Donnerstag, 20. Februar 2025

*Wahres*

Heute bin ich zu einem Geburtstag eingeladen, eine hohe Zahl wird gefeiert. Und das ich eingeladen bin, hat eine Vorgeschichte.
Als Wirbelwindkind war ich immer gern Kartoffellesen auf den LPG-Feldern. Ein Brigadier der Feldwirtschaft brachte uns Limo, manchmal auch Eis. Und ich brachte in Erfahrung, dass er Daheim die Telefon-Nummer 333 hatte. Auch gab es diesen Schlager - Wähle dreidreidrei auf dem Telefon, wähle dreidreidrei und du hast mich schon -.... Mich traf der Schalk im Nacken, ich wählte eines Nachmittags diese Nummer, er war  dran, und ich sang diesen Schlager in den Hörer. Ich kam nicht weit, er hatte meine Stimme erkannt und sagte lachend: Wenn wir uns wieder auf dem Feld sehen, dann kannst du was erleben.
Es war ein lustiges Treffen dann auf dem Acker ... 
Und so gingen die Jahre dahin. 
Eines Tages kamen die Heimbewohner in die Bibliothek, um einer Lesestunde beizuwohnen. Da sah ich ihn. Er saß im Rollstuhl, ich ging schnell auf ihn zu, wollte ihn besonders begrüßen, da sagte die Betreuerin zu mir, dass er schon lange in seiner eigenen Welt lebt, dass er auf nichts Reaktionen zeigt.
Ich nahm seine Hände, kniete mich vor ihn hin und sang: Wähle dreidreidrei auf dem Telefon ....
Alle beobachteten uns - und auf einmal lächelte er. ER LÄCHELTE. Die Betreuerin war fassungslos. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Mir rannen die Tränen übers Gesicht und selbst beim Vorlesen dann hielt ich noch seine Hand ...
Und heute werde ich ihm mein bekanntes Ständchen wieder zum Geburtstag schenken: Wähle dreidreidrei auf dem Telefon ....

Mittwoch, 19. Februar 2025

Winter*

Schon dehnt sich der Tag aus. 
Auch wir gehen dann hinaus
und werden sehen, 
wohin es uns  treibt.

Auf noch weißem Feld
einsam ein Greif sitzen bleibt.
Ihm ist grad alles egal.
Er hat wie wir die Wahl,
sich aus allen Reihenfolgen auszuklinken.
Der Winter spornt uns an,
seine Schönheit mit allen Sinnen zu trinken.

Er verlangt förmlich,
dass ich dies alles in Worte nun fasse,
um allen Augenblicken
die besondere Deutlichkeit zu geben.

Winter, du lebst gerade dein schönstes und kältestes Leben.



Dienstag, 18. Februar 2025

Die Zeit schreitet voran*

Trotz Schnee und eisiger Kälte,
er lässt sich spüren,
taut unsere Gemüter auf.
Selbst die dämmernde Sonne
gewinnt an Kraft. 
Bald ist's geschafft.
Der Frühling taucht treibend
aus seiner Schläfrigkeit empor.
Wir blicken ihm freudig entgegen
und sind ganz Auge, ganz Ohr.



Montag, 17. Februar 2025

Haiku-Tag*

Dunkler Vogelschwarm
fühlt sich frei unterm Himmel
Eisig die Kälte



Keine Wolkenschar
nur Nebel bis hoch droben
Rund um die Uhr kalt



Gänse fliegen auf
Nun ziehen sie zum Wasser
Bäuche sind ja voll


Die Weichen gestellt
Was auch immer kommen mag
Es lässt uns nicht kalt




Sonntag, 16. Februar 2025

Haiku an Haiku*

Stuz, unser Kater
schiebt sich gern unter die Hand
Streicheleinheiten



Noch brennen Kerzen
vertreiben Dunkelstunden
Festtagserinnern




Tags nun Sonnenschein
Deshalb Dachlawinen oft
Alles nimmt Reißaus

Samstag, 15. Februar 2025

Achtundzwanziger und Haiku's*

Der Frühling vor seinem Beginn
setzt sich ein Winterhütchen auf.
Seine blühenden Begleiter harren aus.

Das erste Grün lockt
Wind treibt sein lustiges Spiel
Dann, auf einmal, Schnee.

Blüht Forsythie
ist der Winter vorüber
Sprossen brechen auf



Haiku mit Foto*


Verbarrikatiert
wird die Tür vom Spinnennetz
Winterliche Kunst

Freitag, 14. Februar 2025

*Winter-Haiku's mit Foto*


 Winterzauberei
Häubchen schmücken Zaunslatten
Schneemöglichkeiten



Vogelhaus im Schnee
Weiße Decke auf dem Dach
Drinnen Vogels Schmaus

Es war eine tolle Zusammenarbeit mit einem großen Künster*


ترجمة رائعة لِ الاستاذ/ هشام بشير Hisham Bashir من الالمانية للعربية- بتصرف- لِ قصيدة الشاعرة اديت هورناويرEdith Hornauer والتي نظمتها بإلهام من لوحة سيف لعوته,, مرفق نص القصيدة في لغته الالمانية و ترجمة للنص بالانجليزية
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Hisham Bashir
ذواتنا تضيع منا ولا نجدها
Eine wunderbare Übersetzung von Herrn Hisham Bashir Hisham Bashir Deutsch ins Arabisch - in Aktion - für das Gedicht der Dichterin Edith Hornauer -Edith Hornauer das mit Inspiration aus dem Gemälde von Saif Lauta organisiert wurde,, anbei der Text des Gedichts auf Deutsch und die Übersetzung des Textes auf Englisch
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Hisham Bashir
Unsere Seelen verschwinden und wir können sie nicht finden
Außer in der Poesie
Oder ein schönes Gemälde mit Details
Für eine Weile dort bleiben
Und wir vereinen uns mit ihr
In einer wunderschönen Welt des Chaos
Für eine Weile bleiben wir
Und was wir versuchen zu bewegen
Und der Ort bewegt uns
Für ein weiteres Bild
Und ein Gedicht über Gewichtsverlust.
Wort und Malerei interagieren
Sie vereinen sich und mischen sich unter die Leute.
Und sie geben und nehmen
Aus den Bildern des Lebens
Und aus den Blitzen der Zeit
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Edith Hornauer
Wir spüren uns auf
in Schreib- und Malkunst
gesucht und gefunden.
Stunden möchten wir
darin verweilen,
ganz flink dann wieder
zum nächsten Bild eilen.
Worte und Bilder wirken lassen,
sie fassen als Geschenke.
Ein Nehmen und Geben
von bunter Vielfalt Leben...
Wir werden uns verfolgen

 Gedichte zum Gemälde von Seif Eddeen Laota. Es war eine tolle Zusammenarbeit.