Dienstag, 15. Oktober 2024

Wurzeln*

Wurzeln. Alle haben ihre eigenen.
Auch ich habe Wurzeln geschlagen, in einem Land, einer Stadt,
einem Haus.
Das Land habe ich sehr wenig verlassen,
auch die Stadt nicht, nicht unser Haus.
Meine Wurzeln haben sich tief gegraben.
Sie stehen fest, nur manchmal wird an ihnen geschabt, genagt.
Das halte ich aus.
Ich habe mich zu einem starken Baum entwickelt,
bin stadtbekannt und Daheim die, die alles zusammen hält.
An mich kann man sich anlehnen, mich umfassen, Schutz suchen, Halt finden.
Nur mit dem Land hadere ich immer wieder einmal, derzeit sehr oft.
Gut, dass Familie und Freunde ein Herz und ein Sinn sind.
Dies stärkt meine Wurzeln.
Sie bleiben unerschütterlich.
Bleiben tief.
Bleiben.








Herbstliche Elbe*

In dieser Jahreszeit ist er auf dir Zuhaus - der Nebel.
Plötzlich, wenn er sich zerteilt, ereilt meinem Blick Zauber.
Die Sonne in ihrer Morgenpracht ins Herz mir lacht.
Der Tag frühreif erzittert.
Gänse fliegen auf, ziehen den Mantel des Nebels mit sich fort.
Ich verlasse lächelnd diesen Ort,
von schönsten Bildern *Elbe* noch angetan.
Der Tag bricht sich Bahn.



Still*

Manches
was man sieht
kommt ohne Sprache aus
Gern
mag ich dann
die Ruhe
hinter den Dingen

Montag, 14. Oktober 2024

Menschlichkeit im Nebel*

Sturm bestürmt die Seiten des Lebens.
Reales Denken kann sich nicht mehr halten,
wo finstre Mächte gewaltig walten.
Wer gibt den Ton an im nahen Orkan?
Wer bleibt dran und setzt im Weltenbuch ein Lesezeichen?
Wer lässt uns klug sein, um vor der Hoffnung,
die auf vielen Seiten steht, nicht mehr zu weichen?
Menschlichkeit, komm, rück ganz nah ran - warum bist du so weit?
Für dich wird es Zeit!

Ein herrlicher Herbst*

Was auf andere fad, kalt, abgestanden und vertrocknet wirkt,
erfrischt meine Augen, die wahrlich dazu taugen,
schwelgerisch in deiner Vielfalt zu baden.
Einige lächeln schmal - ich breit - über deine Eitelkeit.
Du schmeckst bekannt und vertraut, hast auf dich nur gebaut
in deinem neu erwachten Selbstversuch,
dich herrlicher noch zu präsentieren, dich in deiner Zeit zu orientieren, damit du wahrgenommen wirst, als der, der du bist -
HERBST!



Sonntag, 13. Oktober 2024

Im Morgengang*

Der Strom, nachtstill und schwarz sein Gesicht,
oberhalb der Stadt vereinzelt ein Licht
und der Regenvorhang dicht.
Dreimal schreit ein Boot, bevor die Elbe es weiter zieht
in ihre Dunkelheit.
Ein Käuzchen lockt.
Aufgewacht.
Ein Traum - gemacht aus Mondlicht und Wellenschlag ...

Herbstliche Eindrücke*

Keine Stunde saumselig mir vergeht.
Doch woher noch die Worte nehmen,
die der wunderschöne Herbst verträgt.
Er selbst labt sich in seiner berauschendsten Zeit.
Darum bleibt mein Gedicht
ein wenig unvollendet heut 🙂

Oder doch noch: 😉

Fast schon blattleer der Baum.
Das Vogelnest im Geäst unbewohnt.
Sonnenfäden haben leichtes Spiel,
fallen durch, direkt vor meine Füße.
Ich begrüße lächelnd diesen Tag.



Samstag, 12. Oktober 2024

Das kleine Stück Himmel auf Erden*

Genährt von süßem Schmerz
schreibe ich, verwandle zum Glück
Worte in Farbe und Musik.
All dies soll bleiben, soll Ewigkeit erlangen.
Ein Traum - in meinem Leben ganz gefangen.
Er glüht versteckt, in Euphorie mit diesem:
Lieber jetzt als nie!, lässt ihn wachsen, größer werden.
Er verzweckt dieses kleine Stück Himmel hier auf Erden.

