Samstag, 17. September 2022

Auf Wind's Schwingen*

Kalter Wind saugt die Wärme aus dem Tag. 
Herbstahnen streift kalt mein Gesicht.

Erste Blätter wirbeln, fliegen.

Der Wind reißt sie in seinem Spiel ab
von ihrer Lebensader.
Mir  scheint, 
sie nutzen den Wind als Chance,
endlich frei zu sein.

Ein Wirbeln, Flattern, Segeln - 
dann fallen sie zum Sterben herab...



.

Dienstag, 13. September 2022

Zeitliches

Mit dir, Sommer,
lausche ich noch immer dem Kanon des Waldes,
atme in den Wind und denke über das Menschsein nach.
Was wird gerade aus allen, aus allem?
Wann, wie oft und wo bin ich woran beteiligt?
Meine Augen suchen fernab Halt und treffen auf den Gang der Zeit.
Und - sie läuft.....

Montag, 12. September 2022

Die Zeit rückt...


Der Tag beginnt morgengrau,
der Spätsommer zögert.
Meine Augen wünschen sich himmelblau,
mein Blick reizt und ködert.
Die Elbe ist ohne Befehl, die Auen ohne Appell.
Der Herbst drückt der Landschaft seinen Stempel auf.
Wind wiegt Baumwipfel ohne Ruh'.
Ich mache meine Jacke zu,
heut ist's für zu viel Haut zu kalt.
Das Jahr knackt im Scharnier, hat Rost angesetzt,
wirkt schon ziemlich alt....

Die Tage vergehen eckig im bräunlichen Ton.
Wie zum Hohn hält sich die Luft kalt im Kleid.
Der Wind gebärdet sich, als sei ihm alles Jetzige egal.
Was hat ihn nur so aufgebracht in der Nacht?
Er hat gar keine andre Wahl!
Die Zeit des reifen Herbstes ist nun mal da.
Es fegt sich doch gut übers Stoppelfeld.
Ach, tob dich nur aus, du Held,
den niemand sieht und der doch überall zu sehen ist
in seiner Windeslist.

Sonntag, 11. September 2022

Na so was

Mehr schlecht als recht
laufe ich kreuz und quer hin und her

Beginne dies und das
seufze laut und leis

Im Wohl und Weh
wird mir kalt und heiß

Bin traurig nicht erfreut

Was will ich nur heut!!!!!???? 

Samstag, 10. September 2022

Sehnsucht

Freihändig
schreibe ich
dieses Gedicht
ohne Licht
Der Mond
ist voll
rollt vom Dach
und hängt sich im Zimmer
am leeren Kleiderbügel auf
Er hört
dass meinen Worten
deine Stimme fehlt
und sieht
wie gähnend
Leere mich umgarnt



Freitag, 9. September 2022

Rückende Zeit

Ach, Sommer,
in welcher Hoffnung
hattest du dich versteckt
dabei geht doch
kein einziger Weg
an dir vorüber
In welche Zukunft
hast du deine Strahlen gelegt
schlitterst doch längst
in den Herbst hinüber
Vertage dein Dasein
nun bloß nicht nur in den Winter
Beherzige wenigstens jetzt noch
die Wünsche der Sonnenkinder

Mittwoch, 7. September 2022

Nicht von Dauer

Der Himmel wird nicht müde in seinem Blau.
Wenn er sich auch ab und zu
auf den dahinziehenden Wolken
ausruht - was ihm sicher gut tut -
mir verklärt er den schwindenden Sommer.
Ja. Der Sommer. Noch dauert er.
Ich habe in ihm viel erlebt.
Meine Gedichte sind durch ihn hindurch geflossen,
ich habe ihn mit jedem Sonnenstrahl genossen.
Und ich habe nichts verloren.
Meine Hände wollten schreiben, was mein Mund
nicht sagen wollte.
Und alles in mir vermisst noch so viel Gefühl...

Manchmal laufen mir die klaren Gedanken davon.
Eine Leere - ohne Anfang, ohne Ende, leicht,
ohne Schwere.
Die Gegenwart kennt ihre Gewohnheit nicht mehr.
Alles steht nebelverhangen und still.
Wo ist die Zeit, die ich mag, die ich will?
Ich verfehle die Wolke, auf der ich zuletzt tanzte.

Montag, 5. September 2022

Momentan*

Das Leben - momentan eine stumme Gewalt.
Mein unendliches Bangen wird deutlicher.

Verbundenheit von innen her zeigt sich mehr und mehr.

Es bleibt das Denken auf viele Spuren,
die ein wütender Sturm hinterlassen kann.

Samstag, 3. September 2022

Im Buch der Bücher... *

Heut hat mein Herz genau zwischen diesen Buchdeckeln seinen Platz gefunden.
In meinen Augen schwimmen sich die Buchstaben frei.
Sie saugen Bildhaftes auf.
Alles legt sich auf meine grübelnden Gedanken.
Es formt sich wieder einmal mehr - Erkenntnis.

Donnerstag, 1. September 2022

Atem der Zeit

Der Strom der Gedanken fließt.
Heiß und kalt trifft uns alle der Atem der Zeit.
Nicht nur sanft verglühen Gedanken und Worte.
Zuviel davon verweht, verbrennt, vergeht.
Gedeih und Verderb liegen eng beieinander -
beklemmend, ungewiss...

Mittwoch, 31. August 2022

Deutschland....

Deutschland - meine Sichtweise -
einst eine Statue, groß, stattlich, stark, mit erhobenem Kopf.
Jetzt ist der Kopf gebeugt bis unter die Knie.
Aus den Augen fließen pausenlos Tränen.
Tränen, die übergreifend sich zusammenschließen,
zu einem reißenden, dunklen Strom.

