Mittwoch, 2. Februar 2022

Wem und was noch glauben?

 Sprachloser werde ich.
Alles ist so schnell gesagt,
wenn man Worte für alles hat.
Tief in mir regnet es
und Tropfen stechen Eisnadeln gleich.
Kein Wissen, wohin alles noch führt,
vermissend den Sinn,
nicht hoffend, dass alle Welt ins Koma stürzt.
Alles kommt aufgebläht und unecht an.
Mich schnürt die Angst zu vergessen,
dass alles doch auch ganz anders sein kann.
Wie oft schon zeigte sich, dass wir Menschen
die Schwachen des Universums sind,
stärken wir uns doch an so viel Falschem,
verändern uns ins Gegenteil
und driften an so nahe gelegenen Lösungen
blind vorbei.
Ich will nicht, dass Dunkelheit zunimmt, uns einnimmt....


Sonntag, 30. Januar 2022

Nachts*

 Kalt und schwer atmet sie  sich -
die Luft  - vollgesogen mit Feuchtigkeit.
Stille - nur meine Schritte im Widerhall.
Unsere Stadt holt tief Luft 
für den aufkommenden Tag...

Töne*

Auch Musik gehört zu meiner Sprache.
Gerade zittern die Töne,
doch verwandeln sie die Melodie 
in etwas Graziles,
das schon in der Luft zerbricht.
Diese Musikharmonie
lässt sich  in keine Sätze pressen,
weil man sie in Worten nicht 
ausdrücken kann.
Sie bleiben in ihrer Bedeutung
für uns gänzlich verschlüsselt.
Doch den Weg zum Herzen
finden sie immer...

Donnerstag, 27. Januar 2022

Ruhe haben...

Manchmal möchte ich meinen Gedanken sagen:
Lasst mich doch  EINMAL NUR in Ruh'.

Ich mache meine Augen zu und denke leise:
Worte bringe ich auf die Reise, 
die ich mit meinen Sinnen erfassen kann,
da mach ich mich dran,
kann schreiben, was ich in mir hüte.
Und das mache ich wirklich schon zur Genüge.

Du meine Güte, Gedanken - lasst einmal
ab von mir!

Mittwoch, 26. Januar 2022

Erfahrung in der Gegenwart

Wind weht durch eine ungewisse Welt.
Sie treibt Risse, es ist nicht gut um sie  bestellt.

Gedanken treiben sich, die ich nicht schreibe.
Es hilft nicht wirklich,
wenn man sie laut spricht.

Dienstag, 25. Januar 2022

Haiku's

Glockenläuten
Im Haselnussstrauch
antwortet das Windspiel

Kuscheldecke
Unter dem Vordach
blüht die Liebe

Stille Stunden
Aus dem Laptop
strahlen Fotos

Plätzchenduft
Kein Weihnachten
Nur Suchtpotential

Gottes Licht
Seine Gnade
fällt in mein Herz

Handwerkskunst
Fingerfertigkeiten
faszinierend

Geselligkeit
In Nachbars Garten
die Amsel singt

Das Gewissen
ruft nach Ehrlichkeit
Ich packe aus

Vogelmiere
Vitamine im Unkraut
Köstlichkeit

Unterm Birkenbaumdach
kleine Pfützenbildung
Nichts hält dicht

Januarregen
fällt anders als Schnee
Frau Holle weint

Luftballon
Lustiges Kicherlachen
Einmal nur Fliegen

Unter dem Strauch
raschelt es
Katzensprung

Schuss auf Schuss
Im Handball-Fieber
fallen Tore

Glockenklänge
zum Feierabend
Ruhe bricht sich Bahn

Montag, 24. Januar 2022

Kleines Gebet

Keinen einzigen Tag sollten wir verstreichen lassen,
ohne unsere Seelen mit reinem Gefühl auszuschmücken.
Neugierig und wachsam sollten wir unser Leben bestücken,
es täglich neu entdecken - und glücklich sein...

Oh, Gott, wie gern möchte ich dich höher hinaus noch heben,
um DEINER Geheimnisse habhaft zu werden.
Mein Buch des Lebens möchte ich damit befüllen,
um DIR, Herr, nahe zu sein...

Gewichtig

 

Was ist ein  Gewicht für mich?

Die Feder in der Hand,

Schneetreiben im ganzen Land,

das neue Jahr oder das alte Jahr wie es war,

Familienliebe, Zusammenhalt,

manchmal die Wut zur Faust geballt?

Solches Gewicht ist  das Maß vieler dieser ganzen Sachen,

die mein Leben schwer, doch oft mehr noch 

viel leichter machen.

Sonntag, 23. Januar 2022

Ohne genaue Worte

Manchmal streikt der Verstand,
dann, wenn  man Dingen 
einen Namen geben soll.

Doch vielleicht sind solche Dinge namenlos,
weil sie bedeutungslos sind.

Dabei gebärden sich  Dinge oft
wie geschwätzige, alte Weiber,
die diese Dinge in Unordnung bringen.

Vielleicht ist der  Verstand nicht bereit,
dafür genauere Worte zu formen.

