Freitag, 10. Januar 2025

Wann siegt Klugheit*

Es war ganz sicher nicht das letzte Jahr, das Vergangene,
welches nicht so endete wie es sollte, wie es war.
Das Wenige im Neuen scheint noch immer zusammengezogen,
wie das Gesicht nach dem Genuss einer sauren Zitrone.
Mir ist, als ob wir fallen auf etwas zu, was noch nicht ist, aber sein wird.
Doch, man hat immer eine Wahl.
Wer erklärt uns noch richtig das Leben?
Gute Gründe dafür könnten Kisten mit Listen füllen ...

Wärst du doch länger geblieben*

Und wieder laufe ich
in Grau und Dunkel.
Fühle gar nicht winterlich.
Vermisse die weißen Flöckchen,
die weich gefallen sind
(vor Tagen) noch auf mich.
Ich mag Raureif auf Bäumen,
diese herrliche Glitzerwelt.
Ich mag, wenn solche Herrlichkeiten
meinen Weg säumen
und alles den Tag mir erhellt.
Ganz plötzlich ist da ein Reh
wie erstarrt außerhalb der Zeit
für mich hingestellt.
So friedlich zeigt sich
die Natur in ihrer Welt.
Ich stelle meine Wünsche
hinten an....

Freitag*


Noch suche ich mein ausgeschlafenes Gesicht im Spiegel.
Nicht übel, denke ich, der Tag fängt doch ruhig an.
Also straffe ich durchs Lächeln meine Haut,
drehe das Radio auf laut und werfe meine volle
Konzentration in den Tag.
Was auch kommen mag, ich nehme es an.

Donnerstag, 9. Januar 2025

Ein Empfinden*

Unser aller Gespür trügt uns nicht.
Wir wissen,
es fehlt, worauf es ankommt.
Wir sind bereit ...

*Im Anfang des Jahres*

Noch hat das Verrinnen der jungen Stunden, Tage einen besonderen Klang.
Neu Flutendes tritt über die Ufer. 
Unbekannte Sehnsucht, ungeahnte Hoffnung macht sich breit, weitet sich.
Noch lässt uns das neue Jahr nicht straucheln, sondern sicher gehen,
geübt reagieren und existieren ...

*Untergangsgedanken*

Ein Sonnenuntergang.
Gedankenverloren sehe ich ihm zu.
Tiefer Frieden beherrscht die nasskalte Winterluft.
Doch es fehlt der Frieden  selbst am Himmel,
der voller Wolken,
scheint nicht friedvoll.
Vielleicht überfällt mich beim Sehen 
einfach nur ein besonderes Lebensgefühl, 
eins, das mir die Wirklichkeit verbiegt.
In mir steigt das Empfinden,
dass mich Unbestimmtes weiter regiert.




Lebensgedanken*

Ich gehe einen Weg ohne Wiederkehr.
Schläge meines Herzens verstärken dieses Wissen.
Unzählige Augenblicke meines Lebens ließen nicht zählbare Illusionen einfach platzen.
Sie sind geschmolzen wie Zucker zu Karamell.
Manchmal finde ich Schrammen, auch große Wunden in mir,
seelische Reste eines Lebensverlustes,
die ich immer schnell und lautlos in der Dunkelheit begrub.

Mittwoch, 8. Januar 2025

Der Maulwurfshügel*

Gestern sah ich
einen sich bewegenden Maulwurfshügel.
Possierlich und gar nicht übel
schaute sein Bewohner mich an -
ein kleiner, vorwitziger Maulwurfmann.
Er ächzte: "Mir fehlt der Schnee,
das stille Leben darunter,
es wäre wärmer,
ich dadurch munt'rer."
Schon zog er nach unten fort,
um anderen Orts wieder oben nachzusehen.
Doch es war nichts geschehen -
kein Schneefall
nur Wind,
der ihn wieder in die Erde trieb.
Er dort blieb.

Genau hier*

Gern schmiege ich mich an die Wange der Heimat.
Hier träumen Gedanken eine gute, eine bessere Welt.
Hier komme ich nicht fort.
Hier harre ich aus.
Hier genügt mir die Fülle
und Fehlendes bleibt selten aus.
Das Leben lässt sich gut in Worten sammeln
und nichts bleibt still...

