Samstag, 14. Juli 2018

Ranch-Gedanken am Samstag

Alles ist gerichtet
für den Tag auf der Ranch.
So früh am Morgen
begrüßt uns der Vogelchor
mit stimmungsvoller Weise.
Nur Nachtigall und Kuckuck
schweigen schon.
Dafür pfeift der Pirol.

Es tut gut, nach dem Regen
hier zu atmen, diese grüne Lunge
macht es uns leicht.

Wind und Regen haben auf Tischen,
Stühlen, Blättern Schriften hinterlassen,
dem Staub vom Mähen Zeichen gegeben -
ein Testament der Natur für einen Augenblick.

Heut ist uns danach, von früher zu erzählen,
da kam der Postbote mit dem Rahrrad hier raus.
Heute lassen wir für ihn das Tor offen,
damit er mit dem Postauto gleich wenden kann.
Wir blättern sozusagen im Wikipedia
der Erinnerungs-Raritäten.

Noch habe ich vor Augen wie mein Opa
seinen Hut in den Nacken schob,
um eine Mähpause einzulegen und die
Umsicht zu genießen.
Und wären meine Eltern hier,
würde mein Paps mein Muddele fragen,
ob der Herd daheim wirklich aus war,
als sie das Haus verließen.

So finden sich gedanklich Jahrzehnte wieder
in Momenten des Lächelns, inmitten unserer Oase.
So streift uns ein Horizont, dem ich Worte gönne,
die uns Nähe schenken.....

(mein Lieblingsplatz)


Zeit für ein gutes Wochenende

Auch meine Sätze sitzen nicht so fest,
dass sie nicht gehen könnten
in eine völlig fremde Richtung.
Gedanken, frei, fliegen hin und her,
finden keine direkte Bleibe.

Mir widerstrebt, manche Worte überhaupt
zu benutzen, so sehr abgenutzt,
zerkrümeln sie das feste Gefüge meines Gedicht's.

Wenigstens steht ein Wochenende
vor der Tür, Zeit, alle Sinne zu mobilisieren,
zu regulieren,  in denen Traum und Wirklichkeit
vielleicht zueinander finden....

Freitag, 13. Juli 2018

Lasst uns beobachten...

Heute gibt es sicher nicht mehr viel,
was für Ablenkung sorgen könnte.
Sobald Nachrichten aufblühen,
verblühen sie auch schon wieder.
Selbst die Hoffnung trägt noch
die gleiche Jacke des Vortags.
Zu viele Widersprüche lassen einen
noch vor der Nacht ermüden.

Selbst die Menschen werden einem fremd,
so sehr werden sie durch Handys jeglicher Art
und was es sonst noch alles gibt, eingenommen.
Ohne zu entkommen,
tippen sie im Sitzen, Stehen, Liegen, ja, gut,
des Menschen Wille sei sein Vergnügen.

Ach, kommt, lasst uns Besseres beobachten,
vielleicht, dass die Sonne die Kornäpfel vergoldet,
vielleicht, dass der Sommer schon herbstliche Züge trägt....



Theorie und Praxis

Vielleicht sind wir in der Theorie schon viel zu spät,
weil'sin der Praxis irgendwie nicht weiter geht.
Weißhaarige Versuche, die sich im Keim selbst ersticken,
sind nicht das Gelbe vom Ei.

Projekte auf Geduldsfäden aufgereiht,
flattern matt vor sich hin.
Nicht mal der Wind erbarmt sich,
sie zu aktivieren.
Auf allen Vieren wird auf den Zugang zugekrochen,
doch, ja, was wohl beginnt dann?

Betriebsblind für Zusammenhänge,
die die Macht des Einzelnen ja nicht schmälert.

So was lässt Ellenbogen wachsen...

Frühe Gedanken

Heut ist's noch sehr früh im Juli, 
als ich erwache.
Ach, so genau kommt es nicht an
auf die Zeit.
Ich verständige mich mit ihr
auf heiße Werte des Sommers.
Voll steht der helle Planet 
schon im Blau.

Aufwachen, sich fragen,
ob es in der Nacht Geschehnisse gab,
die es zu verarbeiten gilt, sind immer
erste Überlegungen.

Doch ich bin froh, die  Stockrosen 
des vorletzten und letzten Sommers
auch in diesem Jahr wieder zu sehen.


Donnerstag, 12. Juli 2018

So träume ich...

