Dienstag, 5. November 2019

Genau so

Manchmal
reicht es
den Blick
nur ein klein wenig
zu heben
um klarer
zu sehen

Novemberblues

Dunkelstunden. Novemberblues.
Mir scheint, als würde mein Leben
enger in diesem Dämmer.
Ich grabe nach Sonnenstrahlen,
die sich in mir übers Jahr gesammelt haben.
Lichtfinger weisen mir schließlich
doch noch den Tag....
November. Es ist spät im Leben.
Was wollte ich noch?
Vielleicht Worte meines Gedichtes bewegen,
um sie euch schmackhaft vorzuleben,
um darin meine kleine Seele zu finden,
zu zeigen, wie viel sie noch tragen kann.
Noch dehnt sich die Zeit.
Weit.

Montag, 4. November 2019

Wunsch

Hebe mich hoch  Mond
in deine leuchtende Hälfte
trage und lenke mich
durch die Nacht in den kommenden Tag
schenke mir Witterung
für alle Wege
lass mich die Fährten lesen
von hier oben
ins Glück



Klug?

Manchmal
den Vorhang herunter gelassen
keine Mauer gebaut
nur vertraut
auf das,
was dahinter ist
als kleine List
im Lernen
mit großen Worten
sparsamer
umzugeh'n

Sonntag, 3. November 2019

So fühlt es sich gut novemberlich

Gestern kamen mit dem Wind
ganz verwegen Kälte und Regen.
Nun bald der Winter beginnt.
Du malst Bilder,
ich baue Wortgebäude ins Heute,
damit der Tag uns gelingt.

...vor sich hin träumen

Mein Blick läuft mir davon,
hinaus ins kahle Geäst des Nussbaumes.
Unversehens bin ich da hinein geraten,
so, als würde es mir diesen Tag näher bringen,
als ob es DIE eine Sache des Tages überhaupt wäre.
Ich lege dieses so plötzliche Ereignis
des frühen Morgens beiseite und genieße
den Augenblick des Lebens.
Meine Augen  hängen noch immer
im kahlen Geäst des Nussbaumes...

Samstag, 2. November 2019

Herbst-Bewegung

Herrlicher Sonnenschein,
tief strahlt Gelb durch die Rippen der Äste.
Der Wind nur vorwärts bläst,
lässt hinter sich das Chaos von Laub.
Ein Dunkelschwarm Kraniche
fliegt in klarer Morgenluft
hoch oben
unter blauem Himmel.
Sie tragen meine Gedanken weit.

Immer noch mal Herbst

Die Großstadt *Wald*
wirkt leer und still.
Ich folge dem Liebesspiel
des Windes mit dem Blätterfall.
Nirgends mehr
baut sich Verschwendung auf.
Der Jahreslauf
neigt sich dem Ende zu.
Überall hat alles seine Zeit
und jeder Vorgang seinen Sinn.

Freitag, 1. November 2019

Haikus zum Herbstende

Wind greift zum Taktstock.
Ein Buchenraschelkanon
hebt an zum Gesang.
Bäume geben nach.
Welch Blätterfall überall.
Winterschlaf in Sicht.
Nebel am Morgen.
Modrig riecht totes Laub.
Kehrende Besen.
Maronen fallen.
Reife Früchte springen raus.
Abends Gaumenschmaus.

Etwas Schnulziges geht immer wieder einmal

Immer entdecke ich, wonach mich verlangt,
auch wenn der Tag noch zusammengerollt schläft.
Mein Blick öffnet die Ferne trotzdem weit,
denn er weiß, wo du zu finden bist.
Ich springe, einer Wildkatze gleich,
mitten in dein Leben,
spüre, dass du den Vorhang desselben lüften willst,
dem Ausgang zu.
Stille schließt sich um uns.
In ihr halte ich dich.
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Sterne zähle ich am Firmament ganz brav,
als Herzverlorene finde ich keinen Schlaf.
Mein Herz liegt still in deinen Händen.
Es wird Rosen treiben - bleiben,
denn du hältst es gut,
gehst auf sein Pochen ein.
Ich brauch nichts andres mehr -
bin nur noch dein.

Häng dich dran

Komm, komm mit ins Land nebenan.
Es birgt Freude.
sich dann ins Fäustchen lachen
und Vergnügen, im Glück zu fliegen.
Dann ist man da in gleicher Zeit -
wenig zu bewundern,
auch hier heucheln, schleimen kriechen,
Versprechen brechen.
Egal wo, lass uns Menschen treffen,
die etwas zu sagen haben,
die drinnen wie draußen Verantwortung tragen,
die sich in Würde begegnen, Hass ablegen,
die Worte - Hand in Hand - persönlich nehmen.
Lasst uns alle Frieden leben. Überall. Im Leben.