Samstag, 22. Januar 2022

Etwas gibt es immer ... *

Heute diesen einen Berg erklimmen
noch unwissend
wie man morgen den anderen Berg besteigen kann.

Das Tal im Kessel dazwischen
entführt die heutige Wirklichkeit
in den aufkommenden Tag.

Meine Augen saugen sich
an allen Himmelsrichtungen fest.
Und Hoffnung blinkt am Horizont.

Donnerstag, 20. Januar 2022

Gedanken-Meer*

Lauschend der Melodie, 
die wie ein dunkler Strom durch den Abend fließt.
Worte denen sich in dieser Stille,
werden geschluckt vom Nebel.
der sich wie ein Tuch 
über die Landschaft legt.
Kalte Luft drückt sich
in die aufkommende Nacht.

Ein Meer aus fast mystischen Gedanken
steigt auf.

Vielleicht ist ALLES 
manchmal NICHTS, dann,
wenn Gegensätze sich im Auflösen üben....

Mittwoch, 19. Januar 2022

Alles wird gut*

Worte
mörserhaft zerrieben
Gedanken
unruhig getrieben
von uns her
zu dir hin
Wortstaub
stets warm
draußen
wie drin


Sonntag, 16. Januar 2022

Mein persönliches Glaubensbekenntnis*

Vor einiger Zeit habe ich über ein Glaubensbekenntnis für mich nachgedacht
und mein persönliches Bekenntnis durchdacht:

Ich glaube an dich, Gott, 
unter Gleichgesinnten, unter Nichtgläubigen, an die Hoffnung,die du uns schenkst.

Ich glaube an dich, Gott, da du die Liebe bist.
Ich glaube aus Überzeugung an dich, Gott,
ohne Wenn und Aber.

Ich glaube an dich, Gott, auch wenn Angst mich drückt,
wenn Leere nach mir greift, wenn mich die Wirklichkeit schnürt,
wenn allgemein die Freude in mir wohnt, denn du bist das Licht.

Ich glaube an dich, Gott, weil ich mir meine Würde bewahren will.

Ich glaube an dich, Gott, deiner Schöpfung wegen,
mit der so sorglos umgegangen wird.

Ich glaube an dich, Gott, um deinetwillen und um meinetwillen,
damit sich Hoffnung erfüllt - die im Leben und im Tod.

Ich bekenne mich zu dir, Gott, um der Dreieinigkeit willen:
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Amen.

Credo*

Glauben. Ich will für mich heraus finden, woran ich glaube, an was oder wen ich glaube.

Es gibt verschiedene Bekenntnisse des Glaubens.
Ja, ich spreche das Glaubensbekenntnis im Gottesdienst mit. Doch, wenn ich mir dabei
die Menschen anschaue, wer ist da schon richtig dabei, wer betet dieses Bekenntnis bewusst?

Ein Herdenbekenntnis, so denke ich dann oft.

Mir ist schon klar, in der Kirche trifft man sich, um mit der Gemeinschaft zusammen
den Glauben zu feiern. Das ist auch richtig und gut.

Doch werde ich heraus finden, wie ich meinen Glauben ganz für mich beten kann.
Ich will meinen Glauben verstehen, mit Herz und eigenem Verstand, nicht wie ich
es in verschiedener Literatur geschrieben steht.

Nicht der Glaube der Kirche, mein eigener, ganz persönlicher Glaube gibt mir Kraft 
für mein Leben.
Handfest will ich ihn beten, mich nicht an Theorien festhalten.
 
Mir ist schon klar, glauben im Sinne  von Glauben ist niemals nur privat allein.
Aber ich  kann meine eigene Selbstfindung darin auch selbst beten.

Credo - ich glaube - aus dem Wort  Cor do - ich gebe das Herz.

Genau daran werde ich mich orientieren.....

Samstag, 15. Januar 2022

Einfach Liebe

 Unsere Liebe ist so einfach geblieben.
Nichts Unmögliches stört.
Wir sind im Geben und Nehmen
nicht durchtrieben, kein Wort bleibt ungehört.
Wir tragen Freund und Leid nicht einsam,
fühlen uns gemeinsam.
Unsere Liebe hat sich mit den Jahren eingespielt,
ist ruhiger geworden, doch nicht abgekühlt.
Wir lassen uns von unsrer Liebe weiterhin gern treiben.
Sie wird bleiben!

Donnerstag, 13. Januar 2022

Dieses JA*

Ein einzelnes Wort nur warf sie in den Raum - und -
traf das Ziel.
Überrascht hält er den  Atem an.
Seine Augen bekamen diesen besonderen Glanz
immer dann, wenn sich seine Verwunderung in ihnen ergoss.

Dieses einzige Wort bekam Macht.
Ihr JA veränderte alles, ach, 
es veränderte gerade das ganze Lebens,
welches beide ab diesem Ja teilen werden...

Danke, lieber Freund.....

