Freitag, 18. September 2020

Dieser Blick

Noch weht abends der Geruch von heißer Sonne.
Herbstlich zeigt sich der Spätsommer in sonniger Wonne.
Es dunkelt viel schneller wieder, die Graugänse fliegen
und lassen sich auf den Feldern nieder.
Auch Schmetterlinge wiegen sich im Wind mit Vergnügen.
Dies alles kennt nur, wer den Blick nicht begrenzt
vor aller Füller unserer Natur.
Erleben und Leben pur.

Mittwoch, 16. September 2020

Immer noch

 Noch immer will ich ganz leicht atmen,

will frei sein wie  ein Vogel im Wind,

will mich in Worten leicht nur bewegen,

leicht wie ein Kind.

Im Herbst steh ich schon,

noch mit flinkem Schritt,

ich will nicht allein durch wallenden Nebel gehen,

dich nehme ich mit!

Im Vergang'nen habe ich viel in der Ferne gefunden,

doch Heimat ist hier, hier bei dir.


Montag, 14. September 2020

In Erinnerung - Laura Tedeschi

 Gerade las ich bei meinem Poeten-Freund William Michaelian, dass unsere Internet-Freundin Laura vor einiger Zeit mit 49 Jahren verstorben ist. Manche Menschen muss man im Leben nicht real getroffen haben, um zu wissen, dass es wertvolle Menschen sind. Laura war solch ein Mensch. Sie war eine großartige Künstlerin, eine Malerin mit Herz und Verstand. Fröhlichkeit und Lebenslust waren stets in ihr und so gab sie sich. Wir haben mit ihr eine wundervolle Freundin verloren. Laura, hab es gut, dort wo du bist. Ich weiß, in Gottes Ewigkeit bist du wohl geborgen…. Ich lasse meine Tränen einfach fließen und so meiner Trauer ihren Lauf......




Mittwoch, 9. September 2020

Spätsommer-Achtundzwanziger

Ach Sommer, in welche Hoffnung,
in welcher Zukunft liegt dein Strahlen.
Vertage dein Dasein nun schnell in den Herbst.


Spätsommers Winde wehen lau.
Keine Schwalben sind mehr am Himmel.
Doch die Sonne lässt noch die Äpfel reifen.

Blauer Himmel im Spätsommer.
Blühendes leuchtet durch alles Grün.
Treu leuchten noch die hellen Sonnenstrahlen.

Freitag, 4. September 2020

Nicht so, nur anders

 Ich kenne Menschen, die hadern IMMER mit sich und dem Leben. 
Sie stehen dem Einklang im Weg und völlig daneben.
Sie ziehen mich runter, wenn ich sie lange neben mir dulde.
Drum sag ich, ich schulde mir nun das Alleinsein.
Ich mag das. Will für mich denken.
Mein Leben gibt mir selbst täglich genug zu tun, zu richten, zu lenken.
In meinem Leben fehlt es nicht an Gewichten  zum  Gleichgewicht.
Ich sehne mich nach nichts anderem, wahre mein Gesicht,
handle nach bestem Wissen, mit besten Kräften.
Dann stimme ich mit meinen Gedanken (den gerechten) überein und sage laut:
Ich brauche keine anderen Pflichten,
in denen  nur Verlust der Gewinner ist.

Dienstag, 1. September 2020

Haikus im Jetzt

Wohlig und vertraut
genieße ich diesen Tag.
Der Herbst wird nun wach.

Die Spatzen tschilpen
ihr Lied zum Dank
für Speise und Trank.

Der Nussbaum trägt
seine Früchte paarweise
mit Stolz im grünen Kleid.

Die Kröte sonnt sich.
Sie  unterhöhlt die Kräuter.
Auch sie will leben.

Der Taube Gurren
kündet Flug zum Futterhaus.
Spatzen teilen gern.

Die Luft ist recht kühl,
wenn sich die Sonne verzieht.
Atmen angenehm.

Samstag, 29. August 2020

Zwischen

Schon immer wollte er das Leben aus dem Vollen schöpfen.
Doch augenblicklich sprang ihn (wie so oft)
ein gezielt konturierter Schmerz
aus dem Bewusstsein des fast Unmöglichen an.
Sein Denken lässt er sofort, wie fauligen  Mundgeruch,
in der Luft hängen.

Dann sieht er sie.
In dem Moment war sie für ihn DAS Gefühl,
so unausweichlich wie tiefes Atmen.

Und wieder weiß er,
dass er weiterhin hin und her geschleudert wird -
zwischen Traum und Wirklichkeit....

Montag, 17. August 2020

Aus einem heißen Tag

Spät am Nachmittag
beginnen die wenigen Grillen
den Tag umzusägen.
Die Arbeit ist schwer,
wird sich niemals erfüllen
und nichts gilt es abzuwägen.

Der Himmel bleibt gefegt leer,
Schatten streben aus dem Unterholz,
Büsche, Bäume und Sträucher schlafen hitzematt ein.
Dann fällt die Nacht hernieder.
Zwei Käuzchen schrei'n.

Dem Maler

Wenn einer malt,
darf er nicht nur mit Herz und Seele malen.
Sein ganzer Körper, seine Sinne
muss und müssen strahlen.
Verausgaben soll er sich.
Es muss so sein,
als würde er für dieses eine Bild nur leben,
tief drinnen beglückt
nach Vollendung streben....

