Freitag, 3. August 2018

Verbrannter Sommer

Wir wussten immer,
aus welcher Richtung der Wind kam.
An bestimmten Geräuschen
machten wir dies fest.
Keine Fähre legt mehr an,
kein Kahn hupt in der Kurve,
keine Kuh muht ihre Zufriedenheit
von saftiger Wiese.

In allem spüren wir die Krise,
spüren die Kälte der Zeit,
die sich uns so ungezähmt heiß aufzwingt.

Die Methoden des Schauspieles der Natur
haben sich verschoben,
sie gerieten gar aus der Bahn
und laufen völlig aus dem Ruder.

Die Vielfalt des Sommers,
die wir stets in den Blick nehmen konnten,
ist verbrannt.

3 Kommentare:

zichoriezauber hat gesagt…

Ich kann hier nichts mehr hinzufügen. Mit eindringlichen Worten hast du ein tiefgehendes Gedicht geschrieben.

Einen meiner Gärten habe ich bereits aufgegeben. Es hat keinen Sinn mehr, zu gießen. Die Vielfalt dort ist einigen hartgesottenen Gräsern gewichen.
Konzentrieren wir uns auf das, was noch machbar ist.
Alles Liebe für dich von
Gabriele

Edith hat gesagt…

Danke, liebe Gabriele.
Oh, das ist so traurig. Es ist nicht mehr zu schaffen, uns sind 76 kleine Tannenanpflanzungen vertrocknet, trotz starker Bewässerung, die Luft ist einfach zu heiß... und zwei fast 50 jährige Fichten sind regelrecht vertrocknet. Ich habe gestern geweint - erst diese wütende Friederike, nun diese Hitze... das können wir gar nicht mehr auffangen, dafür reicht unsere Zeit gar nicht mehr. Ein Leben lang haben wir für eine grüne Lunge gesorgt und nun....
Hab trotzdem ein gutes Wochenende, du Liebe,
mit lieben Grüßen
Edith

Helmut Maier hat gesagt…

Ich trauere mit Euch!

<3 Helmut