Samstag, 14. September 2019

Herbstfühlen

Die Farben des verlierenden Sommers
sind wenig  heiter an diesem Tag.
Ich mag alles so  schläfrig,
müde,  so bedächtig still.
Und Hundegebell will,
dass ich überhaupt diese Stille erfasse.
Ich verlasse den Platz der leeren Stühle,
laufe auf gefallenen Blättern den Weg zurück.
Zum Glück können meine Gedanken
mit den Elbewellen schwimmen.
Sie lassen meinen Wunsch gewinnen,
hinter der großen Kurve
die verborgene Zukunft zu vermuten.
Nun muss ich mich sputen, der Himmel hängt tief,
die Sonne verschlief.
Aus allen Wolken will es regnen.

So soll's unbedingt sein.

Freitag, 13. September 2019

Herbstsinn

Mit dir, Herbst,
lausche ich dem Kanon des Waldes,
atme in den Wind
und denke über das Menschsein nach.
Was wird gerade aus allen?
Wann, wie oft und wo bin ich
woran beteiligt?
Meine Augen suchen fernab Halt
und auch den Gang der Zeit.
Sie geht. Ich bleibe.
Gern.

Noch.

Herbstliches

Bin gänzlich
den Gerüchen
und Geräuschen überlassen,
möchte Blicke fassen
und versinken
im Herbstzauber der Natur.
Wie schafft er es nur,
mir so viele Schönheiten
entgegen zu strecken,
sich zu recken
ins unermessliche Himmelsblau.
In solchen Momenten
geht mir das Denken verloren,
ich fühle mich dazu auserkoren,
über den Herbst
so viel es nur geht zu schreiben
und in ihm freiwillig gefangen
zu bleiben.

Donnerstag, 12. September 2019

Unsere grüne Lunge

Sonne pur oder verregnete Tage
stellen hier nichts in Frage -
in unserer grünen Lunge,
die auf den Namen *Ranch* getauft.
Vor vielen Jahren
als Brachland gekauft,
gesellte sich Baum zu Baum
und Strauch zu Strauch.
Quer durch den Garten
ein Summen, Brummen und Singen.
Nur hier kann es gelingen -
hier dehnen sich
die wundervollsten Augenblicke aus.
Hier füllen wir unsere Sommerlöcher
für Ruhe, Kraft und Lebensfreude auf,
freuen uns riesig und mehr,
genießen in allen Zeiten den Jahreslauf,
genießen alles in herrlicher Stille
aus unsäglicher Fülle....

Fast herbstlich

Frühnebel.
Der Tag beginnt morgengrau,
der Spätsommer zögert.
Meine Augen
wünschen sich himmelblau,
mein Blick reizt und ködert.
Die Elbe ist ohne Befehl,
die Auen ohne Appell.
Der Herbst drückt der Landschaft
seinen Stempel auf.
Wind wiegt Baumwipfel ohne Ruh'.
Ich mache meine Jacke zu,
heut ist's für zu viel Haut zu kalt.
Das Jahr
knackt im Scharnier,
hat Rost angesetzt,
wirkt schon ziemlich alt....

Mittwoch, 11. September 2019

Kunst

Kunst, egal in welcher Form, ist für mich Freude.
Sie so vielfältig erleben zu können,
zu spüren, wie sie das Leben
mit Worten, Farben, Tönen erleichtert und verschönt,
obwohl (sind wir ehrlich)
das Leben dadurch gar nicht einfacher wird,
macht sie es doch lebenswert.

Dienstag, 10. September 2019

Achtundzwanziger mit Foto

Mond drückt  sich voll durch die Scheibe
Seine Leuchtkraft mutet mystisch an
Gebannt folge ich ihm mit meinem Augen




Die Felder sind nun alle leer
Grau herbstlich zeigt sich da die Landschaft
wären nicht da die Zichorie-Blüten




Der Hibiskus zeigt seine Pracht
So schön war er noch in keinem Jahr
Er brauchte etliche Liter Wasser




Der Herbst checkt sich ein in die Zeit
Die Abende sind schon recht dunkel
Zum Draußen sitzen ist es fast schon zu kalt





Traum-Feder

Vogelfrei.
Mit den Vögeln fliegen.
Einer Feder gleich,
leicht zu tanzen, schwingen,
daunenweich flirren still im Wind,
sich ablegen an ruhigem Platz
bis jemand mich nimmt...


Montag, 9. September 2019

Endlich Regen

Als vor wenigen Stunden
der Regen begann
den Himmel zu erleichtern,
die Erde nun durchdringt,
kehrt eine frohe Stimmung
in uns ein,
die alle Sinne erfrischt findet.
Regen als Wohltat
für Körper und Seele...