Winter, du lässt Gedanken blühen*

Der Frühling ist da oder wie soll ich
das Blühen benennen im Januar?
Täglich wischt auch der Himmel
mit seinem Blau alles Grau flink fort.
Und an manchem Ort
wirft die Sonne schon Schatten.
Uns treibt es hinaus aus dem Haus
wie den Maulwurf, der fleißig
seine Hügel schafft mit frühlingshafter Kraft.
Winter, du schickst statt Schnee
so oft nur den Regen.
In ihm schwimmen die Gedanken an dich
weit weg.
Wintergedanken vom Rodeln
und Schneeballschlacht
erfüllen nur den Zweck,
sie ad acta zu legen.

Dienstag, 7. Januar 2025

Ach, dieser Winter ...*

Dem Winter fehlt die Energie.
Nicht einmal im Wetter ist sie zu spüren.
Tage und Nächte sind lau,
Wolken verdüstern das Himmelsblau.
Heut fällt strömend Regen...

Das Lächeln vergeht, das Lachen noch mehr*


Ein Lächeln möchte ich lächeln,
welches jung geblieben ist.
Doch es ist nicht die Zeit,
sich unbeschwert jung zu fühlen.
Ich will kein Lächeln verschwenden für Dinge,
die so viele Menschen an ihre Grenzen bringen.

Hoffnung wird groß geschrieben*

 
Als sich das Heute schon an das Gestern lehnte,
war ich noch eingehüllt in Dunkelheit.
Ich schaue dem Mond beim Wachsen zu.
In seinem Hof tanzen Sterne.
Wind spielt mit meinen Gedanken.
Von Freiheit träumen sie, frei sein wollen sie von Unbehagen
und schwingen sich ins Lied der Hoffnung.
Zu finden ist sie überall...

Montag, 6. Januar 2025

Die Zeit verging schnell*

Die Saison läuft ab,
trockene Nadeln zu Hauf
von Baum, Kranz oder Strauß.
Krippe und Baumschmuck
werden langsam verpackt
und in der Bodenkammer weggeschlossen.
Die Feiertage haben wir genossen.
Nun zieht Alltag ein.
Die Zeit rennt von der Krippe zum Kreuz.
Für uns wird manches leicht, und auch schwer
zu (er)tragen sein.

Immer mehr Menschen sind betroffen*

Oft sehen wir Menschen, die versuchen, in dieser Welt ihren Weg zu behaupten, so, wie andere es tun.
Einige haben das jetzige Geschehen längst für sich geschlossen.
Niemand streicht über die Ränder ihres hilflosen Schweigens.
Manchmal sind ihre Antworten nur noch ein Wort.
Und oft spüre ich, wie mein Herz sich schmerzlich im Mitgefühl dreht.
Doch Weniges will der Rest der Welt davon sehen,
wie sie stehen am Rande der bröckligen Kante, ohne festen Halt.
Da hilft auch kein Springen ...

Verstand wird wichtiger*

Realität - wie sind wir in ihre Schichten gedrungen?
Gibt es überhaupt mehrere?
Gleiten wir nur oberflächlich darüber hin?
Versinken wir in gestauter Verwirrung, Dunkelheit gar?
Baut sich Sturm auf in ihr?
Ach, es stellen sich viel mehr solcher Fragen,
doch Antworten bleiben viele aus.
Hauptsache, Realität dringt in den Verstand.

*So kann es gehen*

Manchmal, wenn ein Lied erklingt in fremder Sprache gesungen,
dann höre ich nicht auf den Text, höre nur auf die Musik,
die so vertraut klingt.
Die Melodie wärmt Herz und Seele, klingt entrückt, verzückt
uns kommt  meinen Träumen sehr nah.
Alle Geräusche ringsum blende ich aus, unbewusst,
weil die Töne mich fesseln, gefangen nehmen, verzaubern gar.
Bricht die Melodie ab, erwache ich -
und die Welt hat mich wieder ...

Sonntag, 5. Januar 2025

*Was Schnee alles kann*

Das Städtchen überzog sich mit großer, weißer Maske,
verbarg darunter alles Grau -
eben, als wäre es für die Sonne gedacht,
die diese Welt nun glitzern lässt.
Alles erwachte anders, so, als käme aus allem neues Leben heraus.
Selbst die Geräusche waren aufgeregter, freundlicher in der überdachten Stille.
Die Aura der Menschen, die ich traf, strahlte persönlicher, freundlicher.
Schnee, einfach Schnee machte diesen Morgen groß und weit und hell und fröhlich.




Das wäre toll*

Über die stückweit kaputte Erde möchte ich fliegen,
ausschütten darüber die Vernunft,
Menschen damit wach bekommen und flüstern,
dass wir Gäste hier nur sind....

Oder will ich es nicht?*

Könnte ich,
würde ich die Jahre
meines Lebens noch einmal durchfliegen.
Kein Maß misst, welche Größe das Leben besitzt.