Manchmal erfinde ich mir
eine eigene Dampflok, 
um immer dort anzukommen,
wohin ich mich träume,
dann, wenn sich der Himmel zuzieht
über den Flächen hinter unserem Haus.

Ich mag die Fahrten  mitten
durch den eigenen Dampf,
in denen jegliches Licht fehlt,
in denen Ruhe direkt ruhelos macht.

Ich mag die Natur,
die neben den Gleisen
ohne Gedanken nach wächst
für wiederkehrende Bilder
in jedem neuen Kilometer.

Dann wünsche ich mir die vollkommene Sprache,
weil manche Träume unerwartet enden
und früher oder näher die Suche nach Versäumtem
neu beginnt...


Aussagekraft

Dieses Hinausschauen in den Garten
aus vielen Fenstern des Hauses
bleibt nicht ohne Belang.
Sicher komme ich noch oft
darauf zurück,
diese Sichtweisen zu verschärfen,
beweist doch die Natur
in ihren wiederkehrenden Gewohnheiten
alles Aufregende neu
(beispielsweise der jetzige Landregen).

Einer schrieb mal (mir fällt sein Name gerade nicht ein),
dass das, was einem einfällt, weniger wichtig ist,
als das, was einem auffällt.
Diesen Gedanken teile ich gern...

Mittwoch, 11. Juli 2018

Abendliches

Wir hören dem Regen zu
und sind dankbar für jeden Tropfen.
Ach, und wie die lustig an die Scheiben klopfen.
Kaum vorstellbar, doch man kann sich
nach diesem Geräusch sehnen.

Ansonsten höre ich Stille.
Nur der Stift läuft über's Papier.
Schichten von Wörtern in jeder Zeile
und alles birgt eine Geschichte.

Die Tropfen werden größer, der Regen lauter.

Mein Gedicht, welches gar nicht weit geht
bei dem Wetter, lässt sich die Tür aufgesperrt,
um unbeschadet zurück zu können.

Es sucht sich meine Seele....

Querbeet auf den Tellern - und auch so

Querbeet durch den Garten
gibt es heute Löffeliges.
Eine Suppe, die die Augenblicke am Tisch
ausdehnen wird, denen wir  uns genüsslich hingeben.

Im Laufe des Vormittags kam die Sonne hervor,
leckte den Dunst aus dem Garten.

Nur gut, während des Essens bleibt bei uns
das Radio aus.
Essen ist in der Welt fast schon zur
heiligen Handlung geworden,
zumindest für uns -
immer im Blick, dass andere weniger
oder gar nichts haben.

Und Nachrichten legen sich sowieso auf den Magen,
erfahren wir doch, dass die Geschichte der Täuschungen
sich auch heute noch fortsetzt.

Lächelnd beobachten wir Igel Axel (unser Untermieter das vierte Jahr),
der meine Wichtel bewusst umreißt, weil es mir Freude ist,
sie immer wieder mitten auf seinen gewohnten Pfad zu platzieren.
Er gehört an diesem Mittag zu unseren Freuden...

Dienstag, 10. Juli 2018

... für immer

Mein Muster der stehenden Zeit
steht fest.
Lange habe ich zu euch Passendes gesucht.
Es ist ohne sonderliche Auffälligkeiten,
doch betont es eure Bescheidenheit.
Auch später wird es sich nicht anders lesen
als jetzt.
Stehe ich hier, bin ich nirgends fremd,
euch auch nicht unbedingt näher als anderswo.
Deshalb wird nur ein einziges Wort
über euren Namen stehen auf dem Stein:
Überall
Ich glaube, es würde euch gefallen.
Ihr seid immer und überall mit uns allen.

Es regnet...

Und dann strömte frische Luft
in den frühen Morgen des Dienstag.
Der Regen erbarmte sich.
Neue Gerüche.
Spatzen duschen im Gras.
Der Wind bleibt stumm.
Atme, atme.
Die Grenze der Hitze ist gebrochen.
Fragezeichen haben sich in Ecken verkrümelt.
Nun immer wieder der Blick zum Fenster,
ein Lächeln, ein Vorhang aus Regen...

Endlich Regen

Irgendwo, ganz hinten,
in meinem Jammertal
gibt es ein sattes Register.
Schluss jetzt, denke ich und
setze meinen Optimismus
in die erste Reihe.
Frei.
Dies geschieht länger als erwartet.
Ein wenig spiele ich mit der Neugier,
muss dabei nichts verschieben,
nichts aufgeben.
Ich dehne nur meine Einbildungen,
ein wenig hin zu dir, aus,
schmiege mich in deine Bewegungen,
jammere nicht.
Endlich!
Regen im Gesicht!