Kaminfeuer*

Sie spielt wieder,
diese so eigene Sinfonie.
Ihre Töne leuchten, knistern,
knacken und prasseln zu uns hin.
Wir sitzen nahe am Kamin
und tauchen ein
träumend in diese
ganz eigene Melancholie -
sanft umhüllt vom Schweigen.
des Feuers Reigen streift uns
warm und still...

Ja, vielleicht ...*

Bin auf dem Teppich geblieben,
doch gebe ich zu - manchmal fliegt er mit mir -
um mein Traumdepot zu füllen.
Ich verteile sie gern, meine Träume,
selbst auf Raten, kostenlos gar.
Vielleicht wirst du von einem eingeholt ...

Freitag, 11. Oktober 2024

Versuch macht kug*

Muss alles stets auf Biegen und Brechen sein?
Der Versuch lockt,  es mal mit Dehnen und Beugen - 
und Vorbeugen zu versuchen ...

Finden ohne Suche*

Wie Zwiebeln häute ich oft meine Worte -
Haut für Haut schäle ich sie bis zur Mitte
und finde... Liebe....

Ein UNS*

Manchmal würde ich gern öfter ausharren, warten,
doch die Zeit hält nicht still.
Sie vergeht.
Jahr um Jahr verweht.
Wir werden älter dabei.
Mir ist das einerlei - ich habe dich -
und dann halten wir die Zeit für uns an.

Freitag, 4. Oktober 2024

Für den Herbst* / Für den frühen Morgen* / Für Euch*

Herr Wind, sicher kommst du gerade vom anderen Ende der Welt.
Der Herbst hat dich bestellt.
Er mag dein Treiben, das sich im Rascheln äußert,
wenn goldnes Laub auf die Erde fällt.
Herr Wind, du schiebst geschwind
Wolkenformationen übers Himmelszelt.
Krähengekrächz tönt laut übers kahle Feld.
Ansonsten kein anderes Tier.
Der Herbst im Heute und Hier
kennt keine Lerche, keine Nachtigall.
Er sorgt für aufkommende Ruhe überall.
Kahl sind viele Äste und das Beste daran
ist der Durchblick in die Weite hinaus.
Der Blick hält nicht an hinterm Haus.
Er schweift und fühlt sich in die Stille hinein.
Die Luft, so rein, lässt tiefes Durchatmen zu.
Herbst, dies alles und noch viel mehr bist du!



Die Stille
der Nacht
ist verbraucht
der Morgen
zieht herauf

mit wenig Licht
noch für den Tag
es ist die Zeit
die ich
so mag





Für EUCH liebe Freundinnen und Freunde - zum Dank ❤
Seid ihr in Reichweite, wechselt mein Umfeld das Klima.
Diesen Augenblick möchte ich so oft bedichten,
auf keinen Fall auf ihn verzichten.
Mich umhüllt euer Charme, mir wird beim Lesen wohlig warm,
das Herz wird weit.
Ich spüre hinter jedem Wort die Freundlichkeit
in dieser kleinen Welt.
Und immer neu beweist ihr mir, dass gute Freundschaft hält.

Für eine kleine Weile verabschiede ich mich von Euch. Wir lesen uns wieder, ganz sicher!
Lasst Euch die Stunden nicht lang werden, genießt, was sich bietet.
Bis bald.
Herzlichst, Edith


Donnerstag, 3. Oktober 2024

Rückblick - Ich war dabei*

1989/90 lief ich mit für die Freiheit - heute schreibe ich für Gleichheit und Einigkeit und sage:
Vergesst nicht eure Stärken, ihr Menschen allerorten,
teilt friedlich diese eure Erde,
wenn ihr sie in Frieden wollt.
Seid mutig, zerschlagt die Ordnung,
die lange schon Unordnung und Chaos heißt.
Zerreißt den ungleichen Reichtum,
denn jeder Mensch hier auf Erden sei dem anderen Menschen
nun gleichgestellt.
Darum wacht endlich auf, auch heute -
es hat sich verändert, vielleicht nicht nur die Form,
darum, Leute, das Übel, welches blieb,
jagt endlich es davon.

Als Wortspielerin, die ich bin, geht mir kein Gedanke aus.
Jeder wird zerpflückt, geformt und ausgedrückt.
Heut' sind es die Spuren meiner schlaflosen Nächte.
Ich möchte sie zerquetschen, sie hetzen,
hinaus zum offenen Fenster jagen,
mich viele Fragen nicht mehr fragen,
Antworten als falsch erscheinen lassen,
die Gelegenheit so beim Schopfe fassen,
dass sie mich Ruhe finden lässt -
im Mut mich zu irren,
wenn ich an so Vieles, auch über das Heute, denke...