Sonntag, 8. September 2019

Dreimal Haiku

Einsamer Reiher
beobachtet das Wasser
Schweigen überall

Die Luft weht  herbstlich
Stürmisch kalt nimmt sie Besitz
Knopflöcher schließen

Hitze vorüber
Gegensätze waren krass
Käme doch Regen

Bleibend

Deine Nähe war kompromisslos.
Du erreichtest mich noch immer.
Es gab nie etwas,
was wir nicht waren.
Jeder Augenblick trug uns.
Der Pfeil meines Herzens
schnellt in deine Richtung.

Samstag, 7. September 2019

Freunde

Am Abendhimmel
ziehen viele Gedanken
direkt nach W-dorf

Freundschaft aufgehübscht
noch verbunden und vertieft
lieb am Telefon

Familie K.
dies zum Dank für euch Beide
Herzwarmes Gefühl

Wind

Wind, du in deiner Bewegung, deiner Leichtigkeit,
deinem Drängen, deiner Lebendigkeit hörst nicht auf.
Du wagst dich durch Fenster, Tor und Tür,
legst Worte ab, streust Träume nach einer Sehnsucht aus,
die gänzlich unbenannt.
Du weckst den Wunsch,
mit den Vögeln mitzufliegen,
einzutauchen in den Weiten
des unendlichen Horizont's....

Freitag, 6. September 2019

Kurzes

Ehrlich, ich bin den Sommer leid. Uns spart der Regen aus. Rechts und links ziehen
die Regenwolken an uns vorüber. Schwarz der Himmel, stark der Wind  -
und das war's.
Deshalb Haiku's, die davon erzählen....

Esskastanien
fallen massenhaft vom Baum
Sommer zu trocken

Massenhaft Blattfall
Herbst ist noch gar nicht so bereit
Alles vertrocknet

Vogelgesang fehlt
Wind singt schon kalte Lieder
Und der Regen fehlt

Septembersonne
drückt sich heiß durch die Wolken
Sie siegt noch immer

Die Schwalben sind fort
Auch die Stare  sammeln sich
der Himmel  wirkt leer.


Sonntag, 25. August 2019

Sommerend-Haiku


Solch Hagebutten
Unzählig in diesem Jahr
Strenger Winter wird

Tagebucheintrag an einem Sommer-Sonntag

Wie schnell sich alles Vergangene in Luft auflöst.
Wir hatten immer zusammen gehört, alles gesagt, geschrieben, getan.
Sogar das totale Falsche.
Unzertrennlich sind die Fäden, die so oft zum Zerreißen gespannt.

Unsere Nähe war und ist immer kompromisslos.
Wir erreichten und erreichen uns noch immer.
Nie gab es, was wir nicht waren, nicht sind.
Jeder Augenblick trug und trägt uns.

Die Pfeile unserer Herzen
schnellen in unsere gegenseitige Richtung....

Samstag, 24. August 2019

Wohl bedacht


Sag nie, der Wald hat keine Poesie.
In diesem atme ich sie.
Sie dringt tief in jede Pore ein.
Gefühlt mein ich im Ich.
Wie ich es auch wende -
Gott, hier hast du alles
wohl bedacht.

Freitag, 23. August 2019

Kein Wunschkonzert

Es gibt keine Bahncard fürs menschliche Leben,
auch keine immer offen stehende Tür für jegliches Gefühl.
Viele Gelegenheiten lässt man sausen,
hört den Willen laut und leise brausen 
und ihn dennoch dann verpasst.
Auch Wünsche bleiben oftmals Wünsche,
Träume werden niemals ausgeträumt.
Bei allem weiß ich,
ich hab in meinem Leben wenig nur versäumt.

Donnerstag, 22. August 2019

Inmitten der Natur

Im Arm der Jahreszeiten schreite ich aus,
folge ihnen, schaue, genieße Wind, Sonne,
alles, was aus ihnen bricht.
Hier rückt die Natur sehr nah an mich heran.
Abends spürt sich Kühle bis  tief  ins Tal,
und leis die Nacht eindringt.
Meine Augen gleiten zum Hang,
schwärmen aus, bleiben im Abendrot hängen,
bis eine letzte Wolkenhand über die Glut  fährt
und tiefe Stille über Wiese und Wälder huscht.
Meine Freude bleibt,
denn bald durchbricht glitzerndes Gold den Morgen
und hebt die Nacht hinauf.


Mittwoch, 21. August 2019

Alles Wald


Die Abendstunde hält die Tür weit offen.
Die Nacht tritt ein.
Nichts belebt sich.
Alles wird klein.
Der Wald steht dicht und groß und schwarz über allem.
Was könnte mir zu dieser Stunde besser wohl gefallen?
Meine Zeit drückt den Stempel in meine Urlaubsstunden.
Herz und Seele haben die ersehnte Ruh' gefunden.