Land-Regen

Heute Freude - REGEN -
Seit 5.50 Uhr, zehn vor Sechs - REGEN !
Ohne Sturm, ohne Gewitter,
einfach nur ein herrlicher LANDREGEN.
Alles atmet auf.
Auch wir.





Montag, 9. Juli 2018

Hoffentlich bald

Dieser gewundene Weg, den ich mir aussuchte für's Gehen,
war als Umweg für den mir zu ruhigen Tag gedacht.
Nun auch hier alles so öd und leer.
Nichts wundert mich mehr.
Ich halte an, schaue nach oben,
von dorther die Sonne gewohnt schon brennt.
Kein Vogel fliegt, keine Ameise rennt.
Das Hier und Jetzt schenkt wenig Anlass,
einverstanden zu sein mit dem Umstand,
der einen kaum tief und frisch
durchatmen lässt.
Vertrocknete Wiesen, Felder, Bäume...
Wie weit noch will ich heute gehen?
Vielleicht, so lange die Hoffnung bleibt
auf Wolken schwer mit Regen...


Die Hitze ist groß

Nur vereinzelt stehen Menschen im Schatten,
wenige trauen sich aus den sich schon erwärmenden Mauern.
Endlos und leer scheinen die Tage.

Rote und gelbe Vogelbeeren leuchten seit Beginn des Juli,
nun halb vertrocknet schon von den Bäumen.

Im anderen Teil der Welt strömt verheerend das Wasser,
welches hier so unbedingt nötig wär.

In der Luft hält sich die Illusion.






Sonntag, 8. Juli 2018

Es bahnt sich etwas an...

Der Sommer verändert seine Gewohnheiten.
Heiße Luft bewegt das kurzhalmige Getreide
wie Vorhänge leicht hin und her.

Eine zeitliche Naht scheint gerissen.
Nichts ist mehr wie es war.

Vielleicht haben wir unsere Natur, unser Land zu sehr ausgenutzt,
zu sehr verbraucht (ganz sicher sogar).

Mir selbst fehlt kein anderes Land.
Ich brauche keine verheerenden Ereignisse.
Und ich bin wach genug,
die nächsten Zeiten vorzubereiten,
damit sie sich ausdehnen können
für uns.

Die Sonne schickt derweil immer noch Hitze.
Vom Himmel kommt kein einziges nasses Geräusch.

Da steigen mir Bilder auf,
die ich mit Worten versuche zu retten:
Lasst uns die verbliebenen Reste
bis zum Letzen verteidigen!

Samstag, 7. Juli 2018

......

Mehr und mehr
wirst du mir zum Rätsel.
Fremder wirst du mir
und das befremdet mich.
Mehr und mehr 
entziehst du dich.

So lange teilte ich mit dir
dein ganz individuelles Schicksal,
weil ich nicht wollte,
dass du dich dir selbst entziehst.

Nun hast du dich zurück gezogen - von mir.
Das gewohnte, ja, geübte, gegenseitige Ergreifen
ist in weite Ferne gerückt.
Wenig, vielleicht gar nichts mehr, ist mehr da...

Freitag, 6. Juli 2018

Schriftliche Gangart

Ganz harmlos bin ich,
artig fast stehe ich mit verschränkten Armen
und muss nicht überlegen,
ob ich diesen Augenblick gerade lebe.
Er ist so einzigartig, so wunderbar, so,
als würde ich in meiner Lyrik leben.
Gerade ein Leben, das tiefer blicken lässt.
Ein spannendes Leben, in schriftlicher Gangart
so aufmerksam zu sehen....

Trockenheit

Was der Frühling
an Blüten und Blättern
auf Bäumen treiben ließ,
lässt dieser Sommer nicht zu.
Sengende Hitze, heißer Wind
beherrschen uns.
Vögel sitzen mit offenen Schnäbeln
und Flügeln weit ausgebreitet,
letztendlich froh über gefüllte Tränken.
Alles stößt gerade an seine Grenzen...

Auf geht's

Lang schon ist es her,
dass ich so tief und fest schlief.
Irgendwo Regen,
zu uns zog kühle Luft.

Was nun kommt,
kommt mir ausgeruhten Gedanken.
Und langsam
decke ich meine Träume auf.

Der Tag ist dafür gemacht.