 Meine Freundin Edith schrieb soeben auf Ihrer Chronik eines ihrer beeindrückenden Werke.
Dazu möchte ich dieses sagen:
Apollon
(aus dem Buch Elihu – Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit)
© Wolfgang Wallner-F.
Apollon
. . . wandelst auf Erden,
mit dem Schicksal hadernd,
verstoßen von Zeus.
Den eigenen Sohn! Einen Gott!
Wie ertragen die Nähe des Gewürms,
das sich – Menschen – nennt?
Gequält von Ekel heißt Du es Liebe.
Fixpunkt!
Mit spitzen Fingern die Nahrung erheischend,
die Du von Deinem Thron erreichen kannst.
Zurück bleibt die Hülle, ausgesaugt das Leben.
Du Herrscher des Lichts . . . der Du warst.
Du Leben- und Todbringer . . . der Du nicht mehr bist.
Du tötest nicht, Du lässt töten.
Du liebst nicht, Du lässt lieben.
Du lebst nicht, du lässt leben.
Dich.
Versunken in Vergangenheit inszenierst
und zelebrierst Du
Dich.
Unsterblich willst Du wieder werden
und meißelst Dich als Kunstwerk
aus Dir, kaltem Stein.
Oh, wie konntest Du nur vergessen
das Rezept der Unsterblichkeit!
Vergessen, dass die Verbindung von Tod und Leben
nur die Liebe sein kann!
Nein, nicht ganz vergessen.
Das Wort klingt in Deinen Ohren,
doch Du kennst den Geruch, den Geschmack,
das Gefühl nicht mehr.
Weißt nicht mehr, dass Liebe nur Fixpunkt sein kann,
wenn sie das Zentrum flieht.
Dass sie nur erhaben sein kann,
wenn sie erniedrigt ist.
Dass nur erhalten wird,
wer alles gibt.
Nicht vom Fixpunkt aus, vom Thron.
Die schmutzigste Lache, der Abgrund des Lebens
ist der Ort dafür.
Wer dort gibt, der liebt.
Merkst Du nicht, dass Dein Schutz
Dir zum Gefängnis ward?
Du sahst die Liebe und beweintest
Dich.
Du dauerst mich,
Apollon.
UND, aus einer gestrigen Bemerkung von mir:
Gibt es ehrliche Menschen? Natürlich. Worauf legen wir Wert bei der Ehrlichkeit? Doch nur auf das, was uns selbst betrifft.
Jeder Mensch hat selbstverständlich seine geheimen Ecken und Kammern und das sei ihm auch belassen.
Doch queren diese Geheimnisse die Ambitionen einer "Partnerschaft" (in welcher Form auch immer), dann nehmen wir Falschheit, Verlogenheit, Unehrlichkeit an. Zurecht?
Manchmal kommt man zufällig auf so eine finstere Ecke drauf, was dann?
Hat man dem "Partner" zuwenig Möglichkeiten gegeben?
Hatte er es nötig, gerade dies zu verbergen?
Ist man selbst schuld an der Unehrlichkeit?
Ich bin ehrlich zu mir! Zumindest weiß ich halbwegs, was ich vor mir verberge.
,,,und bei dir spüre ich diese Ehrlichkeit auch.

Mittwoch, 12. Januar 2022

Gehör*

Mit dem Gehör, das ist so ein Ding.
Mir wurde schon sehr früh ein sehr gutes Gehör bestätigt.
Und im ersten Grundschulalter lernte ich Violine zu spielen.
Spielend traf ich die Töne, beherrschte sehr bald das Instrument.
Und ich lernte von mir aus noch auf anderen Instrumenten zu spielen -
habe mir selbst Akkordeon, Gitarre, Flöte und Mundharmonika beigebracht.
Auch habe ich viele Jahre in unserer Kantorei gesungen, sehr oft auch Solo.

Doch ich kann mich erinnern - meine Eltern sagten manchmal -
wo nur hast du dein Gehör versteckt, wenn wir dir etwas sagen.... lächel...

Vielleicht hat man ja deshalb zwei Ohren :)

Dienstag, 11. Januar 2022

Gestern im Heute

Gestern -
Sprachlosigkeiten ausgetauscht,
Liebe geträumt,
Einsamkeit gefühlt
und Spürsinn ertastet.

Heute -
schreibe ich die Worte laut,
weil alles mit dir war.

Montag, 10. Januar 2022

Viele Fragen, eine Antwort

 Bist du auch so drauf wie ich?
Vielleicht sagst du gar,
ich sei sonderbar.
Was empfindest du
strahlt Licht durch ein Schlüsselloch?
Was sagen dir Reste auf Tellern
und halbleere Gläser noch?
Siehst du ein Kinderfoto von dir
als Rückfahrkarte mit glücklichen
Haltestationen?
Freut es dich, wenn deine Gedanken
in mir wohnen?
Erschrickst du, wenn dir Worte fehlen,
dich neu zu definieren?
Würdest du mich nochmals
so wie beim ersten Mal verführen?
Was sagen dir meine Engel im Schnee?
Wenn ich weine, tut es dir weh?
Kennst du mich so und sowieso ganz und gar?
Vielleicht bin ich nicht so wie du mich gerne hättest.
Aber ich bin.
Ganz klar.
Und für dich, wie du sagst, bin ich
wunderbar.