Hitze

Was soll ich noch vom Weg abweichen,
durch trocknes Dickicht geh'n.
Ich steh vor diesen trocknen Teichen
und kann die Welt nicht mehr versteh'n.
Über dem höchsten Baum nur blauer Himmel.
Kein Wölkchen schwebt heran,
nicht einmal ein Mückenschwarm -
Natur ganz ohne Scharm.
Auch keine Vögel fliegen auf
und von hier nach dorthin.
Die Hitze trennt alles ab vom Sinn....

Mittwoch, 5. August 2020

Elfchen

Der Nussbaum
trägt seine Früchte paarweise
ohne Stolz im vertrocknenden  Kleid

Elfchen

Mein Apfelbäumchen
steht gelbblättrig im Sommer
und kein Regen in Sicht

Fehlverhalten

Wenn Worte fehlen, weil einem Angst die Kehle schnürt und die Zunge wie gefesselt am Gaumen liegt, sich nicht ein Ton in der Kehle bildet - dann, ja dann wird Angst zur Wut gegen Corona-Demonstranten, die das Leben anderer gefährden, weil sämtliche Vorsicht ignoriert wird, da sie denken, alles besser zu wissen, dabei wir alle doch so gut wie gar nichts wissen. Ein beklemmendes Gefühl macht sich breit, da solches Handeln schon eine Art Epidemie darstellt und geistloses Handeln um sich greift...
(Ich kann darüber so reden, weil es in unserer Familie passiert ist. Eine Hochzeit, gar nicht mal viele Menschen. Mein Verwandter war am nächsten Tag auf dem Hochzeitsreiseweg, als er während der Fahrt vom Gesundheitsamt den Anruf bekam, dass ein Gast seiner Hochzeit das Virus aufwies.
Quarantäne und viele Sorgen um den Sohn, der dadurch nicht zu einer Prüfung durfte, die er noch benötigte, um in seinem Traumjob arbeiten zu dürfen. Dies war nur ein Beispiel! Viel Schmerzliches nach einer Hochzeit!)

Aufgewacht

Mich weckt ein Spatz,
der zwitschernd vom Fensterbrett aus
seine Signale lautstark tschilpt.
Die Erinnerung des Traums wird blass,
obwohl die Sonne ihre ersten Strahlen
durch die Ritze der Jalousie schiebt.
Noch liegen die Ecken der Schränke
im Dämmer der weichenden Nacht.
Hinter dem Haus,
unter dem Blau des Himmels,
bettelt das Spatzenvolk um Futter.
Ich lausche und lächle,
fühle tausendfach den aufsteigenden Tag,
in dem noch nichts geschieht,
außer der Spatzen Lied.
Und die Sonne schickt heiße Gewalt
mit den Schlägen der Uhr.
Ein Sommer, ein Tag -
hitzeträg und arm an Regen....

Dienstag, 28. Juli 2020

Knapp. Genau.

Ein Filmriss ist ein guter Grund,
sich nicht schämen zu müssen,
da man nichts mehr weiß.

Spiegel rauben jegliche Illusionen.
Sie reißen  einen knallhart in die Realität zurück.

Das Leben hält immer eine Möglichkeit bereit,
etwas zu ändern.
Man darf nur den Willen nicht verlieren.


Sonntag, 26. Juli 2020

...und kein Hauch von auch nur einem Tropfen Regen...

Heut schmettert mich ein Artikel vom Sonntags-Wochenblatt echt nieder.
Die Bennewitzer Teiche sind ausgetrocknet. Lauschen-, Storch-, Anger- und Königsteich sind unter diesem Namen erfasst.
Der Betriebsleiter von der Teichwirtschaft Wermsdorf spricht von einer "Katastrophe und einem einmaligen Vorgang in der Geschichte der Teiche" überhaupt. Die Quellen in der Dahlener Heide, die die Teiche ganz natürlich speisen, scheinen versiegt.
Ein Ort vieler Tiere, ein Ort der Ruhe ist tot. Ich mag mir gar nicht das Elend dieser Tiere ausmalen, die ihre Heimstatt auf solche Weise verloren haben...
(Das Foto habe ich von der Zeitung abfotografiert.)

Samstag, 18. Juli 2020

.... auch eine Sucht

Das Smartphone in der Hand, so stehen sie am Straßenrand,
laufen durch die Grünanlagen, nein, der Kopf stellt keine Fragen.
Sie sehen weder die uralten Bäume (ich verbinde damit viele Träume),
noch die Blumenpracht, abgestumpft sogar gegen Vogelgesang.
Ich glaub, die Dinger machen krank!!!
Es sind ja nicht nur Jugendliche, Kinder, die ihre Finger darauf um die Wette laufen lassen,
es ist kaum zu fassen, auch die Erwachsenen sind ohne nervös, zu nichts Anderem bereit.
Für mich steht fest, diese Technik raubt sehr viel Lebenszeit!

Montag, 13. Juli 2020

Ein Achtundzwanziger

Der Bach plätschert leis vor sich hin.
Die Bäume mögen sein kühles Nass.
Von der Brücke beobachtet still ein Fuchs.

Die Chance

Sie stößt sich vom Ufer des Gewohnten ab.
Lange genug hielt sie an allem fest.
Neues will sie wie  den Fluss ins Leben strömen lassen.
Ihre Brust dehnt sich weit bei dem Gedanken einer neuen Chance.
Ihr gefällt das Bild dieser Vision, welches sich deutlich an ihrem Horizont abzeichnet...

Kurzes

Ein knarrendes Tor
Dahinter ganz wildes Grün
Das Haus zerfallen

Am Fuß des Hügels
steht die Bank.Drauf saßen wir
mit Blick ins Ferne