sein, die selbst in weltlicher Kälte ihre Glöckchen klingen lassen.

Ja. Mich schmerzt das Leben. Nicht nur innerlich, auch äußerlich und auch weitab.
Unbestimmte Stunden, Tage, reihen sich aneinander, und nur Unbewusstes lässt ein Spüren zu.
Das Zuviel des  Guten wird nicht ernst genommen, es verblasst. 
Doch es kann und darf niemals zu viel sein.

Sonntag, 9. Februar 2025

Ein Erlebnis von vielen*

Still, leblos fast, erstarrt, wirkt das Leben hinter diesen großen Fenstern. Hier beansprucht das Vergessen den größten Raum.
Dort wird die Ruhe still.
Müde sitzen sie in ihren bequemen Stühlen, teilnahmslos.
Doch ich weiß, gleich werden ihre fahlen Wangen rot, gleich
bekommen ihre Augen Glanz, gleich öffnet sich ihr Mund.
Ich beginne zu lesen. Krächzend erst kommen die ersten Worte, dann deutlich und laut genug. Sie sprechen mit mir den *Erlkönig*, den *Zauberlehrling*. Dann stimme ich *Drei weiße Birken* an und alle singen mit. Alles aus dem Kopf! Kein einziges Wort davon ist vergessen...
Dann lächelt mich ganz weltvergessen die wohl Älteste der Gruppe an und fragt: * Bist du meine Tochter? Kommt heute meine Mutter zu Besuch?*
Ich schlucke schwer und lüge sie freundlich an: *Ja, ich bins, und ihre Mutter kommt nachher*..
Sie ist zufrieden, beugt den Kopf, verstummt und schließt die Augen. Auch alle anderen haben sich längst in die engsten,
dunkelsten Nischen ihres Geistes zurückgezogen...

Erfülltes*

Als Schreiberling bin ich eine Bäuerin,
ernte das ganze Jahr Gedanken,
säe und pflücke Gefühle,
lese Leidenschaften,
braue Glut,
kürze Schmerz,
sortiere Augenblicke,
genieße Glück.
Meine Arbeit erfüllt -
füllt so ganz nebenher
mein Leben...

Ratschlag*

Manchmal erschöpfen sich die Möglichkeiten,
werden als unverrichtet abgehakt.
Sei deshalb nicht verzagt.
Die Zeit hat dafür eben nicht gereicht,
ist um gewesen, abgelaufen.
Manchmal ist es echt zum Haare raufen.
Lach darüber.
Morgen beginnst du eben wieder.

Samstag, 8. Februar 2025

Immer*

Täglich blüht
zwischen meinen Worten
die Liebe.
Nur so sprießt
aus Dunkelheit Helligkeit,
aus Finsternis Licht.
Und lasse ich bewusst
den ersten Satz weg
bist du im zweiten mir
ganz nah,
im dritten da.
Jeder zweite wird beliebig dann,
weil ich mit dir kann.

Du für mich*

Du bist Quelle
und lachst mir Liebe.
Taufrisches Glitzern
ist dein Augenlicht.
In Worten
lauern Küsse
und knospende Triebe.
Sie lassen in Sehnsucht
uns Flügel ausbreiten
und gleiten...

Gedankliches*

Weiß ich alles von mir?
Bin ich mir sicher, dass ich die bin, die ich bin?
Oder glaube ich nur, die zu sein?
Ich erlebe mich fehlerhaft, ohne Wissen,
wie viele Fehler überhaupt in mir gelagert sind.
Gerade jetzt lebe ich das Leben verworren,
weil ich nicht erfahre, was wirklich wichtig, richtig ist.
Deshalb nehme ich mich nicht all zu wichtig,
weil ich weiß, alles, alles geht auch ohne mich.
Doch – immer noch bleibt mir, geschickt zu leben.

Freitag, 7. Februar 2025

So war es*

Ich bin in einem Wunderland gelandet
voller unbekümmerter Ideen,
rieche den Wind
und erkenne in ihm Gedanken,
die längst vergessen sind.
Anvertraut hatte ich sie den Wolken,
die über das Wasser segeln -
von Irgendwoher nach Irgendwohin.
Ich entdeckte die Zeit für mich selbst.
Zu Vieles war wichtiger geworden -
ein Mensch der Pflichten,
alles selbstverständlich,
ein Motor nun, der ins Stottern geriet.
Innere Ratlosigkeit macht stumm.
Dann sah ich es mein weißes Traumboot,
stieg ein, ließ mich treiben zum Horizont meines Selbst.

Keine Ahnung*

Ich fliehe vor etwas
und ich suche etwas
doch ist das
was ich suche
womöglich das
wovor ich fliehe?

Gutes Wissen*

Der Tag fällt in diese Stunde.
Ich umrunde sie
und komme den äußeren Dingen sehr nah.
Die Sonne lacht mich tief an,
den Wind höre ich flüstern.
Ich sehe dem Tag zu
wie er goldig schimmernd erwacht.
In mir lacht das Leben.
Für diese Stunde
weiß ich genug.

Donnerstag, 6. Februar 2025

*Das Vorwärts ist noch lebendig*

Die vielen Jahre schon  im Rücken,
alles Gedachte mich umweht.
Ich will nicht zurück fallen in die Schatten,
nur weil  viel zu viel in der Sonne starb.
Es wuchs so viel Gutes
aus längst vergangenem Gestern.
Nun die Erinnerung, (vielleicht nur  als Lächeln),
für den Rest der noch vom Leben bleibt,
Das Heute wird die jetzigen Stürme überdauern.
Lass uns nicht einschlafen dabei.

Gespräch mit der Zukunft*

Habe ich dich, als ich noch jung war,
mit der Zeit aus den Augen verloren?
Du warst damals so weit weg, so unerreichbar.
Du hast in mir Gedanken wachsen lassen, Ideen geboren,
was in dir so alles möglich ist.
Nun bist du nah am mich heran gerückt,
lässt mich erkennen,
dass von deinem Viel nun viel zu wenig
noch für mich vorhanden ist.
Viele Plätze sind von dir durch Jugend besetzt.
Was mir bleibt ist mehr noch als genug,
um zu leben im Jetzt,
wenn alles Geschehen um uns rundum
mich und uns alle überhaupt noch lässt.