Es braucht  bessere Künstler,
diesen Kopf wieder aufzurichten - in sein Stolzsein...

Sonntag, 28. August 2022

Letzte Rosen..

Nun, lass uns doch noch ein paar von diese Rosen schneiden,
sie steh'n in Farbe, voll und gänzlich schön.
Lass unsre Augen weiden, weiden, weiden,
so lange sie noch solches prachtvoll Blühen seh'n.
Wir denken oft noch an den Mai, der Jugendjahre.
Er ist vorüber. Längst.
Komm, lass uns hoffen, dass unser Herbst und Winter
ohne Klage, ohne Plage sind.



Montag, 15. August 2022

Dieser Herzschlag*

Gedanken wirbeln wie aufgewühlter Staub.
Ich komme nicht zur Ruhe.
Mein Denken - gespannt wie ein Gummiband.
Mein Herzschlag, der gewöhnlich von Sonnenuntergängen erzählt,
vom Vollmond, von unendlichem Grün und all der Weite ringsum,
von Waldwegen, die meine Schritte dämpfen und dem Wind,
der mir oft Antwort genug ist für diese Stille -
dieser Herzschlag sollte für mich genug sein,
um zu zeigen, dass wir sind!

Samstag, 13. August 2022

Meinem Mann

 Heute möchte ich dir schenken, was leicht an mir ist -
liebevolle Gedanken, Worte ohne Schranken, zügellose Fantasie,
dieses Lächeln gleich früh, gleichmäßigen Herzschlag, (und diesen jeden Tag!),
dieses Schweben im Raum, einen wundervollen Traum,
manchmal diese Weinseligkeit, aus meinen Augen die Freud'
und Glück, wenn sich meine Hand in deine schiebt,
du spüren kannst, du wirst geliebt.
Dann weißt du genau:
Leichtigkeit fängt immer ein klein wenig
über dem Boden an...

Freitag, 12. August 2022

Spätnachmittag*

Spätnachmittag. Ich sitze im Garten, den Kopf nach oben gerichtet, und suche in den weißen Wolken Gesichter. Heute bilden sich oft Köpfe, in denen ich Hunde erkenne.
Manche Augen, so scheint es, blicken direkt zu mir. Für  einen kurzen Augenblick denke ich,  ein Auge sieht  echt aus. 
Dann zerreißt der Wind  dieses Gesicht und lässt mich eine zarte Fee sehen. Ihr Mund lächelt mir zu,
doch ganz plötzlich verformt der Wind wieder und alles wird zu einer Fratze. Leere Augen starren nach unten, die Nase kommt auf der Unterlippe auf. Der Wind bläst den Mund zu einem Schlund  und dann -  zu einem Herzen.

Meine Fantasie blüht.

Und ein wenig vor mir fällt unsere Spatzenherde ins Futterhäuschen ein.
Diese Pieper haben sich an uns gewöhnt. Schon bekomme ich deren Badespritzer ab. Im Schwarm fliegen sie auf den Apfelbaum, welcher vor Schreck die nächsten trockenen Äpfel und gelben Blätter abwirft.
Ein Spätnachmittag, der Ruhe strahlt und doch so lebendig ist.....

Mittwoch, 10. August 2022

Achtundzwanziger

 


Die Scheibengardinchen vom Haus.
Fleiß und Können hängt auf der Leine.
Sie schmücken die  Fenster, sorgen für Schönheit.

Sonntag, 7. August 2022

Gute Frage...

Hin und wieder frage ich mich,
was ich ab heute mache, ab jetzt, was stelle ich an?
Nochmal andere Wege beschreiten, ob ich das kann,
geht es dann rasant bergab oder flach atmend bergauf?
Ich pfeife drauf, mag ich doch nun eher das Gemächliche sehr,
hab so viel Gutes, greife nicht mehr nach Mehr,
will etwas Kühle in der Sonne - oder Ofennähe bei Frost genießen,
lasse Gedanken sowieso noch kräftig sprießen.
Im Herbst zu stehen, ist gar nicht so schlecht.
Mir ist einfach nun alles recht.

Mittwoch, 3. August 2022

Ein Achtundzwanziger*


 

Das Himmelsfeuerwerk - so schön.
Doch auf der Erde fressen Flammen.
Wälder und Felder brennen seit Tagen hell.

Ein redendes Foto

  ... und dann ruhen meine Augen plötzlich auf einem Foto -
ein runzliges Gesicht, gramvoll die Falten, die auf der Stirn
ausgeprägt und tief vergraben liegen.
Wie Gleise, die zu sagen wagen: geh nicht auf ihnen, fahr nicht
auf ihnen fort, schließ dich diesen Schienen nicht an, sie führen
unweigerlich ins Nichts.
Bäume schauen zum Fenster herein, gebeugte Baumkronen,
die die drückende Last mit zu tragen scheinen.
Das Foto zeigt alle verstummt. Kein Wort hetzt die Gedanken,
die eine Atempause halten.
Auch draußen kam der Wind nicht um die Ecke.
Die Natur gewahrt ihren momentanen Stillstand.
Dann fällt mir dieses Lächeln auf, dieses zaghafte,
welches sich aus den Mundwinkeln stielt.
Und ich sehe mich ganz deutlich im Hintergrund.
Meine eigenen, großen Augen blicken zu mir aus der Vergangenheit.
Überdeutlich durchflutet mich die vergehende Zeit.....

Samstag, 30. Juli 2022

Unserer Zeit angepasst...

 


Malen will ich dir
einen Garten
mit vielen Blumen
und Bäumen,
vielen vom Wind
bewegten Träumen,
ein Sonnenbild
mit tausend goldenen Strahlen
und einer Schaukel am Ast,
die über Himmel
und Hölle schwingt....