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Erste Gedicht (versuche)

du bist quelle
und lachst mir liebe
taufrisches glitzern
ist dein augenlicht
in worten lauern küsse
und knospende triebe
sie lassen in sehnsucht
uns flügel ausbreiten
und gleiten...

heute
ist in mir ein tiefes schweigen
das nur von außen kommt
und sich erklärt
so lange es in meinem herzen gärt
kann der verstand daran
sich herzlich wenig weiden

du warst die ahnung meiner zukunft
wirst sie bleiben
in deinen augen lese ich schmetterlingsflügelschläge
ganz rege
in deinen vollen lippen das blut
du tust so gut
ich fühle die nähe
schlagend in meiner brust
die lust perlt aus den fingerspitzen
glühendroter faden spinnt dich ein
die liebe kommt
mit einer hohen welle
aus deinem ganzen sein

dein einfallsreichtum
will ich sein
dir mit meinen gedichten
die schönsten geschichten suggerieren
deinen geist animieren
für blitze
für geniale ideen
vielleicht
wird es ja geschehen
(1968)

Beobachtungen

Im Fenstereck' ein Spinnwebennestrest
und Marienkäferchen froh
das zerrissene Gespinst verlässt.
Nebenan glühen Hagebutten rot
am blattfreien Strauch.
Das Eichhörnchen kratzt sich
zufrieden den Bauch -
die Nüsse sind alle in Sicherheit gebracht.
Noch vor der Nacht ist der Schrei des Bussards
weithin zu hören.
Er lässt sich nicht stören, zerpflügt den Nebel
und dreht aufmerksam seine Runden.
Dann stößt er herunter,
er hat sein Opfer angepeilt gefunden.
Im Haus gehen die Lichter an.
Kaminfeuer und Kerzenschein
laden zur Gemütlichkeit ein.....

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Natürliches



Kleiner Fingerzeig
Dort geht's sicher aus dem Wald
Pilzkörbe sind voll

Harmonisches Senryu



Herbstliches Feuer
Die Nächte sind schon recht kalt
Turnen mit Smovey

Abgesang

Ich summe den Herbstfreuden nach,
spiele mit modrigem Laub
und die Seele atmet Duft.
Ich winke den ziehenden Wolken,
mein Herz holpert nicht mehr.
Es gibt so wenig nur noch zu staunen.
Ich ziehe mit leeren Händen,
bin glücklich hier
und bleibe mit meinen Augen
im schwindenden Bunt.
Ach Herbst, ich will dich beschreiben
wie du gehst,
weiß, dass es sich einfach nicht
beschreiben lässt.

Dienstag, 29. Oktober 2019

Schlaflos

Mein Denken ist schon auf der anderen Seite der Mitternacht.
Ich versuche, meinen Kopf aus den Gedanken zu ziehen.
Es fühlt sich an, als drücke ich eine Erbse aus ihrer Hülle.
Ein letzter Blick in den Spiegel.
Ich sehe ein Gesicht, welches von Lebenserfahrung
mit makellosen Fältchen fein durchzogen ist.
Die Augen sind geblieben.
Die Jahre haben die Liebe daraus nicht gemildert,
eher nur sparflammig noch lodern lassen.
Ich lösche das Licht und hoffe, der Schlaf holt mich ein..

Gespeichert

Mein Fernweh
werde ich mir aufbewahren
dieses Spüren von Magie und Gefühl
mehr als nur ein Abenteuer erfahren
nicht nur auf Traumpfaden jagen -
mir davon

Montag, 28. Oktober 2019

Treibende Gedanken

Mir bleibt der Versuch
einmal mehr
meine Einbildungen
ausreifen zu lassen
fehlende Fehler dabei zu finden
eine Reihenfolge
von Irritationen zu begründen
und mich selbst
nirgendwo dabei zu vergessen
Solche Erfahrungen
habe ich doch
schon tausendmal besessen
Ich lege Buchstaben frei
und bin mitten drin
in der Realität

Die Zeit hält nicht an

In den Morgenstunden
umweht mich kalter Wind.
Er reißt mir los die Nacht von der Hand,
als wäre es ein Kind.
Meine ersten Gedanken
färbt er noch gelb und rot,
unnütz Gedachtes lässt er fallen.
Es bleibt tot.
Lebensjahre, schon weit voran geschritten,
zusammen geschnitten mitten am Ende des  60sten Herbstes.
Die Jahre ziehen an meinem Seelenkleid -
es war oft schon zerrissen, wieder geflickt,
neu bestückt - noch bereit.
Ich flüchte in mein dichterisches Land.
Es fällt, Gott sei Dank, oft aus der Zeit.