Sonntag, 29. September 2024

Heimliche Nutznießer*

Viele genießen nur das Gelbe vom Ei.
Sie denken, sie sind dabei,
kommen durch, wenn sie nur
im Stillen über alles schimpfen,
ganz ruhig bleiben.
Doch damit kann man maßlos übertreiben,
geändert wird dadurch nicht viel.
Es lebt sich sicher gut,
so ohne Streben, ohne Ziel.
Und kommt bei anderen was raus,
ruhen sie sich sich gekonnt drauf aus.

Samstag, 28. September 2024

Die Nacht zum Tag hin*

Leise trat ich in die weite Nacht hinaus.
Eine seltsame, wehmütige Gewalt zog mich nach draußen.
Wolken, fast schreckhaft wechselnd, jagten sich über den Himmel.
Die Elbe, einer schwarzen Schlange gleich, schlängelte sich breit in ihrem Bett.
Alles andere blieb unkenntlich von der Nachtschwärze eingehüllt.
Lange sah ich der Nacht zu, so lange, bis die Wipfel der Bäume begannen,
sich zu rühren.
Morgenlichter, falb noch, schlossen die Nacht auf.
Die Stadt erwachte.

Mittwoch, 25. September 2024

Sonnenuntergänge*

Vieles ist grad gut anzusehen.
Dich manch Sonnenuntergang ist richtig spektakulär.
Der Blick ins Dunkel mit flatternden Lichtern in der Ortschaft
stimmt mich gerade ein.
Der Himmel besitzt seine funkelnden Sterne, na, und der Mond,
er lächelt.
Der Wind weht leicht und kitzelt das beginnende Laub auf Sträuchern und Bäumen.
Zeit für ein Glas Roten, der im gigantischen Sonnenuntergang funkelt.
Alles grad glättet die Falten des Tages.
Ich übergebe alles der Nacht, die sich nun kühl schon heran schleicht ...


Alle Stimmen des scheidenden Sommers machen den Herbst aus.
Der wandelt an Ufern und Wegen, auf Wiesen, Feldern und im Wald.
Mit eigenem Zauber geht er auch durch unseren Garten.
Der Herbst berührt nicht nur die Blätter,
er berührt ebenso ganz leicht alle anderen Oberflächen des Lebens.
Nur die Abendglut der sinkenden Sonne bleibt verschont.
Sie rollt, schon tief gelegen, vom Rand unserer Welt
und hinterlässt einen flammenden Himmel.
Stiller, ganz still atmet nun die Natur.
Bacchus neben mir lächelt verstehend,
er liebt ihn genau so wie ich -
den Herbst.




















Dienstag, 24. September 2024

Dieses WIR*

Wir geben uns ein Leben.
So gut es geht.
Wir geben das Beste, was wir geben können.
Wir teilen uns jeweils unsere kleine Welt.
Und wir haben so sehr, was uns fehlt.
Uns.
Versteckt, doch ganz klar
strömen allgegenwärtig Worte auf uns zu:
Nicht genug.
Niemals genug.
Nie ohne Wir.

(Dieses Gedicht schrieb ich in Anlehnung an unser Alter. Jetzt, wo man nicht mehr so kann wie man will, wie man es gewohnt war, ist es einfach gut, einander zu haben... )


Ahnungsvoll*

 
Warum schreibe ich alles nieder was mich bewegt
und drücke manchmal auf replay?
Ist es die Willkür oft verrückter Gedanken,
die mich die Wolke des Vergessens wegschieben lässt?
Vielleicht muss es so sein, um zu wissen - ich bin...
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Du kennst viele meiner Eigenschaften.
Bis zum letzten Komma hast du mich erlesen,
die Verlängerung von mir daraus ergründet
mit der Ahnung, warum sich der Fluss
in das Meer meines Selbst ergießt.

Sonntag, 22. September 2024

Blicke hier und da und dort*

Mir fällt es nicht schwer, ab und an bewusst
eine unwegsame Richtung einzuschlagen.
Der Blick wird aufmerksamer, der Blickwinkel weiter
und die Fantasie auf solchen Wegen bunter und lauter.
Der graue Kristall des Tages
zerspringt ganz plötzlich und Licht ergießt sich dort,
wo seine Splitter den Nebel brachen.
Der Wind durchtanzt in Schauern
das anfängliche Laub auf den Bäumen.
Es klingt wie hilfloses, müdes Lachen.
Ein Greif steigt hoch, verliert sich allein in der Einsamkeit.
Kein einziger Ton weit und breit.
Dann verlängern sich die Schatten,
alles fast in Schwärze getaucht - ein Zauber –
schnell verraucht…

Weit gedacht*

Langsam, fast schleichend
schlägt der Tag die Augen auf.
sichtet alles im Sonnenlicht,
blickt auch mir ins Gesicht
bevor er sich heut Abend wieder,
nicht allzu spät, schlafen legt.
Er weiß, heute wird nichts Schweres
in diesen Sonnentag fallen,
nichts Lautes wird hallen.
Es wird nur friedliche Schatten geben -
und meinen Wunsch:
Möge es überall friedlich leben, das Leben...

Samstag, 21. September 2024

Herbstgeflüster*

Meine Liebe zu dir erneuere ich
auf dem Gang durch den Septembermorgen.
Viele Bäume leuchten mir schon
freudig-feurig entgegen,
die Linden lachen verwegen,
haben sie doch noch immer
mehr Blätter als Laub.
Auf dem Waldweg werden
gelbe Nadeln schon zu Staub.
Du lockst mit deinem Duft,
der ab und zu mit meinen Augen
nach Pilzen sucht.
Alles in allen, HERBST,
du bist 'ne Wucht 🙂 !







Man*

Man kennt sich, man versteht sich, man lebt einsam und gemeinsam.
Man träumt, man lacht, man schläft, man wacht.
Man ist ganz Mann, ganz Frau.
Man sonnt sich in allem.
Man mag die Sinnlichkeit, man nimmt sich für alles Liebe Zeit.
Man kostet, man genießt, man ist zu allem bereit.
Man grüßt sich, lächelt sich zu.
Ach *man* -das bist ja auch du, und du, und du, und du, und du.

Freitag, 20. September 2024

Nahe Beobachtung*

Wie konnte sie nur alles so schleifen lassen!
Täglich stolperte sie über die Sehnsucht,
die nackt am Boden liegt,
die Hoffnung, sie wiegt kaum 20 Pfund.
Ihre Träume flattern gefangen in Spinnennetzen,
ihr Herz beginnt gar die Liebe zu hetzen,
weil sie modrig riecht.
Ihr schlechtes Gewissen kriecht an ihr hoch
und krallt sich fest.
Der kleine Rest an Vernunft beginnt die Hoffnung zu füttern,
die Sehnsucht zu säubern, zu kleiden.
Die Liebe wollte beide meiden.
Doch alles wieder so friedlich zu sehen,
lässt alles strahlend schweben.
Und ihnen Beiden wird schnell klar - sie haben alles
und nichts zu verlieren im Leben.

Täglichkeiten*

Zeit ist's, alles zu wissen, was andere
längst schon erfuhren.
Große Verluste verringern auch den Gewinn.
Schnell kreisen die Zeiger aller Uhren
und doch schleicht die Zeit oft nur so dahin.
Die Vorschau gibt sich gänzlich ungewiss.
Selbst durch den Tunnel ist wenig Licht zu sehen.
Nur mehr Finsternis.

Vergänglichkeiten*

Der Rotmilan steht hoch über dem Garten gegen den Wind.
Sein Ruf tönt laut durchs ausgedünnte Blattwerk des beginnenden Herbst.
Er lässt sich kurz fallen, fängt sich wieder, nimmt die nächste Bö, zieht Kreise in die Höh'.
Mich lässt er zurück.
Die Sonne dagegen kniet tief.
Warm bescheint sie des Herbstes Beginn.
Bärtig wachsen weiße Wolken auf Blau.
Der Wind, hier Clown,
fegt durch fallendes Laub.
Die Zeit läuft schnell.
Auch aus diesem Gold wird Staub.



Donnerstag, 19. September 2024

Dieser Blick*

Noch weht abends der Geruch von heißer Sonne.
Herbstlich zeigt sich der Spätsommer in sonniger Wonne.
Es dunkelt viel schneller wieder, die Graugänse fliegen
und lassen sich auf den Feldern nieder.
Auch Schmetterlinge wiegen sich noch immer im Wind mit Vergnügen.
Dies alles kennt nur, wer den Blick nicht begrenzt
vor aller Fülle unserer Natur.
Erleben und Leben pur.



Viele solcher Morgen*


Noch kein Kontrast in der Landschaft so früh am Tag.
Nur der Morgennebel zieht mit meinen Träumen hin zu dir.
Dein ganzes Ich wird wieder den aufkommenden Tag durchziehen.
Mir in wundervoller Weise zeigen, dass ich glücklich bin.



GOLDEN*

Noch nie besaß ich so viel wie jetzt, wo ich wenig habe.
Sommerende.
Herbstbeginn.
Die Stille schichtet sich nochmals auf, bevor die Stürme zieh'n.
Alles hält still, hält den Atem an.
Blätter fallen ohne Wind.
In mir festigt sich nur einen Wunsch in diesem Moment -
ich möcht' so GOLDEN sein ...


Dienstag, 17. September 2024

Ein gutes Gefühl*

Noch immer will ich ganz leicht atmen,
will frei sein wie ein Vogel im Wind,
will mich in Worten leicht nur bewegen,
leicht wie ein Kind.
Im Herbst steh ich schon,
noch mit flinkem Schritt,
ich will nicht allein durch wallenden Nebel gehen,
dich nehme ich mit!
Im Vergang'nen habe ich viel in der Ferne gefunden,
doch Heimat ist hier, hier bei dir.